Kommentare von D. W.

Ridley Scott muss sich gesagt haben, was Spielberg in "Der Soldat James Ryan" konnte - ich meine die brutale Eröffnungssequenz der Landung am D-Day - mache ich auf mittelalterlich noch besser, d. h. die Landung der französischen Invasoren und deren Liquidierung. D.W.

Geschrieben am 14.09.2011 um 18:24 Uhr

Das ist nun der zweite Film von und mit Sir Anthony Hopkins. (Der erste, "August" von 1997, war eine Tschechow-Verfilmung.) Man muss sich ihn wenigstens zweimal anschauen, um den Sinn zu verstehen. Und Hopkins hatte exzellente Schauspieler um sich herum versammelt. Schade nur, dass der Audiokommentar nicht untertitelt ist. Aber Hopkins zu hören, ist schon eine Messe, hier DVD-Miete, wert. D.W.

Geschrieben am 14.09.2011 um 18:35 Uhr

"Live for nothing, die for something." That it is! Ein echter Stallone-Kracher, der wie "John Rambo" FSK 18 im wahrsten Sinne des Wortes verdient hat, und sogar mit Botschaft. Erstklassige Riege von Action-Darstellern, allen voran Stallone selbst. Die Herren werden mit zunehmendem Alter immer besser. Und vielleicht hat man Dolph Lundgren noch nie so darstellerisch gut gesehen wie gerade in diesem Film. Eine besondere Würze ist der Gastauftritt von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger. D.W.

Geschrieben am 19.09.2011 um 17:04 Uhr

Man sollte sich diesen Film wenigstens einmal in der OmU-Fassung anschauen, um die sprachlichen Nuancen zu erfassen. Das gesprochene Englisch steht laut Regisseur für das Jiddische. Es geht ja schließlich um das Überleben und die Rettung belorussischer Juden. Der Feind, wie es sich gehört, spricht Deutsch. Und da man in Russland/Weissrussland ist, wird auch Russisch gesprochen. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass der neue "James Bond" (Daniel Craig - hier als Tuvia Bielski) und der Amerikaner Liev Schreiber (hier als Zus Bielski) so ein perfekt gesprochenes Russisch hinbekommen würden. Das ist erste Sahne. Man hört deren angloamerikanische Herkunft überhaupt nicht heraus. Faszinierend. Wer von Spielbergs "Schindlers Liste" wie ich seinerzeit zutiefst angerührt war, wird eserst recht von Edward Zwicks Film sein. Zudem hat er metaphorische Dimensionen in Bezug auf das Alte Testament. Daniel Craig vermittelt in seiner Darstellung ein inneres Geflecht aus Härte - die eines Anführers - und Verletzlichkeit, die ich in dieser Intensität nur noch von Mel Gibson übertroffen sah. D.W.

Geschrieben am 25.09.2011 um 19:07 Uhr

Die ersten 5 min. des Film - und es folgen noch etliche weitere im Verlaufe der Story - sind der reinste Kriegshorror in Zeiten der deutschen Invasion. Der geübte Filmgucker weiß, wenn die Handlung ruhig beginnt wie hier, muss das nicht so bleiben. Und in der Tat verhält es sich so.

Man erwartet einen Schlachtenfilm laut Titel. Ist er aber nicht. Er handelt von Menschen, die auf der Flucht sind und zwischen die Fronten geraten und einfach nur ihre Haut retten wollen. Der Film handelt von den "schmutzigen" Seiten der ersten Tage des Großen Vaterländischen Krieges. Das macht ihn hochinteressant in Bezug auf die jetzige Vergangenheitsbewältigung der sowjetischen Geschichte.

Es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, wie der deutsche Herausgeber auf den offiziellen Titel kam. Der Film hat rein gar nichts mit der Schlacht um Stalingrad zu tun und spielt nicht einmal in der Nähe dieser Stadt, sondern im Irgendwo der Ukraine oder Weissrusslands. D.W.

Geschrieben am 25.09.2011 um 19:37 Uhr

Wenn ein Mann heftig viel Blut Uriniert, sollte er anfangen, seine letzten Angelegenheiten zu regeln. Dieser Mann, verstrickt in scheußlichster Kriminalität (Sklavenarbeit+Drogen) macht das. Er kann dem nicht mehr entkommen, aber wenigstens seine Kinder vor diesem Schicksal bewahren ... Wer schon des Regisseurs Film "21 Gramm" herzzerreißend fand, wird diesen hier genauso herzzerreißend finden. D.W.

Geschrieben am 09.10.2011 um 17:12 Uhr

Diese Frage habe ich mir von Anfang gestellt. Wenn ein Namhafter wie Thomas Kretzschmann mitspielt, dürfte ein Versprechen auf Qualität drin sein. Sicher, der Film ist sehr düster. Aber ebenso düster sind die menschlichen Abgründe, die einen dazu treiben, Menschenfleisch zu essen und den anderen dazu treiben, sich willentlich Stück für Stück zerfleischen zu lassen. D.W.

Geschrieben am 09.10.2011 um 17:30 Uhr

Das waren für mich viereinhalb Stunden Politunterricht vom Feinsten, und ist wohl des Regisseurs bisher aufrichtigster Film. Wer hätte gedacht, dass ein Amerikaner so genuin in die Revolutionsmaterie eindringen konnte. Aber der Mexikaner Benicio del Toro hat den Film produziert und spielt zugleich überaus überzeugend den Hauptpart. Che war ein großer Revolutionär und Anführer neben Fidel Castro. Wohl lagen ihm als Wirtschafts- und Finanzminister die Mühen der Ebenen des sozialistischen Aufbaus nicht so sehr. Drum setzte er sich in die Hochebenen Boliviens ab, um Trotzkis Gedanken der permanenten Revolution in die Tat umzusetzen und um dort am martialischen Klima, Moskitos, mangelnde Unterstützung der Bevölkerung und Verrat zu scheitern. Das ist bitter mitansehen zu müssen. Revolution isn´t uptodate, but what is in today? D.W.

Geschrieben am 31.10.2011 um 20:10 Uhr