Kommentare von J. M.

Von den guten Kritiken haben wir uns dazu verleiten lassen, diesen Film auszuleihen, und waren ehrlich enttäuscht. Die Charaktere waren nur wenig ansprechend und als Eltern haben wir uns gefragt, was unsere Kinder wohl von einer großmäuligen rülpsenden Kuh als Heldin haben sollen. Der Kung-Fu-fanatische Hengst ging uns außerdem ziemlich auf die Nerven, genauso wie das Jodeln des Bösewichts Slim. Die Zeichnungen und einige Lieder waren noch ganz ansprechend, aber gelacht haben unsere Kinder vielleicht zweimal. Alles in allem, nicht zu vergleichen mit den Disney-Klassikern, deren Charaktere einem ans Herz gewachsen sind.

Geschrieben am 10.05.2005 um 20:39 Uhr

In einer interessanten Mischung aus Rückblick und Gegenwart wird hier die Lebensgeschichte der Autorin Iris Murdoch erzählt. Starke Schauspieler, allen voran Dame Judi Dench, geben dem Film seine Kraft. Leider finde ich das Casting von Kate Winslet und Judi Dench für die Darstellung ein und derselben Person nicht so gelungen. Die Optik stimmt irgendwie nicht. Hugh Bonneville und Jim Broadbent passen da schon besser. Trotzdem gibt Kate Winslet eine sehr gute Leistung ab. Das kleine Manko des Films scheint also nicht bei den Schauspielern selber zu liegen. Der Regisseur spricht im Making of davon, dass man versucht habe, einen nicht zu großen Akzent auf die Alzheimer-Erkrankung zu legen. Genau das haben wir beim Anschauen aber empfunden. Wir waren am Ende doch sehr deprimiert, weil sich im Verlauf der Handlung der Gesundheitszustand der Hauptfigur so dramatisch verschlechtert. Durch die Rückblenden in glücklichere Tage wird der Eindruck noch verstärkt.
Der Film ist denen zu empfehlen, die sich für britische Literatur interessieren und sich von einem tragischen Handlungsverlauf nicht abschrecken lassen.

Geschrieben am 23.06.2005 um 22:30 Uhr

Ich finde, dass dieser Film für jeden etwas hat und wer sich die Interviews ansieht, wird erfahren, dass das auch so beabsichtigt war. Angelehnt an historische Ereignisse im Irland des 18. Jahrhunderts schildert "The Abduction Club" die Praxis der Entführungen reicher Erbinnen durch mittellose "jüngere Söhne", wobei die ganze Prozedur der Entführung mit anschließendem Heiratsantrag einem strengen Ehrenkodex unterliegt (da sah die Realität wohl etwas anders aus!).
Bei der im Film gezeigten Entführung geht so ziemlich alles schief, was schief gehen kann (lustig!). Mantel-und-Degen-Film Freunde kommen besonders am Anfang und zum Ende des Films hin auf ihre Kosten. Durch die Flucht, auf der sich die tolpatschigen Entführer und ihre Damen schließlich befinden, kommen Elemente des Road Movie zum Tragen (wenn man bei einem Kostümfilm von sowas reden kann). Der Hauptteil ist aber doch eher als romantische Komödie zu bezeichnen. Die vier Hauptdarsteller sind eher unbekannt, aber sehr überzeugend. Für Freunde von netter Unterhaltung jenseits von Hollywood also wärmstens zu empfehlen. Für die Irlandfans unter uns gibt es dann auch noch ein paar ganz nette Landschaftsaufnahmen zu bewundern.
Alles in allem, einer meinen neuesten Lieblingsfilme, den ich mir bei der nächstbesten Gelegenheit kaufen werde.

Geschrieben am 23.06.2005 um 22:51 Uhr

Ein wunderschöner, ruhiger Film mit beeindruckender Fotografie. Die sensationelle kleine Hauptdarstellerin ist wirklich zum Verlieben, kindlich süß und herrlich weise.
Ein leiser unaufdringlicher Film, der nachwirkt, weil seine Botschaft so grundlegend ist: Liebe ist das einzige, was im Leben eines Menschen wirklich zählt.

Geschrieben am 23.06.2005 um 22:54 Uhr

Vor der schauspielerischen Leistung von Helena Bonham-Carter kann man nur den Hut ziehen, denn sie schafft es, eine so starke Behinderung glaubhaft rüberzubringen. Das Miteinander mit Kenneth Branagh ist auch klasse. Schön, ihn mal in einer modernen Rolle zu sehen. Leute, die britische Filme mögen und sich auch von etwas Skurrilität nicht abschrecken lassen, ist der Film wärmstens zu empfehlen.

Geschrieben am 21.09.2006 um 18:21 Uhr

Ein schöner Film, der durch die beiden großen Damen des britischen Films Maggie Smith und Judi Dench lebendig wird. Es wird keine weltbewegende Geschichte erzählt, sondern Einblick gegeben in das Miteinander zweier alter Schwestern, die ein ruhiges Leben in einem kleinen Dorf von Südengland führen. Daniel Brühl als gestrandeter polnischer Musiker bringt ihr beschauliches Leben etwas durcheinander. Die Filmmusik ist sehr schön, genau wie die Szenerie und es macht einfach Freude, zwei so routinierten Altschauspielerinnen bei der Arbeit zuzusehen.

Geschrieben am 21.09.2006 um 18:45 Uhr

Dem extrem abwertenden Kommentar, der hier allein zu finden war, sollte man dringend eine andere Sicht der Dinge gegenüberstellen. Wir (Ehepaar mit "noch nicht" Teeniesöhnen) finden diesen Film gerade deshalb wunderbar, weil er eine Botschaft hat, genau wie das Buch von Nicholas Sparks, auf dem er basiert. Man sollte vielleicht wissen, dass die Geschichte vom Leben der Schwester des Autors inspiriert wurde, also sehr wohl einen Bezug zur Realität hat. Außerdem ist die Musik des Films klasse. Wir kannten Mandy Moore nicht als Sängerin und waren sehr beeindruckt von ihren schönen Stimme. Natürlich ist der Film sehr emotional, aber seine Message ist trotz der Tragik hoffnungsvoll. Wir finden es auch wichtig -besonders für Heranwachsende-, dass hier gezeigt wird, dass man seine Persönlichkeit nicht von der Anerkennung einer Clique abhängig machen soll, sondern sich selbst treu bleiben sollte. Alles in allem einer unserer Lieblingsfilme und, wie die große Internetfangemeinde zeigt, sind wir damit nicht alleine.

Geschrieben am 09.03.2007 um 10:58 Uhr

Wenn man die wundervolle "Romeo und Julia"-Version von Zeffirelli gesehen hat, ist dieser Film leider etwas enttäuschend. Die Fotografie, Kulissen und Aussenaufnahmen sind, typisch Zeffirelli, sehr malerisch und schön. Die Schauspieler haben mich jedoch überhaupt nicht angesprochen. Das Traumpaar Burton/Taylor halte ich in diesem Film für eine glatte Fehlbesetzung. Ihr Spiel ist überzogen und unecht. Das Makeup der Taylor ist sicher der Entstehungszeit des Films angemessen, erscheint aber im ansonsten authentischen Ganzen fehl am Platze. Schade!

Geschrieben am 27.04.2007 um 11:06 Uhr

Der beeindruckenste Film. den ich seit vielen Jahren gesehen habe. Die Geschichte hat mich gefühlsmäßig sehr mitgenommen und auch noch lange beschäftigt. Wer tiefgehendes Erzählkino mag, liegt hier richtig. Leute, die auf Action stehen, werden wohl nicht so begeistert sein.

Geschrieben am 16.08.2007 um 18:37 Uhr

Wenn man die Romanvorlage und noch dazu die Schauplätze aus eigener Anschauung kennt, ist der Film nicht das, was man hätte erwarten können. Wir haben uns ständig gefragt, warum die Kostüme in der Karibik so hochgeschlossen waren, als ob der Film in der Hauptstadt spielen würde. Außerdem wurde die spanische Tonspur mit einer durchgehend europäisch-spanischen Synchronisation versehen, sogar für kolumbianische Schauspieler wie Catalina Sandino. Damit wurde auch dem letzten bisschen Lokalkolorit der Garaus gemacht, schade! Außerdem war es für uns sehr eigenartig, dass die weibliche Hauptperson von Anfang bis Ende von der gleichen Schauspielerin gespielt wurde (über 60 Jahre). Zum Schluss sah ihr Makeup und das von Javier Bardem (der schon als 40jähriger wie 70 aussah) nur noch lächerlich aus (digitale Medien sind da heute gnadenlos). Das einzig gute an der Verfilmung ist die Romanvorlage, so dass man den Film Leuten mit Interesse an Weltliteratur empfehlen kann, die keine Lust zum Selberlesen haben.

Geschrieben am 27.11.2008 um 21:28 Uhr

Der Film läuft zwar unter der Kategorie Komödie, ist aber ein mehr als offensichtliches Propagandafilmchen des kommunistischen Regimes auf Kuba. Der Humor, wo vorhanden, war etwas zäh und bemüht. Am Anfang hat man die Klischees des bösen Großgrundbesitzers und ebenso bösen "Gringos" ja noch als Satire verstehen können. Als dann aber das Kapitel kam, in dem man eine Anleitung zum Aufbau einer Guerillagruppe serviert bekommt, war uns das dann doch zu bunt. Wir haben den Film abgebrochen.

Geschrieben am 05.10.2011 um 21:21 Uhr