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Kommentare von ajax


Master & Commander (DVD)
Ein Meisterwerk für Kenner
Wer Filme mit Segelschiffen und Seeschlachten mag, für den ist dieser Filme der absolute Höhepunkt. Atmosphäre, Geräusche, Bilder - alles ist derart realistisch, dass man denkt, man wäre an Bord.

Aber es ist kein Film für die breite Masse. Wer sich nur unterhalten lassen möchte, wird hier enttäuscht. Kompromisslos konzentriert sich der Film auf das Leben an Bord eines Segelschiffes.

Es ist ein konsequenter Männerfilm. Frauen kommen praktisch nicht vor und so muss man als Mann mit dem einen oder anderen Gähner der ebenfalls Lebensgefährtin rechnen.

Alles in allem für mich aber ganz klar ein Film, der die Jahrzehnte überdauern und - ähnlich wie z.B. Barry Lyndon von Kubrick - in den Olymp der ganz großen Filme eingehen wird.
Geschrieben am 11.11.2004 um 23:26 Uhr
Ein Sommer auf dem Lande (DVD)
Ein Film zum Entspannen am besten bei einer Flasche Wein
Das ist einer dieser Filme bei denen ich mich am Ende frage: Wie hat dieser Film es geschafft mich in seinen Bann zu ziehen, warum waren ich den Figuren so nahe. Es passiert nichts Außergewöhnliches, es sind zumeist Alltagsgeschichten ohne große Tragweite. Die Leistung des Filmes ist es, ein Gesamtbild zu zeichnen vom Leben dieser Menschen in den 30 er Jahren in der französischen Provinz, das völlig in sich stimmig ist.

Der Film drängt sich nicht auf, kennt keine billigen Effekte. Die Antithese zu all den dröhnenden Hollywood-Produktionen.

Sicherlich der ideale Film für einen geruhsamen Abend, unbedingt zu empfehlen ist dazu ein guter französischer Wein.
Geschrieben am 12.11.2004 um 22:22 Uhr
One Hour Photo (DVD)
Bedrückend realistische psychologische Studie
Ein psychologisch scharf gezeichnetes Bild eines alleinstehenden Mannes um die 60, für den es in unserer Gesellschaft keinen Platz zu geben scheint. Dass es anderen Leuten besser geht als ihm, dass sie glücklicher sind, sieht er auf den Fotos, die er an seinem Arbeitsplatz in einem Schnell-Fotolabor entwickelt. Um seiner Einsamkeit Herr zu werden, versetzt er sich in die Welt dieser Bilder, findet Trost in ihnen. Doch dieser Rettungsanker geht ihm verloren und der totale psychische Zusammenbruch ist die Folge.

Dies ist sicherlich kein Unterhaltungsfilm und so mancher wird sich am Ende fragen, was das alles eigentlich sollte. Ich denke, hier wird nichts weiter dargestellt als der ganz gemeine Horror des Alltags, den vielleicht gerade der Nachbar gegenüber durchmacht, ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Und gerade diese Alltäglichkeit ist es, die den Zuseher erschüttern und verstören kann.

Die relativ kurze Dauer von 85 Minuten tut dem Film gut. Denn eines muss man schon sagen, der Zuschauer leidet bei diesem Film wirklich permanent mit und das ist einfach nicht beliebig dehnbar.

Sicherlich bleibt von diesem Film etwas hängen, man ist nachher nicht mehr derselbe wie vorher. Besser fühlt man sich allerdings durch den Film nicht und so sei denen abgeraten, die Unterhaltung oder knallige Action suchen.
Geschrieben am 14.11.2004 um 01:48 Uhr
Passwort: Swordfish (DVD)
Unausgegorene Mischung zwischen Matrix und Pulp Fiction
John Travolta agiert wie in Pulp Fiction, die Spezialeffekte erinnern an Matrix. Diese Mischung aus zwei guten Filmen gibt aber kein stimmiges Gesamtbild. Passwort Swordfisch findet überhaupt keine Linie. Action- und Gewaltszenen erscheinen wie zufällig eingestreut, sind an Ausmaß und Brutalität der Handlung meist überhaupt nicht angemessen. Spannung kommt kaum auf, weil der Zuschauer zu den blassen Hauptakteuren überhaupt keine Beziehung aufbauen kann.

Die Story ist zumindest vom gesamten Plot her logisch. In den Details wird aber versucht besonders intelligende Wendungen einzubauen, die dann teilweise leider überhaupt nicht richtig durchdacht bzw. deren Lösung nur vage angedeutet ist. Der Film versucht mehrmals mächtig klug daherzukommen und kann dann letztlich leider nur heiße Luft bieten.

Positiv hervorzuheben ist das sehr hohe technische Niveau bei den Spezialeffekten, insbesondere die fulminante Eingangsszene.

Vor dem Ansehen dieses Films also am besten das Gehirn ein bisschen runtertakten und noch ein paar Bier einkippen, dann macht das Ganze auch Spaß.
Geschrieben am 14.11.2004 um 02:04 Uhr
Ocean's Eleven (DVD)
Starkino mit intelligenter Handlung
Das Beste an diesem Film ist die Handlung. Bis ins letzte durchdacht, nichts ist unlogisch, alles klärt sich auf. Der Zuschauer sieht, wie bis zum Ende des Film ein riesiges Puzzle zusammengesetzt wird, das man dann nur noch staunend betrachten kann.

Leider bleibt die Leistung der Schauspieler dagegen zurück, eigentlich verwunderlich bei so einem Staraufgebot. Alles wirkt irgendwie heruntergekurbelt, etwas seelenlos und kalt. Vielleicht lässt ja auch die komplexe Gesamthandlung den Schauspielern nur sehr wenig Freiraum.

Am ehesten würde ich den Film noch mit "Der Clou" (Paul Newman, Robert Redford) vergleichen wollen. Wobei Ocean's Eleven den Handlungsfaden sogar noch dichter knüpft. Bei den schauspielerischen Leistungen kommt dieser Film aber leider an "Der Clou" durchgängigen nicht heran.
Geschrieben am 14.11.2004 um 15:50 Uhr
Die Klavierspielerin (DVD)
Blick in die Abgründe einer Seele
Die Klavierspielerin schreckt den Zuseher ab, verwirrt ihn und quält ihn ebenso wie ihre Umwelt im Film. Nichts Konstruktives geht von dieser Frau aus. Alles missglückt, nichts ist schön anzusehen, alles wird in den Schmutz gezogen.
Nach diesem Film ist man um eine Erfahrung reicher, aber sicher nicht glücklicher oder zufriedener, eher in hohem Maß "unbefriedigt", ebenso wie es die Hauptdarstellerin am Ende ist.
Ein Film, den man am besten alleine oder mit jemandem zusammen ansieht, den man sehr gut kennt. Ansonsten könnten die permanenten Peinlichkeiten im Film leicht auf die Zuseher überspringen. Ganz und gar ungeeignet ist der Film für einen Vergnügten Video-Abend bei Bier und Knabberzeug.
Geschrieben am 16.11.2004 um 21:47 Uhr
Star Trek - Raumschiff Enterprise - Staffel 1.1 - Remastered [4 DVDs] (DVD)
Ein Blick zurück
Das erfreulichste an der Box ist die exzellente Bildqualität, die so manche aktuelle Produktion in den Schatten stellt. Sensationell gut ist der amerikanische Ton, der deutsche ist zumindest ganz ordentlich.

Da die deutsche Fassung teilweise kürzer ist als das Original, mussten in manchen Folgen kurze Stücke (meist weniger als eine Minute) nachsynchronisiert werden.

Lohnend ist ein Vergleich der deutschen Synchronfassung mit dem Original. Da merkt man, dass die deutsche Fassung sehr oberflächlich ist, offensichtlich wollte man den deutschen Zusehern Begriffe wie Warp oder Subraum zunächst nur ungern zumuten.

Verglichen mit "Next Generation" oder "DS9" muss man den alten Folgen um Captain Kirk doch auch bei aller nostalgischen Schwärmerei inhaltliche Schwächen attestieren. Dabei ist die Qualität der einzelnen Folgen stark schwankend. Neben genialen Folgen wie "falsche Paradiese" oder "Griff in die Geschichte" finden sich auch Rohrkrepierer wie "auf Messers Schneide". Gerade bei den schwächeren Folgen entfährt einem doch öfter mal ein "Häh, warum macht er denn das jetzt, das ist doch unlogisch".

Warum die Folgen in einer völlig wirren Reihenfolge auf die DVDs kopiert wurden, ist auch mir unklar.
Geschrieben am 16.11.2004 um 22:07 Uhr
Leon - Der Profi [DC] (DVD)
Action mit Tiefgang
Ein Action-Film mit viel Geballer und Blut - aber trotzdem kein platter Film, ganz im Gegenteil. Zu erklären ist das vor allem dadurch, dass es sich um keinen typischen Hollywood-Streifen handelt, sondern um einen französisch-amerikanischen Film. Die Handlung passt, ist durchdacht, spricht emotional an. Auch das Ende des Films ist überzeugend, der Film wird sich nicht untreu.

Ganz klar ein Meisterwerk und ein "Muss" für alle, die den Film noch nicht gesehen haben.
Geschrieben am 16.11.2004 um 22:18 Uhr
8 Frauen (DVD)
Ein Film nur für Frauen?
OK, jetzt weiß ich, wie es einer Frau geht, wenn sie "Master and Commander" mit ansieht (ansehen muss). Kein Vertreter des eigenen Geschlechts ist zu sehen und dadurch erhält dieser Film - unweigerlich natürlich - einen sehr weiblichen Touch. Es geht um Beziehungen und Gefühle, die Kriminalstory wird eigentlich nicht ernsthaft verfolgt.

Und es ist ein Französischer Film und damit für den auf Hollywood ausgerichteten Durchschnittsgeschmack ziemlich schrullig. Vor allem wenn denn noch Chansons vom Himmel fallen und urplötzlich geträllert werden.

Ich denke, der Film ist Geschmackssache. Er ist weder ernsthaft, noch lustig, einfach "irgendwie komisch". Ich hatte beim Zusehen schon das Gefühl, dass jemand von dem Film begeistert sein kann - nur ich war es nicht.
Geschrieben am 16.11.2004 um 22:33 Uhr
The Day After Tomorrow (DVD)
Ein guter Katastrophenfilm
"The day after tomorrow" ist ein ganz typischer Katastrophenfilm, "Flammendes Inferno" oder "Erdbeben" lassen grüßen. Von daher also nichts Neues: Experte warnt vor einer drohenden Gefahr und keiner will auf ihn hören. Erst wenn fast alles zu spät ist, dann glaubt man ihm und es wird versucht zu retten, was noch zu retten ist.

Altes Schema - neue Effekte und ein neues Thema. Das muss nicht schlecht sein und es ist auch tatsächlich ganz ansehnlich, was man zu sehen bekommt. Wetterunbilden von dramatischer und eingehender Realätitsnähe, die einen tatsächlich schaudern lassen.

Anders als bei den Vorgängern, geht bei diesem Film die Katastrophe über alle Erfahrungswerte hinaus, verändert das Leben auf unserem Planeten radikal. Dass streckenweise viel zu dick aufgetragen wurde und Dinge einfach physikalisch unmöglich sind, stört erfreulicherweise gar nicht so sehr, weil das auch den Hauptakteuren bewusst ist, dass alles "unglaublich und eigentlich unmöglich ist".

Ganz klar ein Film für einen unterhaltsamen Abend, bei dem man auch ein bisschen nachdenklich werden kann, ob wir mit der Umwelt auf unserem Planeten wirklich verantwortungsbewusst umgehen.
Geschrieben am 22.11.2004 um 21:25 Uhr
Barry Lyndon (DVD)
Geniestreich
Dieser Film ist für mich einer der besten, wenn nicht überhaupt der beste, den ich bisher sehen durfte. Jede Einstellung in diesem Film ist so durchdacht, als ob der Regisseur gleich eine Leinwand aufstellen und eine Ölgemälde von der Szene anfertigen wollte. Die Bilder sind von überwältigender Schönheit und weisen eine völlig gelungene Komposition auf. Viele Filme - auch ansonsten ganz gute - erreichen nicht in einer einzigen Szene diese Qualität, die Barry Lyndon durchgängig hat.

Dazu die Musik. Klassische Kompositionen. Erlesen ausgewählt und bearbeitet, so dass sie die Bilder komplettieren wie ein Sahnehäubchen die Torte.

Es ist allerdings weniger ein Unterhaltungsfilm, ebensowenig wie ernsthafte Kunst der Unterhaltung dienst. Es wird immer eine gewisse Distanz zum Geschehen gewahrt und das Schicksal des Hauptdarstellers ist wie 1:1 aus dem Leben gegriffen - ohne weitere erbauliche Botschaft oder ähnliches. Also weniger einer Film für den lustigen Video-Abend.

Dieser Film ist aber für jeden Cineasten ein MUSS. Es handelt sich um eines jener herausragenden Kunstwerke, die nur Genies wie Stanley Kubrick erschaffen konnten, weil sie sich des Zeitgeistes entledigten und Werke von dauerhafter Schönheit schufen.
Geschrieben am 22.11.2004 um 21:45 Uhr
James Bond - Stirb an einem anderen Tag [UE] [2 DVDs] (DVD)
Eine Bond für nicht-Bond-Fans
Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Bond-Fan. Zu eingefahren finde ich das seit Golfinger etablierte Schema. Ich weiß, dass gerade das den Fans gefällt und viele eigentlich immer wieder nur eine kleine Variation des Grundthemas sehen wollen.

Da trifft es dann die echten Fans schon hart, wenn ihr Idol am Anfang von "Stirb an einem anderen Tag" regelrecht demontiert wird, leidet und gefoltert wird, um dann später wie ein verwundetes Tier auf Rachefeldzu zu gehen.

Für mich der beste Bond seit Goldfinger. Eine frische Brise, eine neue Realitätsnähe. Ein Bond, der nicht mit einem Fingerschnipp aus einer brenzligen Situation rauskommt, sondern der nach einer persönlichen Demütigung die alte Stärke wiederfindet.
Geschrieben am 23.11.2004 um 21:27 Uhr
Star Trek 10 - Nemesis (DVD)
Gut, aber auf den breiten Publikumsgeschmack ausgerichtet
Ein Kinofilm muss ein großes Publikum ansprechen, um an der Kasse ein Erfolg zu werden. Das ist wohl der Grund, warum ich als Star Trek Fan den Film insgesamt als etwas zu hektisch und actionlastig empfand.

Zudem verdrängt die insgesamt düstere Atmosphäre bei den Kinofilmen fortschreitend die bei den ersten Serien vorhandene positive und optimistische Grundstimmung.

Aber auch wenn der Film nicht genau so ist, wie ich ihn mir als Fan wünsche, muss ich doch sagen, dass er das, was er macht, gut macht. Die Action ist mitreißend, die düstere Atmosphäre ist wirklich bedrückend düster und die Star Trek Charaktere zeigen ihre gewohnte Stärke.

Insgesamt also ein guter Kompromiss. Fans kommen auf ihre Kosten und auch wer sonst mit Star Trek nichts am Hut hat, wird nicht enttäuscht.
Geschrieben am 23.11.2004 um 21:39 Uhr
Matrix Reloaded [2 DVDs] (DVD)
Es kann nur einen geben
Nachdem ich den ersten Matrix-Film als Geniestreich empfand, rief dieses Machwerk bei mir nur das blanke Entsetzen hervor. Die Atmosphäre des ersten Teils ist komplett weg. Rätselhafte Weissagungen werden durch dümliches Geschwafel abgelöst. Ermüdende und sinnlose Kämpfe des ohnehin unbesiegbaren Helden gegen anonyme Computerfiguren lassen beim Zuschauen tödliche Langeweile aufkommen. Action ist reichhaltig enthalten, aber ohne Sinn und Verstand - aber irgendwo musste das investierte Geld ja verbrannt werden.

Der Fall liegt ähnlich wie beim "Highlander": Es kann nur einen geben und stümperhafte Nachfolger, die nur aus Geldgier gedreht werden, werden von manchen Fans wie ein Sakrileg bewertet und mit entsprechend niedriger Bewertung bestraft.

Das beste, was dieser Film bietet, sind die technisch hervorragenden Action-Szenen, die bestimmt so manchem gefallen, der nicht darüber nachdenkt, wozu das Spektakel eigentlich gut sein soll.
Geschrieben am 23.11.2004 um 21:50 Uhr
Catch Me If You Can (DVD)
Hochwertige Unterhaltung
Der Großmeister Steven Spielberg hat bei diesem Regie geführt und das merkt man auch. Der Film ist auf allen Ebenen hervorragend durchkomponiert und hat sogar eine vielschichtige Bildsprache. Gleichzeitig kommt die Unterhaltung nicht zu kurz, so dass ich mich keine einzige Sekunde gelangweilt habe. Die Figuren sind lebendig und lebensnah gezeichnet. Am Ende des Films hat man sogar das Gefühl, die Hauptfiguren irgendwie persönlich zu kennen.

Dass die Handlung auf wahren Begebenheiten beruht, erhöht den Reiz natürlich nocheinmal und macht diesen Film unbedingt sehenswert.

Zu einem ganz großen Film (6 Sterne) reicht es bei mir aber nicht ganz. Dafür spürt man einfach zu viel Routine und es wird einfach nichts "Revolutionäres" geboten, was man in dieser Art vorher noch nirgends gesehen hätte.
Geschrieben am 29.11.2004 um 23:03 Uhr
Event Horizon - Am Rande des Universums (DVD)
Neudefinition von Horror
Horror im Weltall - das war bis dato vor allem Alien. Doch "Event Horizon" definierte das Genre neu. Weit draußen im All, getrieben von unseren ausgeklügelsten technischen Erfindungen erreichen wir das, wovor wir uns Jahrhunderte am meisten gefürchtet haben - die Hölle!

Der Film nutzt auf geniale Weise aus, wovor wir uns am meisten fürchten: Einsamkeit und technische Erfindungen, die wir nicht mehr verstehen, die sich gegen uns richten. Der geniale Trick dabei ist, die Handlung ins Weltall zu verlegen, an einen Ort, der schon von Natur aus absolut lebensfeindlich und düster ist.

Durch die Vereinigung von Science Fiction und klassischem Horror stellt der Film einen Meilenstein der Filmgeschichte dar und Freunde der Genres dürfen sich diesen Film auf keinen Fall entgehen lassen.

Achtung: Wer keine Horrorfilme mag, für den ist der Film aber definitiv nichts. Manche Szenen sind sehr brutal und angsteinflößend.
Geschrieben am 29.11.2004 um 23:22 Uhr
Verborgenes Feuer (DVD)
Leidenschaftlich und mitreißend
Ein Film der großen Gefühle. Ohne störendes Beiwerk konzentriert er sich auf die Hauptpersonen und verfolgt konsequent einen Handlungsstrang. Bilder und Geräusche wirken sehr stimmungsvoll und entführen den Zuseher in das 19. Jahrhundert. Zugegeben, den an der Situation leidenden Akteuren zuzusehen, nimmt einen vor allem in der ersten Hälfte des Film schon mit. Aber gerade so springen die Gefühle über und wahres Glück erkennt man wohl sowieso erst im Kontrast zum Leiden.

Ein Frauenfilm? Sicher auch. Aber bei mir als Mann hat das verborgene Feuer auch gezündet. Ich würde den Film unbedingt empfehlen. Vor allem für einen lauschigen Abend mit der Frau/Freundin ist er ideal geeignet, vor allem auch wegen der knisternden Erotik, die mal unterschwellig, mal offen zwischen den beiden Hauptdarstellern herrscht.
Geschrieben am 03.12.2004 um 21:52 Uhr
Der Name der Rose (DVD)
Gelungene Romanverfilmung
Der Film stellt eine gelungene Romanverfilmung dar. Alle äußeren Aspekte des Buches wurden gut umgesetzt, der Schluss allerdings Hollywood-tauglich umgestaltet.

Was wäre dieser Film ohne Sean Connery! Er _ist_ William von Baskerville, genau so muss er gewesen sein und kein bisschen anders. Ein weiterer Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist die Liebesszene zwischen dem Novizen Adson und dem Dorfmädchen. Sie sucht in ihrer archaischen Wucht ihresgleichen in der Filmgeschichten und damit ist dieser auch im Buch wichtige Aspekt hervorragend umgesetzt.

Was ich dem Film leicht übel nehme, ist dass - anders als im Buch - die Geschehnisse moralisch bewertet werten und damit der im Sinne des modernen Zuschauers abgewandelte Schluss begründet wird. Deshalb auch nur 5 und keine 6 Sterne.
Geschrieben am 03.12.2004 um 22:03 Uhr
Collateral Damage (DVD)
Kommt nur mühsam in Schwung
Ein Feuerwehrmann zieht nach Südamerika, um sich an dem Terroristen zu rächen, der für den Tod seines Sohnes und seiner Frau verantwortlich ist. Das hört sich nicht nur recht simpel an, das ist es auch. So hat der Film große Schwierigkeiten, aus dieser einfachen Grundidee eine sinnvolle Handlung zusammenzustöpseln. Arnold Schwarzenegger stapft in dem fremden Land herum wie bestellt und nicht abgeholt, wobei der von ihm verkörperte Charakter wie eine leblose Kunstfigur wirkt.

Nach dem endlos gequälten Kolumbien-Trip geht es wieder zurück nach USA und der Film bietet in den letzten Minuten unerwartet mitreißende und spannende Action. Es ist fast so, als ob die Produzenten gemerkt hätten, dass die Handlung in Kolumbien total verunglückt war und deshalb hängten sie am Ende noch ein kurzes Stück sinnvoller Handlung an.

Ich gebe 3 Sterne wegen des furiosen Schlusses. Am besten man springt gleich in das letzte Drittel des Films, vorher ist nichts, was sehenswert wäre.
Geschrieben am 03.12.2004 um 22:14 Uhr
Lohn der Angst (DVD)
Zeitloses Meisterwerk
Arbeitslos, ohne Geld, in einem fremden, unwirtlichen Land - und keine Chance auf Entkommen. Das ist die deprimierende Szenerie, mit der der Film beginnt. Die Hauptakteure fristen ihr Leben, das nicht lebenswert ist. Es bleibt ihnen nichts anderes als von der Heimat, von Paris zu träumen.

Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum jemand ein Himmelfahrtskommando annimmt und für eine große Ölgesellschaft hochexplosives Nitroglyzerin im dem LKW über holprige Dschungelstraßen transportiert. Das trostlose Leben hat die Männer hart gemacht, ohne Mitleid für den anderen, nur besessen von dem Gedanken aus dem sinnlosen Leben auszubrechen.

Verzweifelte Menschen gehen sehr weit, um ihre hoffnungslose Lage zu beenden. Das wird von der Ölgesellschaft skrupellos ausgenutzt. Und hier liegt die zeitlose Aktualität des Films. Sind wir den großen Konzernen auch heute ebenso ausgeliefert, was würde ein Arbeitsloser heutzutage tun, nur um wieder einen Job zu bekommen. Wie menschenwürdig ist eine Gesellschaft, die nur von der Profitgier der Konzerne gelenkt wird.

Dieses zeitlose Meisterwerk ist unbedingt sehenswert.
Geschrieben am 03.12.2004 um 22:26 Uhr
Rob Roy (DVD)
Perfekte Unterhaltung
Dieser Film hat einfach alles: Eine großartige Landschaft, einen ehrlichen Helden, für den Ehre kein leerer Begriff ist, einen wirklich fiesen Bösewicht und ganz viel Dramatik und Gefühl.

Dieser Film wird oft mit Braveheart verglichen und er braucht diesen Vergleich nicht zu scheuen. Ja, die beiden Filme ergänzen sich. Setzt Braveheart mehr auf wuchtige Schlachten, ist es bei Rob Roy eher eine Art Kleinkrieg oder Privatkrieg. Beide Filme zeigen das "schottische Lebensgefühl": Ehre, Freiheit und Loyalität.

Anders ausgedrückt: Wem Braveheart gefällt, der sollte unbedingt auch diesen Film sehen. Und während wegen der vielen Kampfszenen kaum eine Frau gefallen an Braveheart fand, stehen die Chancen bei Rob Roy besser, dass das weibliche Geschlecht ebenfalls gebannt zusieht.
Geschrieben am 03.12.2004 um 22:45 Uhr
Foolproof - Einbrechen, ausbrechen, abrechnen (DVD)
Handlung nicht besonders originell, aber sehr unterhaltsam
Foolproof ist eine Mischung aus "Der Clou", "Sneakers - Die Lautlosen" und "Ocean's eleven". Die Handlung ist also nicht sonderlich originell, aber ich denke der gesamte Themenbereich ist halt nun einfach auch schon ziemlich ausgelutscht. Deshalb liegen die Stärken des Filmes auch nicht so sehr in der Handlung. Die ist zwar solide gemacht, aber es geht einem schon relativ oft durch den Kopf "das ist ja so ähnlich wie im Film soundso". Wo der Film wirklich gut ist, das ist die erfrischend unverbrauchte Art der Schauspieler, der freche und auch subtile Humor, mit dem bisweilen auch der Zuschauer an der Nase herumgeführt wird. Dadurch hebt sich der Film sehr angenehm vom Hollywood-Einerlei ab - das ist ja auch kein Wunder, denn der Film kommt aus Kanada und nicht aus USA.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Film. Die Zeit verfliegt regelrecht beim Zusehen, keine Sekunde kommt Langeweile auf und trotzdem wird auf sinnlose Action und Gewalt verzichtet. Auf jeden Fall ein sehenswerter Film, der jedoch mangels Originalität in der Handlung nicht zu den ganz großen zu zählen ist.

Geschrieben am 18.01.2005 um 18:30 Uhr
Chihiros Reise ins Zauberland (DVD)
Japanisches "Alice im Wunderland"
Diese japanische Version von Alice im Wunderland nutzt endlich mal wieder die Möglichkeiten eines Animationsfilms voll aus und hat sich zu Recht bei der Oscar-Verleihung gegen Ice-Age durchgesetzt. Endlich mal kein hohler Klamauk. Ja wer sagt denn überhaupt, dass ein Animationsfilm krampfhaft leicht und witzig daherkommen muss?
Chihiro ist ein Film von archaischer Bildgewalt, ein Meisterwerk, das seinen Zuschauer allein schon durch die wunderschönen, ruhigen Sequenzen in seinen Bann schlägt. Die skurrilen Figuren in diesem Wunderland sind einprägsam und phantasievoll. Die Atmosphäre ist mal düster, bedrohlich, mal heiter und gelassen, von überirdischer Schönheit.
Hollywoold-Streifen wirken matt und müde gegen diesen kraftstrotzenden Film, der sehr geschickt die Vorzüge von traditioneller Zeichentechnik mit der Computerbearbeitung verbindet. So wirken die Figuren warm und menschlich, haben aber durch die Computerunterstützung eine unglaubliche Präzision in Bewegung und Timing. Auch dadurch erreicht der Film in vielen Sequenzen diese überirdische Leichtigkeit. Hervorzuheben ist auch der außerordentlich gut gelungene Sound, klar und präzise, mit einer sehr guten Ortbarkeit der Geräuschquellen. Auch hier setzt der Film Maßstäbe.

Ganz klar ein cineastisches Meisterwerk.
Geschrieben am 20.01.2005 um 08:52 Uhr
Zatoichi - Der blinde Samurai (DVD)
Blutiges Meisterwerk
Zatoichi, der blinde Samurai, gibt sich als Masseur aus. Ruhig und betulich kommt er in das Dorf. Er hört aufmerksam zu, analysiert die Personen und Machtstrukturen. Unterstützt von einem anderen Samurai - Zatoichis Gegenspieler- verbreitet eine Verbrecherbande in dem Dorf Angst und Schrecken. Dieser Konflikt entlädt sich immer wieder in Kampfszenen von extremer Brutalität, in denen die Samurai-Schwerter ihre Opfer regelrecht zerstückeln.

Es gibt mehrere Handlungsfäden, die zur gemeinsamen Auflösung am Ende des Filmes streben. Am Ende ist sozusagen der Gordische Knoten durchschlagen. Sicherlich kann man über die abgetrennten Körperteile und Blutfontänen geteilter Meinung sein. Aber ein guter Film muss auch verstören und verfremden, um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Und das ist dem Film zumindest bei mir sehr gut gelungen, so dass ich nicht zögere, den Film als Meisterwerk einzuordnen.

Übrigens ist der Surround-Ton außerordentlich gut abgemischt und verbreitet eine authentische Atmosphäre. Hier spürt man die japanische Neigung zu Präzision und Perfektion.
Geschrieben am 21.01.2005 um 21:46 Uhr
Traffic - Macht des Kartells [SE] [2 DVDs] (DVD)
Lehrfilm im Dokumentarstil
Drei Handlungsfäden sollen den fast aussichtslosen Kampf gegen die Drogenkartelle aus mehreren Blickrichtungen beleuchten. Der Film ist stets bemüht, eine möglichst authentische Sichtweise zu liefern, beim Zuschauer das Problembewusstsein zu wecken. Zwei Handlungsfäden spielen (bis auf kurze Ausnahmen) in USA, einer in Mexiko. Ihnen entsprechen die drei beteiligten Hauptgruppen: Drogensüchtige, sowie Kartellmitglieder in USA und Mexiko.

Und hier kommt mein Hauptkritikpunkt: Der Film hat keine echte Handlung, es ist eher ein Aufklärungs- oder Lehrfilm. Am Ende weiß man einiges mehr über die Drogenprobleme in USA. Sicherlich eine redliche Absicht und die ist ja auch mit vier Oscars belohnt worden. Aber mir persönlich ist das ehrlich gesagt etwas zu wenig.

Nach dem Film fühlt man sich, als ob man gerade zwei Stunden für die Schule gelernt hätte.
Geschrieben am 21.01.2005 um 22:08 Uhr
Star Trek 5 - Am Rande des Universums (DVD)
Star Trek für Trekkies
Von der Kritik wird dieser Film ja regelrecht verrissen. Ich als Star Trek Fan habe ihn aber in vollen Zügen genossen. Wenn Kirk, Spock und Pille am Lagerfeuer "row your boat" singen und Spock den Sinn des Textes nicht versteht - dann sind das die Szenen, die die Herzen die Trekkies höher schlagen lassen. Und auch die gesamte Story hat durchaus ihren Reiz und eine gewisse Spiritualität.
Während ich die von der Kritk gelobten Star Trek Filme oft als hektisch und oberflächlich empfinde, kommen hier die Charaktereigenschaften wie man sie aus der Fernsehserie kennt, richtig zum Tragen.

Also wer die Star-Trek Fernsehserie kennt und mag, dem kann ich den Film nur empfehlen. Wer Star Trek nur am Rande kennt und einfach einen unterhaltsamen SciFi-Film sucht, dem könnte es hier langweilig werden.
Geschrieben am 26.01.2005 um 21:22 Uhr
Willow [SE] (DVD)
Ein Fantasyfilm 13 Jahre vor dem Herrn der Ringe
Jawohl es gab auch schon vor dem Herrn der Ringe Fantasy-Filme. Der Streifen Willow aus dem Jahre 1988 braucht auch ganz sicher den Vergleich nicht zu scheuen. Er zeigt eine kunterbunte, "Herr der Ringe" ähnliche Welt voll Menschen und Fabelwesen, die sich durch warmherzige, vielschichtige Charaktere auszeichnen. Tempo, Witz und geistreiche Einfälle zeichnen den Film aus, der hier und dort auch eine angenhme Portion Selbstironie mitbringt.
Ein direkter Vergleich mit der Verfilmung von "Herr der Ringe" bietet sich an. Willow hat als einer der ersten Filme computeranimierte Morphing-Effekte eingesetzt, die natürlich inzwischen relativ veraltet aussehen. Hier punktet ganz klar der "Herr der Ringe", dessen Spezialeffekt vom Feinsten sind. Störend empfand ich am Herrn der Ringe die aufgesetzte Schwere eines Filmes, der sich selbst viel zu ernst nimmt und zweimal (Ents und Geisterarmee) in die unfreiwillige Komik abgleitet. Hier findet Willow die perfekte Balance und wirkt nie aufgesetzt, sondern immer natürlich und herzlich, manchmal aber etwas zu verspielt. Die Kampfszenen wirken bei Willow temporeicher und frischer, Gandalf und Saruman hätten sich vorher erstmal den Kampf der zwei Zauberinnen am Ende von Willow ansehen sollen! Zwerge werden in Willow von Liliputanern gespielt. Das sieht immer glaubhaft aus. Beim "Herrn der Ringe" wird man nur in manchen Einstellungen daran erinnert, dass Frodo ja eigentlich kleiner sein soll als die anderen.

Ein Fantasy-Film, der nach 13 Jahren einen Vergleich mit "Herrn der Ringe" nicht zu scheuen braucht, muss als Meilenstein der Filmgeschichte bezeichnet werden. Jeder, der etwas für Fantasy-Filme übrig hat, muss diesen Film gesehen haben.
Geschrieben am 26.01.2005 um 21:44 Uhr
Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs [SEV][4 DVDs] (DVD)
Die Leiden des jungen F.
Also ich kann den Hype um die "Herr der Ringe" Verfilmung nicht nachvollziehen. Vor allem der dritte Teil ist cineastisch ganz sicher kein Highlight. Wer sich an den grandiosen, computeranimierten Schlachtszenen im zweiten Teil noch nicht sattgesehen hat, kann diese auch im dritten Teil wieder bewundern. Allerdings teilweise überzogen und im Falle der "Geisterarmee" leider auch unfreiwillig komisch. Dass die Nazguls zwar sehr schrecklich aussehen, sich ansonsten aber ausgesprochen dämlich anstellen, stört wohl nicht so sehr wie die Tatsache, dass auch der Hauptbösewicht Sauron ziemlich dumm sein muss, wenn er gerade die einzige Stelle, an der der Ring vernichtet werden kann, überhaupt nicht bewachen lässt. Dass die Anhänger von Sauron dann nur noch Intelligenzquotienten unterhalb der Messbarkeitsgrenze aufweisen, ergibt sich von selbst. Intelligente Gute vernichten also böse Dumme - so kann man die Handlung des dritten Teils zusammenfassen. Wie jeder Bond zeigt, kommt es auf den Gegenspieler an - und der erweist sich beim "Herrn der Ringe" als Flop.
Kein Wunder, dass keine Spannung aufkommt und die Handlung regelrecht abgespult wird. Bis auf das Vordringen von Frodo zum Schicksalberg. Dieser Handlungsstrang wird nämlich leider nicht abgespult, sondern regelrecht abgequält. Hier versucht der Film krampfhaft Tiefe und Schicksalsschwere heraufzubeschwören, wo keine ist und am Ende leidet der Zuschauer wahrscheinlich mehr als Frodo selbst.

Was bleibt, sind die hervorragenden Spezial-Effekte und ich denke nur unter diesem Aspekt ist dieser Film sehenswert. Aber was wird bleiben, wenn eines Tages auch diese Spezialeffekte veraltet sind und nur noch Achselzucken hervorrufen? Vielleicht Unverständnis, warum dieser Film damals so viel Begeisterung auslöste. Aber warum so lange warten: Ich frage mich jetzt schon, warum "Master and Commander" bei der Oscar-Verleihung gegen "Die Rückkehr des Königs" verloren hat.
Geschrieben am 26.01.2005 um 22:11 Uhr
Matrix (DVD)
Es kann nur einen geben
Matrix war eine Revolution. Der Film brach mit Konventionen, zeigte eine intellligente und ungewöhnliche Story. Paarte philosophische Tiefe mit atemberaubenden Kampfszenen. DER Film für eine Generation, die von Internet und virtueller Realität bestimmt wird. Ein Geniestreich.

Also anschauen, anschauen, anschauen. Und wer klug ist, verdirbt sich den Eindruck nicht mit einem der beiden furchtbar missglückten Fortsetzungen. Lieber Matrix ein viertes oder fünftest Mal ansehen, als einmal Matrix Reloaded oder Revolutions.
Geschrieben am 26.01.2005 um 22:13 Uhr
Fitzcarraldo [2 DVDs] (DVD)
Anspruchsvolle Unterhaltung
Klaus Kinski in Hochform. Mit inbrünstiger Überzeugung ("Ich bin in der Überzahl!") versucht er seine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass in einem Kaff am Amazon am dringendsten eine Oper benötigt wird. Er versucht das Geld selbst im Kautschuk-Handel zu verdienen. Dazu muss er allerdings ein Dampfschiff über einen Berg in einen anderen Fluss hieven. Ein ziemlich verrücktes, aber nicht ganz aussichtsloses Unterfangen.

Fitzcarraldo ist ein Film aus einer anderen Zeit. Mit keiner der aktuellen Hollywood-Produktionen vergleichbar. Betulich, ja fast im Zeitlupentemp fließt die Handlung dahin. Alles im Takt des trägen Amazonas-Stroms. Zuschauen, entspannen und nachdenken. Wer den Film unter diesem Motto konsumiert, der ist auf der richtigen Wellenlänge und kann ihn verstehen. Immerhin muss man schon zweieinhalt Stunden freie Zeit mitbringen, um diesen Film ganz in sich aufnehmen zu können.

Fitzcarraldo bietet anspruchsvolle Unterhaltung, die dem Zuschauer einiges an Geduld abverlangt (aber nie langweilig ist!), ihn aber auch wie kaum ein anderer Film in die fremde Welt am Amazonas eintauchen lässt.
Geschrieben am 29.01.2005 um 00:02 Uhr
Star Trek 7 - Treffen der Generationen (DVD)
Star Trek Film für Fans
Für mich als Fan ist "Treffen der Generationen" der beste Star Trek Film. Da stimmt einfach alles. Den Trekkies geht das Herz auf, wenn Kirk und Picard gemeinsam agieren. Es gibt eine runde Handlung mit einer gewissen philosophischen Tiefe und technisch perfekte Ation ist ebenfalls geboten. Datas Kampf mit seinen neu gewonnen Emotionen stellt den vorläufigen Abschluss der Entwicklung dar, die der Androiden in der gesamten Serie durchlaufen hat. Natürlich hat der Film damit auch einiges an Pulver verschossen und es den Nachfolgern nicht leicht gemacht. Dieser Film verbindet die Frische der "Next Generation" Serie gekonnt mit der erzählerischen Wucht der Star Trek Kinofilme.
Aber Vorsicht: Wer die Next Generation Serie nicht kennt, wird einiges in dem Film nicht verstehen.
Geschrieben am 29.01.2005 um 00:22 Uhr
The 13th Floor (DVD)
Alter Wein in neuen Schläuchen
Die Idee von rein virtuellen Menschen, dir nur im inneren eines Computers leben, deren Leben sich aber trotzdem im Prinzip nicht von unserem unterscheidet - diese Idee ist wohl schon so alt wie der Computer überhaupt. Star Trek Fans haben dies schon 1990 in der Next Generation Serie in allen möglichen Varianten durchexerziert und denken sich schon nach wenigen Minuten dieses Films "aha, eine Holodeck-Folge". Da ist es schon etas öde, wenn einem die Produzenten von "13th Floor" dauernd suggerieren wollen, dass sie sich hier etwas aufregend Neues ausgedacht haben. Auch wenn der Film einige überraschende Wendungen hat, trägt er doch zu diesem uralten Thema nichts essenziell Neues bei. Hier punktet ganz klar der Film Matrix, der ebenfalls 1999 gedreht wurde und das Thema geschickt variiert hat. Auch bei den visuellen Effekten bewegt sich "13th Floor" auf ausgetrampelten Pfaden, wirkt verglichen mit den revolutionären Effekten von Matrix heutzutage bereits ziemlich angestaubt.

Das heißt aber nicht, dass der Film schlecht ist. Vom Niveau her bewegt er sich im Bereich einer guten Star Trek Folge. Für Fans der Thematik also auf jeden Fall sehenswert.
Geschrieben am 30.01.2005 um 12:52 Uhr
Star Trek - Deep Space Nine/Season 7.1 [3 DVDs] (DVD)
Würdiges Ende einer genialen Serie
Next Generation mit Captain Picard ist die Perfektion der alten Serie mit Kirk und Spock. Aber eben "nur" die Perfektion und keine große Weiterentwicklung. DS9 baut ein eigenes Universum auf, ist episch angelegt und steigert sich von Staffel zu Steffel. Die Mischung aus Science-Fiction, Fantasy und Seifenoper ergibt für mich (als Fan) die gelungendste Fernsehserie überhaupt. Aber wird diese Qualität bis zum Ende durchgehalten? Ganz klar ja. Schon die erste Doppelfolge "das Gesicht im Sand" / "Schatten und Symbole" stellt an Einfallsreichtum, Spezialeffekten und Tempo einen großen Teil der gedrehten Science-Fiction Kinofilme in den Schatten. Die Spannung wird bis zum Ende gehalten und das Ende ist dieser Serie absolut würdig. Kein Heile-Welt-Gruppenfoto wie am Ende der Star Wars Trilogie, sondern ein Ende, das auf die Eigenheiten aller Figuren eingeht, nocheinmal das Einzigartige und Charakteristische bei jedem Einzelnen herausstellt. Auch traurige und nachdenkliche Elemente gibt es zum Schluss - aber das passt ja dann auch zur eigenen Stimmung, wenn diese großartige Serie zu Ende ist, die einem so viele schöne Abende beschert hat. Besonders traurig wird es, wenn man dann noch die von Staffel zu Staffel schlechter werdende Voyager-Serie oder das gleich von Beginn an öde Enterprise sieht. Star Trek hat in DS9 seine Vollendung gefunden und ist für mich an dieser Stelle abgeschlossen. Nur schade, dass es keine Vergess-Pille gibt, so dass man DS9 nochmal ganz neu von vorne ansehen kann.
Geschrieben am 30.01.2005 um 13:10 Uhr
Weites Land (DVD)
Gewaltiges Epos
Der Gentleman James (Gregory Peck) kommt in den Westen, um dort seine Verlobte zu heiraten. Doch der scheinbare Weichling kommt zunächst gar nicht mit den harten Burschen zurecht, die dieses weite Land hervorgebracht hat. Und damit entspricht er auch nicht den Erwartungen, die seine Verlobte eigentlich an einen Mann hat.

Alles ein Fiasko? Sollte James nicht besser wieder zurückgehen?

Weit gefehlt. Dieser Mann ist kein Weichling, er hat nur die Friedfertigkeit als eine Tugend erkannt. Aber er hat für sich auch eiserne Prinzipien aufgestellt, von denen er sich nicht abbringen lässt. Mit unglaublicher Beharrlichkeit bleibt er, mischt sich in die blutige Fehde zweier Familien ein, verdient sich allgemein Anerkennung und Respekt und findet am Ende sein Glück. Das Unglaubliche ist, dass sich nicht James anpassen muss, sondern dass sich dieses rauhe Land an ihn anpassen, ja sich ihm unterwerfen muss.

Dieser Film ist keine Sekunde langweilig. Die Charaktere ziehen den Zuschauer ab der ersten Minute in den Bann. Das reiche Gefühlsleben (Hass, Liebe, Angst) der Darsteller springt über und die grandiose Filmmusik tut noch das Übrige. Dazu gibt es auch noch eine zutiefst menschliche Botschaft, die da lautet: Bleibt Dir selbst treu, lass Dich von den anderen bei deinem Weg nicht verunsichern, dann wird auch das Glück auf deiner Seite sein.

Ein gewaltiges Epos, ein unvergleichliches Meisterwerk des Genres.
Geschrieben am 30.01.2005 um 22:10 Uhr
Pumuckl - Folge 7 (DVD)
Sehr schlechte technische Qualität
Meister Eder und sein Pumuckl sind natürlich auf dieser DVD genauso super für Alt und Jung wie auf den Folgen 1-6. Allerdings ist die technische Qualität bei der Episode "Pumuckl und die Schule" und vor allem bei "Der Geist des Wassers" unter jeder Kanone. Lediglich "Der erste Schnee" hat die von Folge 1-6 gewohnte, ausreichende Qualität. Allerdings ist gerade "Der erste Schnee" auch wieder auf den DVDs 8 und 9 enthalten.

"Der Geist des Wassers" scheint von einer 10 Jahre alten, 50 mal angesehenen und mit Long Play aufgenommenen Videokassette überspielt worden zu sein. Die Auflösung ist sehr gering, immer wieder zeigen sich die bei schlechten Videokassetten auftretenden dünnen weißen Streifen. Der Ton ist so schlecht, dass man in leisen Passagen laut aufdrehen und angestrengt versuchen muss, die Stimmen aus dem Brummeln und Rauschen herauszuhören.

Sehr schade auch, dass die DVDs Nr. 8 und 9 (außer bei "Der erste Schnee") ebenfalls eine unzureichende technische Qualität aufweisen, allerdings nicht ganz so furchtbar wie bei "Der Geist des Wassers". Nur die DVD Nr. 10 hat dann wieder die gewohnte Qualität.

Bei Amazon ist nachzulesen, dass es sich bei "Der Geist des Wassers" um "eine lange nicht erhältlichen Folge" handelt. In dieser Qualität eignet sie sich aber meiner Ansicht nach höchstes als eine weitere Bonus-Zugabe, nicht aber als vollwertige Episode.
Geschrieben am 06.02.2005 um 21:15 Uhr
Nach eigenen Regeln (DVD)
Solider Krimi im 50er Jahre Look
Ein sehr stimmungsvoller Krimi, der den Zuschauer in die 50er Jahre versetzt. Der knallharte Cop Max Hoover hat zusammen mit seinem Team einen mysteriösen Mord zu untersuchen. In einem Steinbruch wird eine zerquetschte und tief im Boden eingedrückte Frauenleiche gefunden. Max Hoover hatte ein Verhältnis zu dieser Frau und nun droht dieses Geheimnis im Zuge seiner Ermittlungen ans Tageslicht zu kommen. Andererseits stellt sich bald heraus, dass hinter dem Mord eine mächtige Organisation steht, die Spur führt zu einem geheimen Atomversuchsgelände.

Nick Nolte und John Malkovich überzeugen durch ihre schauspielerischen Leistungen. Der melancholische Soundtrack von Dave Grusin drückt ihre emotionale Haltlosigkeit aus.

Die Handlung ist durchdacht und alle Unklarheiten werden im furiosen Finale aufgeklärt. Allerdings ist der Film in der ersten Hälfte streckenweise doch ein wenig langatmig. Manches wirkt aufgesetzt, es gibt Gewaltausbrüche von unnötiger Brutalität, die die Handlung nicht vorwärts bringen.

Insgesamt aber ein gelungener, stimmungsvoller Krimi, der in seinem temporeichen und spannenden Finale locker die eine oder andere vorangegangene Länge wieder gutmacht.
Geschrieben am 19.02.2005 um 00:02 Uhr
Crash (DVD)
Vorsicht Kunst!
Autounfälle, blutverschmierte Schwerverletzte, entstellte Leichen - das gibt den ultimativen Kick fürs Sexualleben und führt in diesem Film zu ausschweifenden hetero- und homosexuellen Handlungen (in allen kombinatorisch möglichen Paarungen der Hauptdarsteller/innen).

Die Sexszenen sind gut, die Unfälle realistisch und technisch aufwendig dargestellt. Aber in der Kombination ist das quälend anzusehen, wirkt pseudokünstlerisch aufgesetzt.

Klar, den Film wird man so schnell nicht vergessen. Er ist schauspielerisch und technisch einwandfrei gemacht. Aber es ist halt so, wie wenn man eine leckere Schokobanene mit hausgemachtem Sauerkraut isst - es passt einfach nicht zusammen, es wird einem schlecht davon.
Geschrieben am 19.02.2005 um 01:20 Uhr
Cube (DVD)
Interessante Idee - mäßige Umsetzung
Wahllos aus dem normalen Alltag herausgerissene Menschen finden sich plötzlich in einem System von würfelförmigen Räumen wieder, die teilweise mit mörderischen Fallen ausgestattet sind. Das ist die Grundidee dieses Filmes, die kompromisslos durchgezogen wird. Nachdem zu Beginn gleich zwei Personen mit Drähten bzw. durch Säure ekelerregend dahingemetzelt wurden, kann der Film seinen unblutigeren Fortgang nehmen. Am Anfang wurde ja die Gefährlichkeit der Fallen hinreichend demonstriert, sie sollte nun jedem klar sein. Klar, dass in der Personengruppe, die sich von Würfel zu Würfel durchschlägt, Spannungen entstehen und es Gewaltausbrüche gibt.

Leider verliert der Film vor allem in der zweiten Hälfte an Logik und Nachvollziehbarkeit. Ungefährliche Würfel lassen sich zunächst daran erkennen, dass die am Eingang eingeprägten Nummern aus Primzahlen bestehen. Später wird das System komplizierter und von der Mathematik-Expertin auch kurz erklärt - für einen mathematisch vorgebildeten Menschen bestand diese Erklärung aber nur aus sinnlosem Gebrabbel. Ähnliche Ungereimtheiten ergeben sich aus der Beweglichkeit der Kuben gegeneinander. Störend sind auch die pseudophilosphischen Passagen, die angesichts der tödlichen und ausweglosen Situation sehr unglaubwürdig wirken. Die ständig aus allen Surround-Kanälen dröhnenden metallischen Hintergrundgeräusche wären wohl dosiert sicherlich ein effektives Stilmittel gewesen. So aber kommen nach kurzem gruseligem Schauer die Kopfschmerzen.

Insgesamt hätte dem Film mehr Feinschliff sehr gut getan. Sicher, die bedrückende Atmosphäre der Kuben kommt gut rüber, bisweilen wirkt aber alles unausgegoren und über so manches hätte das Team vielleicht noch einmal eine Nacht schlafen sollen. Auch der trashige und sehr brutale Anfang hätte meiner Ansicht nach nicht sein müssen, da gibt es weit bessere filmische Mittel.

Eine interessante Idee also, die aber durch eine billige Umsetzung zum großen Teil wieder kaputtgemacht wird.
Geschrieben am 26.02.2005 um 22:38 Uhr
Erin Brockovich - Eine Wahre Geschichte (DVD)
Julia Roberts' Meisterstück
Julia Roberts ist Erin Brockovich, eine geschiedene Mutter von drei Kindern, glücklos in ihrem bisherigen Leben, ungebildet und roh, aber auch hochintelligent und warmherzig. Zufällig ergattert sie einen kleinen Job bei einem Anwalt, kommt einem Umweltskandal auf die Spur, kann hier ihre Talente voll einbringen und ihrem Leben eine positive Wende geben.

Julia Roberts' exzellente schauspielerische Leistung prägt diesen Film. Sie zeigt, wie Bildungsschranken überwunden und jeder Mensch unter Einsatz der ihm zur Verfügung stehenden Mittel erfolgreich sein kann. Und auch eines führt uns dieser Film vor: Der wahre Erfolg kommt aus dem Wunsch heraus, seinen Job möglichst gut machen zu wollen, also aus einem gewissen Idealismus.

Ein echter Meilenstein der Filmgeschichte. Ein Plädoyer für Ehrlichkeit, Offenheit und Mitgefühl. Und das alles noch in einer filmisch durchweg gelungenen Weise, frech, witzig, spannend und ergreifend.

Geschrieben am 02.03.2005 um 00:27 Uhr
Star Trek 1 - Der Film [DC] [2 DVDs] (DVD)
Die Geburt des modernen Star Trek
Dieser Film ist sicherlich ein Meilenstein des Science Fiction Films, nicht nur was Star Trek anbelangt. Zusammen mit Star Trek 5, am Rande des Universums, hält sich dieser Film am engsten an die Serien-Vorlage. Wobei Star Trek 1 durch die intelligente, philosophisch tiefe Handlung dieser sicher am besten gerecht wird. Die teilweise als langatmig kritisierten Szenen strömen für mich eine Selbstsicherheit und Frische aus, die in den späten Star Trek Filmen nicht mehr anzutreffen ist. Als Beispiel sei nur "Nemesis" genannt, der hektisch dem Action-Zeitgeschmack hinterherhechelt.

Die DVD selbst besticht durch ein tadelloses Bild und einen weitgehend hervorragenden Dolby Digital Ton aus. Allerdings ist die Filmmusik gegenüber den Stimmen etwas zu laut geraten - nun gut, es handelt sich um die spätere Musik der Serie "Star Trek, das nächste Jahrhundert", da hört der Trekkie schon ganz gerne hin.

Fazit: Ein zeitloser Science Fiction Film, der philosophisch tiefe Themen mit auch heute noch ansehnlichen Effekten kombiniert.
Geschrieben am 04.03.2005 um 01:09 Uhr
Star Trek 2 - Der Zorn des Khan/Dir.Ed. [2 DVDs] (DVD)
Actionbetonter Star Trek
"Der Zorn des Khan" hat verglichen mit dem 1. Star Trek Film eine relativ flache Story. Ein genetisch aufgebesserter Supermann, den Kirk einst in der Fernsehserie auf einem einsamen Planeten zurückgelassen hat, will sich rächen. Als weitere Komponente in der Handlung erscheint das Projekt Genesis, das leblose Materie in kürzester Zeit in einen Garten Eden voller Pflanzen verwandeln kann. Allerdings kann Genesis auch als Waffe missbraucht werden. Die Handlung steht also auf tönernen Füßen, doch die tragen den Film doch ganz gut, nicht zuletzt durch zahllose Spezialeffekte und tolle Schlachten nach Art der alten Seefahrer (da kommt einem "Master and Commander" in den Sinn).

Insgesamt solide Unterhaltung, die anders als beim 1. Film nicht allein auf den Geschmack der Star Trek Fans zugeschnitten ist.
Geschrieben am 10.03.2005 um 22:33 Uhr
Star Trek 3 - Auf der Suche nach Mr. Spock [SE] [2 DVDs] (DVD)
Durchschnittliche Star Trek Kost
Star Trek 3 führt die in Star Trek 2 angedeutete Handlung fort. Der Geist von Mr. Spock lebt in Dr. McCoy fort und muss in den auf dem Planeten Genesis neuerschaffenen Körper Spocks transferiert werden.
Der ganze Film leidet meiner Meinung nach etwas unter dem Druck, diese Reanimierung plausibel rüberzubringen. Nach einem furiosen Beginn, in dem die alte Crew auf eigene Faust zur Rettung Spocks aufbricht, kommt die Handlung dann doch etwas ins Stottern. Ein Bösewicht muss auch wieder dabei sein. Diesmal ist es aber nur ein relativ anonymer und farbloser Klingone. Ein gewisser Abstieg gegenüber der beeindruckenden Person Khan aus Teil 2 ist das schon.

Insgesamt ein ganz unterhaltsamer Star Trek Streifen, der aber unter dem Strich eher zu den schwächeren Filmen zu zählen ist.

Lobend hervorzuheben ist der sehr gelungene Dolby Surround Ton. Es muss also nicht unbedingt DD 5.1 sein.
Geschrieben am 12.03.2005 um 00:35 Uhr
Gosford Park (DVD)
Zähe Kost
Wer gerne in das Leben auf einem englischen Landsitz in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts versetzt wird, der wird seinen Spaß an dem Film haben. Mich dagegen ermüdete der ständige Wechsel kurzer Szenen, die mal das Personal und mal die erlauchten Gäste - vorwiegend in aufgeregt schnatternden, nervigen Dialogen - zeigen. Vor allen Dingen gerät hier der Krimi vollkommen in den Hintergrund. Der Mord lässt ewig auf sich warten, so lange, dass ich schon dachte, ich hätte die Inhaltsangabe falsch verstanden. Mir kam der Mord auch aufgesetzt vor, etwas, das halt auch noch hat sein müssen.

Ich denke, ob einem der Film gefällt, ist sehr eine Frage des Geschmacks und der Interessen. Wer - wie ich - kein tieferes Interesse an dem gesellschaftlichen Leben auf einem englischen Landsitz hat, der wird sich langweilen.
Geschrieben am 12.03.2005 um 22:02 Uhr
Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart [SE] [2 DVDs] (DVD)
Leichte Star Trek Kost
Die Erde wird von einer zerstörerischen Sonde bedroht, die eigentlich nicht mit den Menschen, sondern mit den schon lange ausgestorbenen Buckelwalen kommunizieren will. Die Crew der Enterprise macht eine Zeitreise in die Gegewart um dort die in der Zukunft fehlenden Buckelwale zu holen.

Das beste an der Story ist sicherlich ihr Beitrag zum Artenschutz, ansonsten ist die ganze Idee doch ein bisschen weit hergeholt. Die Zeitreiseidee wurde ja schon in der Fernsehserie strapaziert, kommt in diesem Film aber überraschend frisch, nett und unterhaltsam rüber. Neu ist, dass sich die Crew in diesem Film selbst nicht so ernst und dadurch Raum gewonnen wird für viele witzige Pointen, die vor allem denjenigen erfreuen, der die Figuren kennt.

Der leichteste und unterhaltsamste der Star Trek Film, in dem auch die Crew noch keinen überalterten Eindruck macht, sondern munter und freudig agiert.
Geschrieben am 19.03.2005 um 16:14 Uhr
Ring (DVD)
Perfider Horror-Schocker
Wie ein postmodernes Puzzle werden Versatzstücke aus bekannten Filmen wie "The sixth sense" oder "Poltergeist" zusammengefügt. Alles klar, denkt sich der Zuschauer und stellt sich auf wohliges Gruseln ein.
Aber es kommt immer wieder anders als man denkt, verzerrt, verfremdet und auch einfach nur schlimmer. Die alten Muster werden gesprengt, man kann nur noch fassungslos zusehen. Nach dem Film stellt sich das reale Gefühl ein, aus einem Albtraum erwacht zu sein - und was kann es für einen Film dieses Genres für ein größeres Lob geben?
Geschrieben am 20.03.2005 um 19:24 Uhr
Panic Room (DVD)
Teilweise perfekter Nervenkitzel
Die ersten zwei Drittel dieses Films sind innovativ und mitreißend. Computeranimierte Sequenzen verstärken die klaustrophobischen Gefühle, die von den beiden Hauptdarstellerinnen ausgehen, die sich im Panikraum vor den Einbrechern versteckt halten. Da fährt die Kamera durch Wände und Mauern und zeigt ganz deutlich, was für Menschen nicht möglich ist. Die Idee mit dem Panikraum wird wirklich ausgereizt und der Film zeigt sich innovativ und neu, so dass allein vom Zusehen der Puls hochschießt und die Hände zittern. Das alles gilt leider nur für die ersten zwei Drittel des Films. Was dann folgt ist konventionell und abgedroschen und hat zumindest mir den sehr positiven Eindruck, den ich bis dahin hatte, ziemlich verdorben.
Geschrieben am 29.03.2005 um 09:46 Uhr
Harry Potter und der Stein der Weisen [2 DVDs] (DVD)
Als Kinderfilm ziemlich gelungen
Der erste Harry Potter Film ist auf Kinder im Alter von 11 Jahren zugeschnitten und für diese sicherlich ein bunter und phantasievoller Reigen. Für einen Erwachsenen hat der Film doch einige Mängel. Es wird kein Spannungsbogen aufgebaut, die Handlung wird regelrecht abgehakt. Es fehlt an Tempo, die einzelnen Szenen folgen aufeinander wie in einem Theaterstück. Daniel Radcliffe als Harry Potter kommt über eine hölzerne Mimik nicht hinaus, Rupert Grint als Ron Weasley erprobt sich dagegen im Grimassenschneiden. Nur Emma Watson als "fleißiges Lieschen" Hermine trifft voll ins Schwarze. Die Spezialeffekte und Computeranimationen sind durchwegs von hoher Qualität, werden aber sehr unspektakulär eingesetzt.

Insgesamt ein schöner Einstieg in das Reich von Harry Potter, vor allem als Einführung für die deutlich besseren Nachfolgefilme sehenswert.
Geschrieben am 03.04.2005 um 22:00 Uhr
The Others (DVD)
Perfekter Grusel
Vor allem für Liebhaber sogenannter "Haus"-Gruselfilme ist dieser Film das absolute Nonplusultra. Noch nie wurde soviel Stimmung erzeugt, ohne auf irgendwelche auffälligen Spezialeffekte zurückgreifen zu müssen. Licht, Schatten, Vorhänge und exzellente Surround-Geräusche allein garantieren schon für eine wohlige Gänsehaut. Viele andere "Haus"-Gruselfilme schwächeln am Ende. Dies ist hier jedoch überhaupt nicht der Fall. Das furiose, durchdachte und eigenartig positive Ende gibt einem bei "The Others" noch tagelang zu denken.

Natürlich ist dieser Film nicht im luftleeren Raum entstanden, viele Ideen wurden schon anderswo benutzt. Es ist aber nicht negativ, wenn bekannte Dinge neu eingesetzt und perfektioniert werden.

Einer der besten Gruselfilme, vielleicht sogar der beste überhaupt - gerade weil er gekonnt mit bereits bekannten Mustern spielt und sie zur Vollendung führt.
Geschrieben am 23.04.2005 um 22:15 Uhr
The Village - Das Dorf (DVD)
Schwach, zäh, unmotiviert
Mich hat der Film fast restlos enttäuscht. Man hat den Eindruck der Regisseur quält sich von Szene zu Szene, unmotiviert, frustriert, ohne Vision. Ein typisch zweitklassiger Film, einfach nur heruntergekurbelt. Die Schauspieler agieren, als ob man sie mit Geld dazu gezwungen hätte. Leider ist auch noch die Handlung unlogisch, im letzten Drittel wird mit einem ganz groben Schnitzer versucht, doch noch ein bisschen Spannung reinzubringen. Die Auflösung am Ende, naja, macht den Eindruck als ob jemand mit sich gerungen hätte, irgendeine Art von überraschender Wendung zu finden. Bisweilen wurde man beim Zusehen an so große Filme wie "Picknick am Valentinstag" oder "Wenn die Gondeln Trauer tragen" erinnert - und denkt sich, dass es wohl lohnender gewesen wäre, einen dieser Filme zum x-ten Mal anzusehen.

"The Village" ist also ein wirklich schwacher Film. Am Ende ist man froh es geschafft zu haben. Wenigstens kann ich nun mitreden und mit Recht über den Film herziehen. Vom Regisseur Shyamalan habe ich bis jetzt drei Filme gesehen: "The sixth sense" (genial), "Unbreakable" (langweilig) und "The village". Hat da ein blindes Huhn nur ein einziges Mal mit dem sechsten Sinn ein goldenes Korn gefunden?
Geschrieben am 30.04.2005 um 14:38 Uhr
Butterfly Effect [2 DVDs] (DVD)
Interessante Zeitreise-Variante
"Butterfly Effect" ist eine düstere und gewalttätige Mischung zwischen "Zurück in die Zukunft" und "Ewig schläft das Murmeltier". Insgesamt ein ansprechender und spannender Film, der zwar grundsätzlich nicht viel Neues zu bieten hat, aber immerhin eine straffe und in sich schlüssige Handlung bietet, die auch noch zum Nachdenken anregt.

Dass die Chaostheorie mal wieder missbraucht wurde (vgl. "Jurassic Park"), stört in diesem Fall nicht so sehr, weil sie nicht wirklich Teil der Handlung ist. Zu diesem Thema sei nur gesagt, dass die Chaos-Theorie besagt, dass jede noch so kleine Variation der Ausgangsbedingungen zu einem komplett anderen Ergebnis führt. D.h. wenn Evan in der Vergangenheit auch nur einen Hauch anders gelächelt hätte oder einen Satz nur unmerklich anders ausgesprochen hätte, hätte dies die Zukunft radikal verändert. Doch hier wurde das Gegenteil getan, es wurde nämlich an Schlüsselszenen der bisherige Ablauf massiv verändert und das Ergebnis ist dann trotzdem keine wirklich radikale Veränderung der Verhältnisse (z.B. vorkommende Personen, deren Berufe und Passionen etc..). Das hat nichts mit dem Butterfly-Effect zu tun, sondern reiht sich nahtlos in die Vielzahl bekannter Zeitreise-Filme (z.B. "zurück in die Zukunft", wie eingangs erwähnt) ein.
Geschrieben am 01.05.2005 um 01:19 Uhr
Vergiss mein nicht! (DVD)
Pseudokünstlerisch und vorhersehbar
Der Titel "Vergiss mein nicht!" ist ziemlich irreführend. Man erwartet einen "Meg Ryan artigen" Unterhaltungsfilm. Geboten wird aber ein von scharfen Schnitten und einer wackeligen Handkamera bestimmter Film. Komischerweise wackelt die Kamera auch in absolut unbewegten Szenen. Das wirkt so künstlich, als ob es nachträglich mit dem Computer reingerechnet worden wäre. Die zeitliche Reihenfolge der Szenen ist zunächst wild durcheinandergewürfelt, ordnet sich dann aber im Laufe des Films. Viele Szenen sind subjektiv und surrealistisch aus der Sicht Joels, dessen Gedächtnis gerade gelöscht wird. Allein die Darstellung dieser Gedächtnislöschung selbst ist ziemlich gelungen und unterhaltsam, ansonsten nerven die ständigen Szenenwechsel doch gehörig. Vor allem weil der Verdacht aufkommt, dass dadurch die durch und durch dünne und durchschaubare Story pseudokünstlerisch aufgepeppt werden soll. Und das ist meiner Meinung nach das größte Manko dieses Films: Die Story trägt nicht, sie bietet keine Überraschung und keine Tiefe. So zieht man am Ende des Films die Bilanz: viel Gewackel und Hektik um fast nichts.
Geschrieben am 05.05.2005 um 08:38 Uhr
Final Fantasy - Die Mächte in Dir [2 DVDs] (DVD)
Technisch perfekt - Story holprig
Der Film fasziniert durch seine technische Perfektion. Das zerstörte New York, die Angriffe der Alien - all das ist betörend realistisch dargestellt. Lediglich die Mimik der Menschen ist ab und zu etwas hölzern, aber das hat mich jetzt nicht weiter gestört. Ich konnte trotzdem mit den Hauptdarstellern mitfiebern und um sie bangen. Die Story fand ich im Prinzip nicht schlecht. Woher die Aliens kommen und warum sie so böse sind, bekommt in diesem Film eine überraschende und auch in sich schlüssige Erklärung, die einem tatsächlich eine leichte Gänsehaut beschert. Super visualiert wurden die Träume der Hauptdarstellerin, in denen die Aliens versuchen mit ihr zu kommunizieren. Auf der anderen Seite hat mich das Gefasel von den "8 Spirits" und warum man damit die Aliens vertreiben kann, nicht überzeugt. Ich erwarte von einem Film, dass er in sich logisch ist und es am Ende eine nachvollziehbare Auflösung gibt. Bei "Final Fantasy" guckt man am Ende aber leider doch recht ratlos und deshalb muss ich auch zwei Sterne abziehen.
Geschrieben am 05.05.2005 um 08:56 Uhr
Chocolat (DVD)
Ein netter Film für einen kuscheligen Abend
Eine fremde Frau eröffnet in einem kleinen Nest in Frankreich einen Laden. So eine Idee ist tragfähig, das hat schon Stephen King mit seinem "Needful Things" bewiesen. In diesem Fall ist die weitgereiste, fremdartige Frau eine Bereicherung für den kleinen Ort, es dauert halt nur ein bisschen bis das auch alle einsehen. Damit ist die Handlung schon abgesteckt und so bewegt sich der Film in engen Grenzen.
Insgesamt ein nett anzusehender Film, der zum Träumen - manch einen vielleicht auch zum Einschlafen - einlädt.
Ein Manko des Films ist, dass keine wirklich "französische Stimmung" aufkommt. Wer gerne die im Vergleich zu Hollywood etwas schräge französische Filmkunst genießen will, sollte lieber zu "Die wunderbare Welt der Amelie", "8 Frauen", "Ein Sommer auf dem Lande" etc. greifen.

Kein Meisterwerk also, aber ganz gute Medizin für einen kuscheligen Abend, an dem man sich vom Alltagsstress erholen will.
Geschrieben am 08.05.2005 um 19:29 Uhr
Minority Report [SE] [2 DVDs] (DVD)
Da stimmt alles
Hier stimmt ausnahmsweise mal alles: Eine intelligente Handlung, satte Action, psychologischer Tiefgang und tolle, fast schon psychedelische Bilder. Hier hat Altmeister Steven Spielberg mal wieder gezeigt, was er kann und die ganze Durchschnittskost, die man sonst zu sehen bekommt, auf die Plätze verwiesen. Diesen Film sollte man gesehen haben.
Geschrieben am 11.05.2005 um 01:19 Uhr
Wie ein einziger Tag (DVD)
Solide Love-Story
Ein Film, wie ihn nur Hollywood produzieren kann: die ganz großen Gefühle, ein Handlungsfaden, der ein ganzes Leben umspannt. In diesem Sinn ist dies ein ganz und gar klassisch gestrickter Film, der in keinem Augenblick besonders modern ist und dies auch nicht sein will. So hätte das Produktionsjahr statt 2004 auch 1991 oder 1946 lauten können. Ab und an wurde ich an "Ist das Leben nicht schön?" mit James Stewart erinnert. Solide und perfekt ist "Wie ein einziger Tag" also und das honoriere ich mit 5 Sternen. Für einen ganz großen Film fehlt allerdings die Innovation, das Einzigartige, was gerade diesen Film auszeichnen würde.
Geschrieben am 15.05.2005 um 23:05 Uhr
Alexis Sorbas (DVD)
Ein etwas angegrautes Meisterwerk
Die Musik von Mikis Theodorakis und Anthony Quinn, der wie ein aktiver Vulkan die Lebensfreude nur so eruptiert - das wird unsterblich bleiben an diesem Film. Nicht verschweigen sollte man aber, dass es zwischendurch doch auch einige Längen gibt und dass die Handlung nicht immer absolut logisch ist. Auch finde ich es schade, dass der Film nur schwarz/weiß gedreht wurde.
Geschrieben am 28.05.2005 um 12:12 Uhr
Star Wars Trilogy [3 DVDs] (DVD)
Gemischte Gefühle zur überarbeiteten Version
Über die Star Wars Trilogie selbst braucht man wohl nicht mehr viele Worte zu verlieren. Für die einen ist es Religion, für die anderen eine simpel gestrickte Schwarz/Weiß Story - Kult ist sie auf jeden Fall. Über die überarbeitete Version gibt es aber viel zu sagen. Was mich vor allem gestört hat, waren die absolute hochglanzpolierten Soundeffekte und die im Gegensatz dazu kraftlosen, leisen und dünnen deutschen Synchronstimmen. Teilweise vermutete ich bei den Sprechern schon eine Sprachfehler. Schade, dass hier an der deutschen Überarbeitung gespart wurde. Ambivalent sehe ich auch die eingefügten computeranimierten Szenen. Diese werten unfreiwillig die Original-Spezialeffekte ab, weil diese eben technisch weit weniger perfekt waren. Ein ähnlicher Effekt wie bei den Synchronstimmen also. Andererseits muss ich aber ehrlich zugeben, dass ich jederzeit wieder die überarbeitete Version wählen würde, eben weil sie doch die eine oder andere Überraschung bereithält und wieder neue Spannung in die Filme bringt.
Geschrieben am 28.05.2005 um 12:24 Uhr
Bram Stoker's Dracula (DVD)
Die ultimative Dracula-Verfilmung
Was für eine prächtige Dracula-Verfilmung! Ein Rausch der Farben und Sinne, teilweise surreal und von mitreißendem Tempo. Anthony Hopkins verkörpert den Dracula-Gegenspieler van Helsing mit der elementaren Wucht eines Naturereignisses. Dracula selbst wird als zwispältige Figur gezeigt, als Opfer und Täter zugleich. Und ist van Helsing mit seinen Gewaltorgien bei der Verfolgung der Vampire wirklich moralisch im Recht?
Dies ist kein eingleisiger Film. Er ist voll verschiedenster Aspekte, die Figuren bekommen Gestalt und Nachvollziehbarkeit in ihren Handlungen. Das erhebt diesen Film weit über das Triviale und macht ihn zum Meisterwerk.
Geschrieben am 05.06.2005 um 13:19 Uhr
Stargate (DVD)
Solide, aber zu sehr trickverliebt
Die Idee ist gut, wenn auch nicht neu. Star Trek Fans kennen solche Portale an entfernte Orte oder sogar in andere Zeiten schon lange. Neu in diesem Film sind die aufwändigen Computeranimationen und die waren im Jahr 1994 eine Sensation. Inzwischen schreiben wir aber das Jahr 2005 und wir haben diese Dinge inzwischen alle technisch auch schon viel besser gesehen. Die Tricks ziehen also nicht mehr so und damit wird es ernst für die Handlung, denn die rückt damit ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Und die hat mich nicht überzeugt. Die Figuren verhalten sich oft unlogisch und psychologisch nicht nachvollziehbar. Man versteht ihr Handeln am besten, wenn man die dauraus folgenden Action-Szenen als Absicht unterstellt. Trotzdem sind die ägyptischen Masken und die eigentümlich fremde Atmosphäre, die der Film erzeugt, sicherlich auch heute noch sehenswert. Ein Meisterwerk ist der Film aber nicht.
Geschrieben am 05.06.2005 um 13:32 Uhr
Sky Captain and the World of Tomorrow (DVD)
Was noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat
Ich habe noch nie einen Film dieser Art zuvor gesehen und das rechne ich hoch an. Endlich kein dritter Aufguss vom Erfolgskonzept von vor fünf Jahren. Die Schauspieler agierten während der Dreharbeiten einzig in einer großen Halle vor einem blauen Hintergrund. Alles andere fügte der Computer ein, in einem seltsam verfremdeten, aber konsequent umgesetzten Comic-Stil. Ich finde weder, dass die Schauspieler Probleme hatten gegen die blaue Wand anzuspielen, noch dass die Story irgendwie dümmer war als die vieler anderer Action Filme (Indiana Jondes oder James Bond).
Wer an und für sich gerne computergenerierte Bilder sieht, für den ist der Film ein Muss und für den wird er sicher bald Kultstatus erreichen.
Geschrieben am 19.06.2005 um 07:19 Uhr
Bis das Blut gefriert (DVD)
Grusel-Klassiker
"Es wird niemand da sein, um Ihnen zu helfen. In der Nacht, in der Dunkelheit." Mit diesen düsteren Worten werden die Gäste auf Hill House von der Hausverwalterin begrüßt. Und dieser Satz ist Programm für den Film. Er schürt mit einfachen filmischen Mitteln unterschwellige Ängste. Die gesprochenen inneren Monologe von Eleonore zeigen haarklein, wie jemand denkt, der dabei ist den Verstand zu verlieren.

Was ich dem Film hoch anrechne ist, dass er vieles zeigt und erklärt, aber nicht zuviel verrät. Auch nach dem Film bleibt ein Schleier des Zweifels über diesem Haus liegen.

Es muss aber gesagt werden: Der Film ist nichts für Leute, die übertriebene Effekte, zahllose Schock- und vielleicht sogar Horror-Elemente erwarten. Die sind wahrscheinlich beim Remake "Das Geisterschloß" von 1999 besser aufgehoben, einem Film, der sozusagen die Antithese zu "Bis das Blut gefriert" darstellt. Der ist laut, überladen, voller unsinniger Spezialeffekte und sucht krampfhaft nach einem Hollywood-tauglichen Ende.

Für Liebhaber des gepflegten Grusels dagegen bleibt "Bis das Blut gefriert" eines der großen Meisterwerke.
Geschrieben am 19.06.2005 um 07:40 Uhr
Kampf der Welten (DVD)
Sci-Fi Klassiker aus dem Jahr 1953
"Kampf der Welten" ist ein Sci-Fi Klassiker aus dem Jahr 1953, der für seine auch heute noch unglaublich intensiv wirkenden Spezialeffekte den Oscar gewann. Wenn die Invasionsraumschiffe mit durchsichtigen Schutzschilden umgeben sind und mit ihren Strahlenkanonen Verwüstungen anrichten, dann wirkt der Film modern und zeitlos. Mit geschickten Bildcollagen und immer neu eintreffenden Korrespondentenberichten zeigt dieser Film die globale Katastrophe (abgeknickter Eiffelturm etc.) ungeheuer wirksam, so dass man sich wirklich nach einer Zeit fragt: "Das könnte uns allen ja jederzeit passieren!" Die Handlung ist durch und durch intelligent, die Auflösung am Ende überraschend und eines solchen Filmes würdig. Ein absolutes Meisterwerk des Science-Fiction!

Für mich hat dieser 52 Jahre alte Film auch anderweitig Fragen aufgeworfen: Haben die Regisseure heutzutage nur noch Spezialeffekte im Kopfe? Bedeuten ihnen eine nachvollziebare Handlung, ein glaubhaftes Szenario, glaubwürdige Charaktere und das intellektuelle Ansprechen des Zusehers gar nichts mehr? Das schafft dieser Film von 1953 scheinbar mühelos. He, ihr Chefs in den Filmstudios und ihr Regisseure. Schaut Euch mal "Kampf der Welten" von 1953 wieder an und lernt!
Geschrieben am 19.06.2005 um 07:54 Uhr
Equilibrium (DVD)
Gelungene Collage
Der Film ist eine Collage aus "Fahrenheit 451", "1984" und "Matrix". Gewagt und dreist, aber es funktioniert. Die Kampfszenen sind hart und blutig, sie symbolisieren aber wunderbar wie die Gewalttätigkeit des Systems sich gegen sich selbst wendet und haben damit durchaus ihre Berechtigung. Ein Film, der sehr gut unterhält und auch Tiefgang hat. Das Thema unterdrückte Gefühle wird leider etwas unausgegoren abgehandelt. Insbesondere ist nicht nachzuvollziehen, warm es keinen einfachen Test gibt, ob jemand sein Mittel genommen hat oder nicht. Das wäre zwar dem Fluss der Geschichte abträglich gewesen, hätte aber doch die Glaubwürdigkeit deutlich erhöht. Ein Hauptkennzeichen von fehlenden Gefühlen scheint dem Film zufolge Aggressivität und Hass zu sein - eigentlich auch wiederum Gefühle.
Insgesamt also ein nicht ganz 100%ig gelungener Film, dessen Stärken aber so ausgeprägt sind, dass er auf jeden Fall sehenswert ist.
Geschrieben am 30.06.2005 um 15:52 Uhr
Open Range - Weites Land (DVD)
"Der mit dem Wolf tanzt" trifft "Erbarmungslos"
Wo so viele andere in den letzten Jahren scheint auch dieser Film zwei bekannte Plots zu vereinen. Der gescheiterte und zerrissene ehemalige Soldat ("Der mit dem Wolf tanzt") und der eiskalte Rächer ("Erbarmungslos"). Leider kann sich dieser Film überhaupt nicht zwischen diesen beiden Polen entscheiden und ist in meinen Augen vom Grundkonzept her gescheitert. Und die Schießerei von "Erbarmungslos" wird dadurch nicht besser, dass man sie auf die fünffache Länge dehnt.
Einzig Robert Duval brilliert in diesem Film durch seine trockene Komik ebenso wie in "Löwen aus zweiter Hand" und verdient damit fünf Sterne. Robert Duval wertet den Film unglaublich auf und macht ihn am Ende doch sehenswert.
Geschrieben am 01.07.2005 um 20:05 Uhr
Planet der Affen - Neuverfilmung (DVD)
Popcorn Kino
So einen Film bezeichnet man ja inzwischen wohl als Popcorn-Kino. Eine konfuse Handlung mit logischen Schwächen. In diesem Fall auch noch eine Schlusspointe, die völlig unsinnig und daben ist. Das ist die eine Seite des Films. Die andere sind exzellente technische Tricks und trotz der Schwächen eine Handlung, bei der einem nicht langweilig wird. Unter diesem Aspekt ist dieser Film sehenswert. Wie die Affen animiert wurden, die Dschungel-Landschaft und die verbotene Zone in der Wüste - das hat es in dieser visuellen Pracht noch nie gegeben.

Der Film heißt "Planet der Affen" und muss sich natürlich auch mit seinem gleichnamigen Vorgänger aus dem Jahr 1968 vergleichen lassen. Und im direkten Vergleich sieht es ganz schlecht aus für das Remake. Die Handlung war im Original wesentlich tiefer, logischer und philosophischer. Auch die Schauspieler agierten präsenter und realer, ja sogar die Maken des Originals fand ich gelungener.

Das Remake glänzt einzig und allein durch die Computer-Effekte. Und das macht er so gut, dass man sich den Film durchaus mal ansehen kann - wenn man nichts Besseres zur Hand hat.
Geschrieben am 11.09.2005 um 12:13 Uhr
Pollock (DVD)
Mitreißendes Künstlerporträt
Ein mitreißendes und stimmiges Porträt des Künstlers Jackson Pollock. Die Faszination über die einzigartigen Werke des Künstlers wird ebenso belichtet, wie auch die menschlichen Schattenseiten dargestellt werden. Einmalig, wie Maria Gay Harden Pollocks Frau darstellt, die einerseits vom Genie ihres Mannes angezogen, andererseits aber von seinen Alkohol-Eskapaten abgestoßen wird.

Für jeden auch nur halbwegs an Kunst Interessierten ist dieser Film ein Muss.
Geschrieben am 22.09.2006 um 15:14 Uhr


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