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Kommentare von fleur de sel


Rampart - Cop außer Kontrolle (DVD)
Cop mit viel Familiensinn
Woody Harrelson ist immer sehenswert. So auch hier als unkonventioneller und nicht selten rabiater "dirty cop", der letztlich aber gar nicht so "unanständig" rüberkommt. Genaugenommen ist er sehr bemüht das Richtige zu tun, nur eben vor allem das Richtige für sich und seine ebenfalls sehr unkonventionelle Familie. Seine Maßstäbe decken sich nicht immer mit den Buchstaben des Gesetzes, für ihn ist aber das Richtige stets das, was er für richtig hält. Und seine eigensinnigen moralischen Vorstellungen kann man leicht als durchaus nachvollziehbar und stimmig empfinden.
Damit ist er allerdings prädestiniert dafür, zum Sündenbock für - weitaus schlimmere - Korruption und Gewalt im Polizeiapparat gemacht zu werden...
Die ruhige, dabei aber manchmal allzu zusammenhangslose Erzählweise des Films macht ihn teilweise etwas langatmig und der Fokus der Geschichte will sich nicht recht herausschälen. Dennoch empfehlenswert!
Geschrieben am 05.01.2017 um 10:46 Uhr
Blue Ruin (DVD)
Blutrache...
Ein heruntergekommener und überhaupt nicht kampferprobter Mann im Zentrum einer Familienfehde im us-amerikanischen White Trash Milieu und das sehr archaische Blutrache-Thema machen diesen Film zu einer sehr finsteren Geschichte...
Gut gemachter Film, aber die allesamt dumpfbackigen Hinterwäldler-Figuren mit ihrem Tunnelblick und ihren gesammelten geistigen wie emotionalen Unfähigkeiten waren für mich recht quälend.
Kein Film, der Spaß macht.
Geschrieben am 05.01.2017 um 10:30 Uhr
The Neon Demon (DVD)
Leer, selbstverliebt und überflüssig
Der Hype um "Neon Demon" machte mich neugierig, obwohl ich schon ahnte, dass der Film mir eher nicht gefallen würde und das Thema – der Jugend- und Schönheitswahn der Mode- und Model-Industrie – mich ohnehin nicht interessierte. Doch dass der Film nicht einmal seinem eigenen Anspruch gerecht werden kann, hätte ich nicht erwartet...
Die Story ist banal: 16jährige "Unschuld vom Lande" kommt nach L.A, um Model zu werden, hat sofort märchenhaften Erfolg und gleich auch Neiderinnen, die vor nichts zurückschrecken. Aber um die Story geht es Refn ja ohnehin nicht.
Das erste und gravierendste Problem ist vor allem, dass der Film über seine Hauptfigur behauptet, sie sei – im Vergleich zu ihren unzähligen ebenso blonden, ebenso dünnen, ebenso jungen und hübschen Konkurrentinnen – etwas Besonderes, habe "das gewisse Etwas" (was auch immer das sein soll), das allen auffällt, sobald sie auch nur einen Blick auf sie werfen, um gleichzeitig dieses behauptete „Besondere“ nicht im Geringsten auch nur ansatzweise sichtbar oder spürbar zu machen.
Das zweite Problem ist die Herstellung einer Atmosphäre (mittels Soundtrack, visuellen Gimmicks, Zeitlupen u.ä.), die eine bedrohliche "Hyper-Realität" evozieren soll, dabei aber vor allem durch Leere, Langatmigkeit und (schon wieder) Behauptung auffällt.
Zweifellos bietet der Film ein paar bildkompositorisch gelungene Aufnahmen. Doch die wären als Fotos in einer Kunstausstellung vielleicht besser aufgehoben. Die Selbstverliebtheit, daraus einen im Grunde denkbar albernen Möchtegern-Horrorfilm über die Konkurrenz junger Mädchen in der Model-Branche zu stricken, reicht nicht aus für einen wirklich interessanten Film.
Geschrieben am 07.01.2017 um 12:53 Uhr
Pit Stop (OmU) (DVD)
Zärtlicher, wunderschöner Männerfilm
Pit Stop ist ein ruhiger und zärtlicher Film über Männer und ihre Beziehungen. Männer, die Männer lieben in einem Umfeld ohne komfortable schwule Nischen. Männer, die den gewohnten Schwulen-Klischees nicht entsprechen.

Der Film spielt im Arbeiter-/Handwerkermilieu einer texanischen Kleinstadt und erzählt in unspektakulärer Weise, ganz ohne Melodrama, von Gabe, dem Bau-Kleinunternehmer, der in der familiär-freundschaftlichen Vertrautheit mit seiner (Ex-)Frau und der gemeinsamen Tochter Trost findet vor seiner unglücklichen Affäre mit einem verheirateten Mann.
Auch Ernesto, ein Gabelstaplerfahrer, ist trotz beiderseitiger Liebe nicht glücklich mit dem deutlich jüngeren Mann, der bei ihm lebt, aber aus der Enge der Provinz ausbrechen möchte, am liebsten mit Ernesto. Der aber will bleiben, vielleicht nicht zuletzt, weil im örtlichen Krankenhaus ein früherer Geliebter im Koma liegt, dem Ernesto regelmäßig Nichtigkeiten aus Zeitschriften vorliest und ihn manchmal auch mit Vorhaltungen zu wecken versucht.
Als Gabe und Ernesto sich schließlich begegnen, keimt ganz ohne große Geste oder behauptete Bedeutung ein kleines Glück für den Moment. Und vielleicht reicht es auch noch für den nächsten...

Ein wohltuender und liebevoller Film, gerade wegen des Mangels an Drama und der dadurch sichtbar werdenden emotionalen Realität ganz normaler, echter Menschen in ihrem ganz normalen, realistischen Alltag.
Geschrieben am 15.05.2018 um 21:13 Uhr


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