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Kommentare von MovieManiac


Der Liebhaber (DVD)
Keine leichte Kost
Jean-Jacques Annauds Film über ein minderjähriges Mädchen, welches sich mit einem 32jährigen Mann auf eine erotische Achterbahnfahrt der Gefühle einlässt, ist keine leichte Kost und sicher kein Film für jedermann. Vor der hervorragend inszenierten Kulisse Indochinas der 20er Jahre spielend, ist dieser Film wohl eher für Zuschauer gedacht, die sich nicht durch die reine Freizügigkeit von dem hintergründigen und leider oftmals schwer zu verfolgenden Handlungsstrang ablenken lassen. Obwohl "Der Liebhaber" vordergründig als leichte, erotische Lovestory erscheinen mag, ist das Betrachten der Vorgänge "Zwischen-den-Zeilen" hier sehr bedeutend.
Sehr positiv fallen die oftmals fast schon kunstvoll gefilmten Bilder (vor allem in der Anfangssequenz) und die interessante Kameraführung auf.
Zu den schauspielerischen Leistungen kann man nur Lob aussprechen. Denn alle Protagonisten überzeugen durch gute Darstellungen.
Alles in allem ist "Der Liebhaber" ein Film, der den hartgesottenen Action-Fan zwar nicht begeistern wird, aber in den man getrost auch mehr als einen Blick werfen kann, wenn man nicht nur auf Mainstream steht.
Geschrieben am 25.05.2005 um 20:27 Uhr
Der Untergang (DVD)
Lebendige Geschichte
Dieser Film war längst überfällig! Denn obwohl viele Historiker Hirschbiegls Film in der Luft zerrissen haben ("...vollkommen aus dem Gesamtkontex der Geschichte gerissen...", "...an einigen Stellen historisch nicht exakt..."), so traute sich bisher niemand filmisch an diesen schwierigen Zeitabschnitt heran. Sicher, dieser Film zeigt nur einen kleinen Teil des Ganzen, aber beschränken sich die meisten Filme aus Gründen der Zeit und Informationsdichte nicht auf bestimmte Abschnitte? Immerhin hat dieser Film mit zweieinhalb Stunden auch schon eine recht ordentliche Laufzeit, die einem aber durch die unglaubliche Spannung und die dichte Atmosphäre sehr kurzweilig erscheinen. Alle beteiligten historischen Personen werden in nie dagewesenem Maße "plastisch" und greifbar dargestellt und vor allem Hitler (der von Bruno Ganz erschreckend gut gespielt wird) und die Eheleute Goebbels bleiben dem Zuschauer durch ihre kalte und harte Art dennoch stets distanziert. Sehr gut gefiel mir übrigens auch Heino Ferch in der Rolle des Albert Speer.
Außerdem sorgen die gedämpften Farben und das körnige Bild noch zusätzlich für die unangenehme und beklemmende Atmosphäre im Führerbunker.
Dieser Film ersetzt zwar nicht die dokumentarischen Werke zum Thema Hitler und 2.WK, aber er ist eine wunderbare Ergänzung dazu und macht auch Geschichtsmüden die historischen Ereignisse leicht zugänglich.
Noch einmal möchte ich die Leistung von Bruno Ganz hervorheben, der für seine schauspielerische Leistung wirklich wie hier auch in anderen Kommentaren bereits erwähnt den Oscar verdient hätte.
Mein Fazit: Wertvoll! Deshalb unbedingt "Den Untergang" ansehen!
Geschrieben am 25.05.2005 um 21:03 Uhr
Alien vs. Predator (DVD)
Große Effekte-Schlacht
Wer bei Alien vs. Predator eine ausgeklügelte und komplizierte Storyline erwartet, wird wohl schnell enttäuscht sein. Mit derartigen Ansprüchen wie man sie durch die hervorragende Alien-Saga vielleicht haben könnte, darf man an diesen Film nicht herangehen. Lehnt man sich derweil aber gemütlich in den Sessel zurück und lässt das was da kommen mag einfach mal ohne nachzudenken auf sich einwirken, dann ist AvP durchaus unterhaltsam und weiß auch an einigen Stellen durch perfekte Animationen und Special Effects zu gefallen. Von daher ein idealer DVD-Film fürs Heimkino.
Sicher hätte man mehr aus dem Stoff herauskitzeln können, aber für einen netten Filmabend mit viel Krawumm, Gekreische und Gekröse ist der Film allemal gut.
Geschrieben am 03.06.2005 um 19:23 Uhr
Event Horizon - Am Rande des Universums (DVD)
Event Horizon - Am Rande des nervlich Erträglichen
Dieser Film ist der absolute Oberhammer und gehört definitiv in die SciFi-Horror "Hall Of Fame"!
Der Zuschauer wird hier in eine derartig nervenzerfetzende Story verwickelt, bei der weder mit brutalen Schockeffekten noch mit fast unerträglicher Spannung, erzeugt durch die düstere Atmosphäre in der gothisch anmutenden "Event Horizon" (das Raumschiff wurde wirklich durch den Grundriss einer gothischen Kathedrale inspiriert) gespart wird.
Schauspielerische Top-Leistungen vor allem von Sam Neill, Laurence Fishburne und Jason Isaacs aber auch aller anderen Charaktere, denen die Rollen buchstäblich auf den Leib geschrieben zu sein scheinen, plus Animationen und Special Effects die sich auch vor den großen dieses Genres nicht zu verstecken brauchen, machen diesen Film zu einem wahren Juwel. Ich finde, wer sich wirklich als wahrer SciFi-Fan sehen möchte, der sollte neben der Star Wars und Alien-Saga, nicht nur Bladerunner und Tron gesehen haben, sonder definitiv auch diesen Film.
Und wie stehts mit Dir? Bist Du stark genug für diesen Streifen? Dann willkommen auf der "Event Horizon"...
Geschrieben am 03.06.2005 um 20:03 Uhr
Deep Rising - Octalus (DVD)
Monstermäßig gut!
"Endlich wieder einmal ein hervorragend gemachter Monsterfilm!" Das dachte ich, als ich den Film vor Jahren das erste Mal gesehen habe. Und er hat nichts von seiner Faszination eingebüßt.
Typisch im Stephen Sommers Stil, der ja auch für "Die Mumie 1 + 2" verantwortlich war, stellt sich dieser Film durch Witz gepaart mit Horror dar. Ebenso erkennt man in den Hauptcharakteren die Handschrift des sympathischen Regisseurs - Famke Janssen könnte genausogut in der Mumie und Brendan Fraser in Octalus mitspielen.
Doch nicht nur die Story weiß durch einige intelligente und auch derbe Ideen zu gefallen, sondern auch die Monsteranimationen sind Güteklasse 1+! Wie mein Vorgänger schon erwähnte: mitnichten billiger Trash!
Wer sich bei "Titanic" nur für das Schiff begeistern konnte und wem bei "Deep Blue Sea" einfach zu wenig Blut im Spiel war, der bekommt hier eine XXL-Mischung aus beidem, plus einer intelligenten Story. Unbedingt sehenswert.
Geschrieben am 03.06.2005 um 20:16 Uhr
Gefühl und Verführung (DVD)
Kurzweilige Unterhaltung
Bernardo Bertolucci hat mit "Gefühl und Verführung" einen Film geschaffen, der durchaus als kleines Meisterwerk angesehen werden kann.
Der Film erzählt von der 19-jährigen Lucy, die aus den USA auf einen Landsitz in der Toskana zu ihren Freunden reist und dort für frischen Wind sorgt. Nicht nur, dass sie ihre Jugendschwärmerei wieder trifft und bitter enttäuscht wird, sie erlebt auch ihr erstes Mal und kommt bei ihrem eigentlichen Vorhaben, nämlich ihren leiblichen Vater zu finden, zu einem überraschenden Ergebnis.
Gefilmt in wunderschönen Bildern, die Lust auf einen Italienurlaub machen, ist der Film so gut wie ein edler Chianti.
Die Rollen sind sehr gut besetzt (vor allem Jeremy Irons als leukämiekranker Schriftsteller Alex spielt Weltklasse) und man nimmt den Schauspielern das Gespielte in allen Szenen voll ab.
Alles in allem kann man mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Film mehr als nur eine Abwechslung zum Krawumm-Kino ist. Absolut sehenswert!
Geschrieben am 10.06.2005 um 10:18 Uhr
Enigma - Das Geheimnis (DVD)
Ein wenig enttäuschend...
"Enigma - das Geheimnis" erzählt von dem britischen Kryptoanalytiker Tom Jericho (Dougray Scott), der im März 1943 nach Bletchley Park, nördlich von London, zitiert wird, um Enigma zu knacken. Enigma ist die Wunderwaffe, mit der die Deutschen die Funksprüche ihres Militärs scheinbar perfekt verschlüsseln. Jericho soll sich in Shark, dem Code für die deutschen U-Boote, hineinarbeiten, denn diese bedrohen die Nachschublinien aus Amerika. Unter enormem Zeitdruck muss eine Entschlüsselung gefunden werden, da die Nachschubkonvois kriegsentscheidend sind. Doch Jericho entdeckt sehr bald, dass die Arbeit in Bletchley Park von irgendwo her sabotiert wird und das der Saboteur in den eigenen Reihen zu suchen ist. Hat vielleicht Toms Geliebte Claire Romilly, die verschwunden ist, etwas damit zu tun? Und warum wurde plötzlich der Funkverkehr einer unbedeutend erscheinenden deutschen Militäreinheit in der Ukraine so brisant, dass er nicht mehr übertragen werden durfte? Zusammen mit Claires Mitbewohnerin Hester Wallace (Kate Winslet) muss der geniale Kryptoanalytiker nun zwei Rätsel lösen.
Was sich sehr spannend anhört, ist in Wirklichkeit eine nicht sehr gut gemachte Literaturverfilmung. Dies weiß natürlich nur, wer das Buch "Jagd auf Enigma" von Robert Harris gelesen hat. Nun kann man natürlich sagen, dass ein Buch immer ausführlicher und meistens besser ist, als der dazugehörige Film. Das ein Film niemals alle Geschehnisse und Details des Buches widergeben kann ist klar, aber in diesem Fall fehlen einfach so viele Handlungsstränge und Erklärungen, dass es wirklich nur für Leute erträglich sein mag, die die literarische Vorlage nicht kennen. Die Personen, die im Buch fast schon akribisch genau charakterisiert werden, erscheinen hier so wischi-waschi und an vielen Stellen weiß man gar nicht, wer nun wen darstellen soll. Handlungsmäßige Details wie zum Beispiel die ganze Vorgeschichte mit Claire oder dem amerikanischen Offizier Kramer verschwinden ganz, ebenso die Fahrt nach Beaumanor, die vieles was interssant gewesen wäre einfach weglässt. Das Schlimmste ist jedoch die Sache mit Puck. Der Zuschauer erfährt gar nicht, das Puck Pole ist, was von entscheidender Bedeutung ist. Auch dessen Flucht ist ein Witz. Während er im Buch bei der Flucht aus dem Zug erschossen wird, wird er im Film laufen gelassen, nur weil der Geheimdienstmann Wigram,Puck zusammen mit dem deutschen U-Boot, welches diesen in Scottland aufnehmen soll in die Luft jagen will. Das ist halt ein typisches Hollywood-Ende, wo die Deutschen unbedingt noch eine auf den Latz bekommen müssen.
Ein wenig entschädigt die gute schauspielerische Leistung der Charaktere für die stark verstümmelte Geschichte. Da ich aber finde, dass dies nicht für die vielen Missverständnisse und das fehlen vieler Ereignisse (dafür wird eine hahnebüchene Lovestory zwischen Jericho und Hester erfunden) versöhnt, kann ich nur raten, lieber das Buch zu lesen. Für alle, die sich nicht mit 432 Seiten abmühen wollen, bietet Michael Apteds Film wenigstens Unterhaltung für einen historisch angehauchten Filmabend.
Geschrieben am 10.06.2005 um 10:59 Uhr
Der Zauber von Malena (DVD)
Grandios
Also irgendwie haben es mir in letzter Zeit die Filme der italienischen Filmschaffenenden angetan.
Doch "Der Zauber von Maléna" von Giuseppe Tornatore geht wirklich noch einen Schritt weiter. Dieser Film ist Kunst! Niemand, der ihn gesehen hat, wird dem Zauber entfliehen können. Man leidet mit dem kleinen Renato richtig mit, der als Einziger die wahre Geschichte um Maléna kennt, denn man weiß genau, dass er sie trotz aller seiner Fantasien niemals bekommen wird. Doch die Hoffnung will der Zuschauer auch niemals so richtig aufgeben. Als bei Kriegsende Maléna schließlich von den eifersüchtigen Frauen des Dorfes unter übelsten Misshandlungen aus dem Dorf gejagt wird, während die Männer, die noch kurze Zeit vorher alle bei der Dorfschönheit landen wollten, nur feige daneben stehen, möchte man ins Geschehen eingreifen und den Frauen ordentlich die Leviten lesen.
Dieser Film wird jeden Zuschauer so dermaßen fesseln und bewegen, dass man wirklich danach sagen kann, einen besseren Titel hätte der Film nicht haben können - deshalb lassen sie sich alle doch mal einfangen von dem "Zauber von Maléna".
Geschrieben am 10.06.2005 um 11:15 Uhr
The Hole (DVD)
Gar nicht mal so übel!
Der Film wurde mir empfohlen. Also dachte ich, ich schau ihn mir mal an. Was mich dann erwartete, hätte ich mir nicht träumen lassen. Dieser Film ist ein echter Horrortrip und zwar ganz ohne schleimige Monster oder sonstigem Fantasiekram. Er ist nicht nur ein Abstieg in das dunkle Einstiegsloch eines alten Bunkers, sondern stellt damit eine Metapher für den Abstieg die tiefsten Tiefen einer dunklen menschlichen Seele dar. Plötzliche Schockeffekte und die beunruhigende Stimmung im kalt und fremdartig wirkenden Bunker sorgen, zusammen mit der passenen Musik, für Gänsehaut.
Ein kleiner Minuspunkt muss dennoch erwähnt werden. Wenn man der Handlung nämlich genau folgt, gibt es schon den einen oder anderen Hinweis auf die wahren Beweggründe für das Bunkerabenteuer und auch die Zusammenhänge lassen sich dann schnell kombinieren. Das nimmt dem Ende ein wenig den "Boah"-Effekt, ist aber nicht weiter tragisch, da der Film auch mit dieser kleinen Macke ungemein spannend und absolut nervenaufreibend wirkt.
Fazit: Smarte, gut spielende Jungschauspieler in einer absolut schockierenen und verstörenden Story mit intelligenten Ideen und stets hohem Spannungsfaktor. GEHEIMTIPP!
Geschrieben am 10.06.2005 um 11:30 Uhr
Blade 2 (DVD)
Der düsterste Teil der Saga!
Die Fortsetzung der Vampirsaga kommt in viel düsterem Gewand daher, als das Original (und auch Teil 3). Wieder kämpft Blade gegen die blutsaugenden Wesen aus der Schattenwelt, doch der Film bietet dieses Mal noch einige interessante neue Ideen. Denn nun treten die Vampire selbst, in Form des "Blood-Pack", einer Eliteeinheit, eigentlich trainiert um Blade zu töten, an diesen heran und bitten ihn, zusammen mit den ehemaligen Gegnern gegen eine neue vampirische Lebensform, den Reapern, zu kämpfen, da diese sowohl eine Gefahr für Menschen als auch Vampire darstellen. Blade, der eine Chance wittert, tief ins Herz des Vampirreiches vordringen zu können, willigt letztlich ein. Doch kann er dem "Blood-Pack" vertrauen...? Und können die vereinten Kräfte überhaupt gegen die unglaublich zähen Reapers bestehen...?
Blade II unterscheidet sich zwar dahingehend von Teil I, dass nun plötzlich die Vampire in Form des Blood-Pack ebenfalls auf der Seite von Blade stehen, jedenfalls vordergründig, aber dennoch bleibt auch die Fortsetzung dem Schema treu. Sehr schön sind jedoch die neuen Ideen. Nicht nur der Pakt mit den Vampiren, sondern auch das Geheimnis der Reapers und schließlich der Hauch einer Liebesgeschichte zwischen Blade und der Vampirprinzessin. Natürlich kracht es daneben auch in Blade II wieder ordentlich und der Spagat zwischen Vampir-Horrorfilm und Martial-Arts-Movie wird wieder bravorös gemeistert.
Zudem kommen wieder durchweg gute schauspielerische Leistungen (bis in die Nebenrollen), ein Hammer-Soundtrack und eine ebenso gute Story mit "Aha-Effekt" zum Tragen.
Meiner Meinung nach, der beste Blade Teil! Unbedingt ansehen!
Geschrieben am 17.06.2005 um 13:09 Uhr
Blade: Trinity [2 DVDs] (DVD)
Blade hoch 3!
Der (vorläufige?) Abschluss der Vampirsaga.
Blade bekommt es diesmal mit abgedrehten Vampiren zu tun, die Dracula wiedererwecken und der als Drake auf die Jagd nach Blade gehen soll. Leider ist damit die Geschichte auch schon grob erzählt. Soll heißen, dass der Anspruch der ersten beiden Teile nicht mehr erreicht wird. Es fehlen schlicht die guten Ideen.
Jedoch hat Blade im dritten Teil ein absolut cooles Team (die Nightstalkers) an seiner Seite, was für viel Witz (Hannibal King *g*) aber auch geniale Kampfszenen sorgt. Somit muss man aber auch sagen, dass Blade Trinity eher von den Schauspielern als eben von der Story getragen wird. Drake, der als wiedererweckter Supervampir eigentlich für ein unglaubliches Maß an Zerstörung sorgen müsste, bleibt für meinen Geschmack äußerst blass.
Fazit: Blade Trinity verliert gegenüber seinen beiden Vorgängern klar an Boden, ist aber als Unterhaltungsmedium betrachtet durchaus sehenswert, wenn man sich daran gewöhnen kann, von der komplexen, gut durchdachten Story der ersten beiden Teile Abschied zu nehmen.
Geschrieben am 17.06.2005 um 13:26 Uhr
Underworld - Extended Cut (DVD)
Etwas befremdend!
Ich ging mit hohen Erwartungen an "Underworld" heran. Klar, wenn man die "Blade"-Saga gesehen hat, die ohne Zweifel die Referenz auf ihrem Gebiet ist.
"Underworld" jedoch ist etwas ganz anderes. Hier kämpfen schließlich auch Vampire gegen Werwölfe. Eine an sich interessante Idee, die aber jedoch ein wenig merkwürdig umgesetzt worden ist. Wenn man die Filmbeschreibung durchliest, stellt sich einem eigentlich alles ganz klar dar, sieht man sich den Film dann aber an, gibt es viele Stellen, an denen man nicht unbedingt immer genau weiß, was diese nun aussagen oder bewirken wollen. Der größte Minuspunkt für mich war allerdings die Tatsache, dass Vampire und Werwölfe nur ganz gewöhnlich am Herumballern sind (ob nun Kugeln mit Silbernitrat oder UV-Licht im Spiel sein mögen oder nicht). Dieser Umstand verleiht dem Film mehr das Flair eines Gangstermovies als dem eines Vampirfilmes. Schade, denn hier brauchen die Vampire ihre Reißzähne genauso wenig wie die Werwölfe ihre, um gegeneinander zu kämpfen. Und nette Effekte a la "Blade", wenn einer der beiden Seiten fällt gibts auch nicht. Storymäßig kommt der Film erst ungefähr ab der Mitte ein wenig in Fahrt, überzeugt aber nicht in allen Punkten. Gut gemacht ist der langsame Wechsel von "Gut" (anfangs Vampire) und "Böse" (anfangs Werwölfe), bei dem der Zuschauer schön mitgenommen wird.
Bild und Ton sind gut, der Soundtrack nicht schlecht, aber auch nicht überragend.
Fazit: Ein Film, den man mal angucken kann, bei dem es aber fraglich ist, ob man ihn mehr als einmal sehen möchte. Wer auf Vampirmovies steht, wird wohl doch lieber immer wieder auf die "Blade"-Saga zurückgreifen.
Geschrieben am 17.06.2005 um 13:42 Uhr
187 - Eine tödliche Zahl (DVD)
Harte Realität!
Der New Yorker Lehrer Trevor Garfield (Samuel L. Jackson) übt seinen Beruf mit Engagement und Elan aus, bis er von einem seiner Schüler aus Rache wegen schlechter Zensuren mitten im Schulgebäude niedergestochen wird. Er zieht nach Los Angeles, um neu anzufangen und um einen Ort zu finden, der noch seinen Idealvorstellungen entspricht. Doch alles, was er vorfindet, stellt sich ihm nur wie das genaue Spiegelbild der Zustände in New York dar. Als sich die Ereignisse an der neuen Schule fast identisch mit denen damals in New York zuspitzen, handelt der desillusionierte Lehrer und geht zum Gegenangriff über, was in einem unglaublich gewalttätigen Finale gipfelt...
187 ist ein Film, der die schonungslose Wahrheit an Schulen bitterer nicht darstellen könnte. Enorm fesselnde Geschichte und absolute Topleistungen aller Protagonisten. Zudem ein packender Soundtrack. Ein fesselender Film, der viel mehr will als nur zu unterhalten.
Geschrieben am 17.06.2005 um 18:03 Uhr
8 Mile (DVD)
"Lose yourself in the music..." (Eminem)
8 Mile erzählt von dem harten Alltag des Rappers Jimmy "Rabbit" Smith (Eminem), der sich im Detroiter HipHop Underground als Weißer gegen die vorherrschende schwarze Konkurrenz behaupten muss. Just als ihm dies zu gelingen scheint, erfährt er deren Rache gnadenlos. Doch Rabbit lässt sich nicht unterkriegen und bastelt an der ganz großen Karriere, weit entfernt von den Freestyle-Battles, die ihm einst als Basis dienten....
Curtis Hansons Film basiert wohl, wenn auch beharrlich abgestritten auf der Geschichte von Eminem selbst, der ebenfalls aus Detroit und aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Gerade dieser Umstand macht die Rolle des Jimmy Smith für Eminem natürlich geradezu perfekt. Dennoch lässt es sich nicht abstreiten, dass in dem kontroversen Rapper ein gehöriges Maß an schauspielerischem Potenzial steckt. Jedenfalls überzeugt Eminem in seiner Rolle durchweg. Ebenso ein Fakt, was die nicht besonders vielschichtige, aber spannende Geschichte auch ist.
Dieser Film ist sicher etwas Anderes als sonstige Filme, klar, schließlich trifft diese Aussage auch auf Eminem selbst zu, der auch regelmäßig aus dem Rahmen fällt.
Eines ist klar - Leute, die Eminem überhaupt nicht ausstehen können, werden sich diesen Film wohl nicht ansehen. Dennoch sei diesen gesagt: Ihr verpasst einen Film, dessen Thema sehr gut recherchiert wurde, der daher eine spannende Handlung und erstaunlich gute darstellerische Leistungen bietet. Und obendrein bekommen Kritiker des HipHop auch einen detailierten Einblick in dessen Ursprünge und können so vielleicht auch eher verstehen, warum Rap und HipHop eben so sind wie sie nunmal sind - nämlich im Grunde "Philosophie der Straße".
Also, ich mochte den Film, deshalb meine Empfehlung: Ansehen!
Geschrieben am 22.06.2005 um 23:33 Uhr
Resident Evil (DVD)
Spannende Unterhaltung
In "Resident Evil", nach der gleichnamigen Computerspielreihe von Capcom, bricht in einem unterirdischen Laborkomplex, dem Hive, der T-Virus aus. Ein Erreger, der geschädigtes oder totes Gewebe bei Mensch und Tier wieder reanimieren soll (erfährt man genauer in Teil 2). Leider arbeitet der Virus zu gründlich. Denn nachdem die Red Queen, das Sicherheitssystem des Komplexes, aus Gründen des drohenden Outbreaks alle Angestellten getötet hat, lässt der Virus diese als blutrünstige Zombies wieder auferstehen.
Doch nicht nur diese werden zum Problem, als eine ahnungslose Spezialeinheit der Umbrella Corporation zusammen mit der verwirrten Alice (Milla Jovovich) in den Hive hinunterfährt, um die Vorgänge zu untersuchen. Und schließlich beginnt ein grausamer Wettlauf um Leben und Tod.
Da ich keines der Computerspiele gespielt habe, kann ich diesen Film bewerten, ohne ihn mit der Vorlage vergleichen zu müssen. Und vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht. Denn der Film als einzelne Einheit betrachtet gefällt mir sehr gut. Wenn man bedenkt, dass dies eine europäische Produktion ist, dann kann man zu Recht stolz sein. Die Story ist zwar nicht gerade das Beste, was es auf dem Markt gibt, ist aber auch nicht langweilig und an keiner Stelle unlogisch. Die darstellerischen Leistungen sind alle weitestgehend in Ordnung und wie es sich für diese Art Film gehört, gibt es eine gehörige Packung an spannung und Schockeffekten. Apropos Effekte. Anders als manche meiner Vorgänger hier finde ich die Special Effects nicht schlecht gemacht. Vor allem die Zombie-Hunde sehen richtig gemein aus. Ich finde auch, man sollte die Zombie-Darsteller gebührend loben. Denn allein schon den schlurfenden Gang und das ausdruckslose Gesicht zu beherrschen, muss verdammt schwer sein. Ich möchte mal gerne wissen, wie oft Paul W.S. Anderson beim Drehen unterbrechen musste, weil plötzlich einer der Zombies laut lachen musste. Sieht ja bestimmt schon ulkig aus, wenn man den Zusammenhang des Films noch nicht erkennt und alle so stacksig umherwackeln... :-)
Also mein Fazit: Zugegeben, der Film ist nichts für einen kuscheligen Filmabend mit der Freundin im Arm. Wer aber Monster- oder Actionfilme mag und beides in Kombination sogar noch besser findet, der sollte sich "Resident Evil" unbedingt mal ansehen.
Geschrieben am 26.06.2005 um 11:49 Uhr
Resident Evil: Apocalypse - Premium Ed. [2 DVDs] (DVD)
Actionreiche Fortsetzung
"Resident Evil: Apocalypse" schließt erfreulicherweise genau an den ersten Teil an, was mich sehr überrascht hat. Denn meistens vollziehen die Regisseure bei Fortsetzungen einen Zeitsprung, wo dann die Einblendung "Einige Jahre später" oder sowas in der Richtung kommt. Hier könnte man theoretisch beide Filme direkt hintereinander ansehen und sie dann sogar als Einheit betrachten. Denn auch viele Handlungsstränge (ich sag da nur Nemesis-Projekt) aus dem ersten Teil werden im zweiten fortgesetzt. Die Story, nämlich mehr oder minder, das Fliehen aus Racoon City, das von den Zombies überrannt wurde, ist zwar im Vergleich zum Vorgänger etwas dünner und wird meiner Meinung nach auch zu schnell erzählt, aber ich finde die Darsteller diesmal charismatischer. Außerdem erfährt man in "Resident Evil: Apocalypse" endlich, warum der T-Virus eigentlich erschaffen worden ist. Thomas Kretschmann spielt seine Rolle als eiskalter Wissenschaftler brillant und bündelt sozusagen das Böse und Verwerfliche der Umbrella-Corporation in einer Person.
Auch die Special-Effects sind wieder nicht schlecht gemacht und obwohl die Zombies in Teil 2 nicht mehr unmittelbar im Mittelpunkt stehen, gibt es auch hier noch viele nette Einfälle, um das Grauen, das durch diese Untoten ausgelöst wird erneut zu entfachen (z.B. die Szenen in der Schule mit der Schulklasse, die wohl kein Lehrer der Welt gerne unterrichten würde... *g*).
Also kann man sagen, dass derjenige, der mit Teil 1 seinen Spaß hatte, auch an Teil 2 Gefallen finden wird.
Geschrieben am 26.06.2005 um 12:03 Uhr
Ghost in Love (DVD)
Koreanische Geistergeschichte
"Ghost In Love" habe ich mir ausgeliehen, weil mich einfach das originelle Thema in der Filmbeschreibung aufmerksam gemacht hatte.
In Punkto Originalität wurde ich dann auch nicht enttäuscht, denn der Film greift wirklich (zumindest von mir) nie zuvor gesehene Ideen auf und setzt sie weitestgehend verständlich um. Zu Beginn mag der Film etwas verwirrend wirken, was aber durchaus Lee Kwang-hoons Anspruch gewesen sein könnte, denn die Hauptdarstellerin ist anfänglich selbst ziemlich verwirrt und findet sich in der Welt der Geister nur schwerlich zurecht. Dann und wann blitzen schauspielerische Glanzpunkte auf, z.B. bei den beiden "Betreibern" des ominösen Clubs für Selbstmördern oder bei der Partnerin der Hauptdarstellerin "Der Blassen". Meistens wirken die Darstellungen aber etwas hölzern, was aber fast immer das Problem bei asiatischen Filmen ist, da oftmals die deutschen Übersetzungen und Synchronisationen schlecht gemacht und dann daran schuld sind. Das Übersetzte passt dann einfach manchmal nicht recht zum Ausdruck oder zum Handeln der Protagonisten. Auch typisch für den asiatischen Film ist der Hang zum Extremen, egal ob in den Vorgeschichten der einzelnen Personen oder in ihren Handlungen allgemein. Für Zuschauer, die diese extreme Art nicht gewohnt sind, wirkt vielleicht manches etwas aufgesetzt. Auch sollte man keine so großen Ansprüche an die Bildqualität erheben, die durchweg eher durchschnittlich ausfällt.
Trotz aller Kritikpunkte erhält dieser Film aber dennoch einen gewissen Reiz aufrecht, der höchstwahrscheinlich durch die interessante Thematik erreicht wird. Man will einfach wissen, wo der Film hinsteuert, was passieren wird. Somit wird eine besondere Art der fasziniernden Spannung aufgebaut.
Wer also auf asiatisches Kino steht, der wird diesen Film lieben. Hollywood-Verwöhnte werden allerdings an einigen Stellen so ihre Probleme haben und den Film vielleicht sogar als "billig" abtun.
Dennoch gilt immer: Zuerst ansehen, dann ein Urteil bilden.
Geschrieben am 26.06.2005 um 12:51 Uhr
Loaded Weapon 1 (DVD)
Einfach Kult!
"Loaded Weapon" ist einer der Filme, die man sich immer wieder angucken kann, da sie immer wieder echte Brüller sind.
Die Gags sind urkomisch und wirken trotz aller Übertriebenheit niemals billig. Nicht nur die "Lethal Weapon"-Reihe wird dabei durch den Kakao gezogen, sondern auch einige andere Filme bekommen dabei ihr Fett weg - genau wie es sich eben für einen guten "Verarsche-Film" gehört.
Passend dazu liefert der Film ein beispielloses Schauspieler-Ensemble mit Emilio Estevez und Samuel L. Jackson an der Spitze. Selbst Bruce Willis war sich nicht zu schade, sich in diesem Film auf die Schippe zu nehmen.
Also: Wem Filme wie Hot Shots und Scary Movie gefallen haben, der liegt mit Loaded Weapon vollkommen richtig. Doch nicht nur Fans dieser Art von Filmen werden Tränen lachen. Deshalb einfach ausleihen und schlapplachen. :-)
Geschrieben am 03.07.2005 um 13:06 Uhr
Top Secret (DVD)
Manchmal etwas zu komisch
"Top Secret" habe ich mir seit langer Zeit auf DVD gewünscht. Denn das letzte Mal als ich den Film gesehen habe, kam er im Fernsehen und ich war ein kleiner Fratz, der nichts von der Handlung verstand. Dennoch wusste ich, dass der Film recht amüsant war. Also hab ich mir die Disc ausgeliehen.
Beim Ansehen jedoch war ich ein wenig enttäuscht. Sicher, der Film hält schon einige gute Lacher parat, aber im Großen und Ganzen wirken die Gags nicht mehr alle zeitgemäß und an manchen Stellen sogar wie mit dem Holzhammer fabriziert.
Interessant ist die Genre-Mischung, die der Film aufweist. Man weiß nämlich nicht so recht, ob man ihn als Komödie, Action-Film, Satire oder Musik- bzw. Tanzfilm sehen soll. Er hat von allem ein wenig. Was mir allerdings weniger gefällt ist wieder einmal die Art wie sich die Amerikaner selbst darstellen. Nämlich als die durch und durch Guten, die mal eben eingreifen und "save the day" spielen und das mit einer lässigen Selbstgefälligkeit, die nach allen Ereignissen der letzten Zeit eben nicht mehr wirklich ernst genommen werden kann, fast schon lächerlich wirkt.
Naja, seis drum, immerhin bietet "Top Secret" leichte Unterhaltung für einen nicht so tiefsinnigen Filmabend.
Geschrieben am 03.07.2005 um 13:19 Uhr
Sechs Tage, sieben Nächte (DVD)
Witziges Survival-Abenteuer
"Sechs Tage, Sieben Nächte" ist ein perfekter Film für die ganze Familie, bietet er doch für jeden etwas. Während Harrison Ford stellenweise an Indiana Jones erinnert, genießt das Zuschauerauge die unglaubliche Schönheit der Inselwelten. Die Charaktere spielen von Ford über Anne Heche bis zu David Schwimmer alle grandios und überaus glaubwürdig, genauso als wären ihnen die Rollen auf den Leib geschrieben worden.
Witzige Dialoge, heiße Rhythmen, knallharte Actioneinlagen und ein Urlaubsparadies, das zum Träumen einlädt machen diesen Film zu einem überaus sehenswerten Gesamtwerk, das man auch mehr als einmal ansehen wird. Tolle Alternative zum Gang ins Reisebüro. :-)
Geschrieben am 03.07.2005 um 13:30 Uhr
Bringing Out the Dead - Nächte der Erinnerung (DVD)
Unglaublich aufwühlend
Martin Scorsese hat mit diesem Film ein absolutes "All-Time-Favourite" geschaffen. "Bringing Out The Dead" lässt einen auch lange nach dem Ansehen nicht los. Denn der Film verschafft einen bisher in dieser Intensität nicht vorgekommenen Einblick hinter die glatte, makellose Fassade New Yorks, der trister und düsterer nicht sein könnte. Alles aus der Perspektive des Rettungssanitäters Frank (gespielt vom brillanten Nicolas Cage) und seiner jeweiligen Partner heraus gesehen, die näher als alle anderen am Leid und am Schmutz der Stadt sind. Zudem bewirkt der Film etwas, was nur Meisterwerke fertigbringen. Der Zuschauer kann sich so sehr in Frank hineinversetzen, dass er schon fast denkt, er könne selbst das Elend spüren. Verstärkt wird dieses Gefühl noch dadurch, dass man als Zuschauer genau wie Frank niemals zu Ruhe kommt, da permanent etwas passiert und die Ruhephasen äußerst selten und kurz sind. Interessant und schockierend ist auch das leicht schizophrene Wesen der Rettungssanitäter zu sehen, die sich mehr oder weniger bemühen mit ihren Patienten zuvorkommend umzugehen, hinten herum diese aber beschimpfen oder sich sogar über den einen oder anderen bitter lustig machen. Auch die Art wie jeder seine eigene Strategie entwickelt, um mit dem ganzen Horror fertig zu werden, wird genial und schockierend aufgezeigt.
Damit ist "Bringing Out The Dead" wahrlich kein schöner Film im Sinne von "alles ist heile Welt". Im Gegenteil. Der Film ist ein absoluter Schocker und wird vielleicht bei Einigen das gesamte Bild, was sie von New York bzw. den USA haben, komplett zerstören. Dies ist kein Film für den seichten Filmabend, da Martin Scorsese nicht einfach nur unterhaltsames Popcorn-Kino abliefert, sondern einen Film geschaffen hat, der intensives Ansehen erfordert. Dennoch, schon alleine für den Mut, so einen Film in solch schockierenden Bildern zu drehen, gehört dem gesamten Team Respekt gezollt.
Mein Fazit: Dieses Meisterwerk um keinen Preis verpassen!
Geschrieben am 03.07.2005 um 13:50 Uhr
Alexander (DVD)
Der etwas andere Monumentalfilm
Oliver Stone ist bekannt dafür, bei seinen Filmproduktionen immer ein wenig aus der künstlerischen Reihe zu tanzen. Das tat seinen vorangegangenen Projekten auch meistens sehr gut.
Bei "Alexander" muss man allerdings trotz aller Bildgewalt und dem Filmen in perfekten Bildern Abstriche machen. Denn meiner Meinung nach ist die größte Schwäche des Films, sein zuerst sehr schnelles und später träger werdendes Erzähltempo. Zu Beginn wird dem Zuschauer ein Erzählstil zugemutet, der Schlag auf Schlag Fakten und Geschehnisse reinknallt, nur um dann immer mehr an Fahrt zu verlieren. Ein Mittelmaß wäre wohl nicht schlecht gewesen. Ein wenig gestört hat mich auch die Darstellung des Alexander durch Colin Farrell. Eigentlich habe ich mich auf den Film nicht zuletzt wegen diesem ansonsten überragenden Schauspieler gefreut, jedoch liefert Farrell hier nicht gerade sein Meisterstück ab. Alexander bleibt im Gegensatz zu anderen, für die Geschichte weit weniger wichtigen, Charakteren äüßerst blass. Auch Anthony Hopkins hat mich nicht sonderlich überzeugt. Dagegen spielt Angelina Jolie alle ihre Kollegen im Film an die Wand. Ihre Rolle als geheimnisvolle, undurchsichtige Mutter Alexanders meistert sie mit Bravour.
Auch die Schlachten sind gut gelungen und erinnern in ihrer Intensität und Brutalität an "Braveheart", weshalb es mich verwunderte, dass dieser Film die FSK 12 Freigabe erhalten hat.
Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass dieser Film einige Längen aufweist und dem Zuschauer über die volle Dauer viel zu viele Details, unterschiedliche Personen (deren Namen man nachher nicht mal mehr richtig zuordnen kann) und komplizierte Erzählweisen mit teilweise gewaltigen Zeitsprüngen zumutet. Somit fehlt es "Alexander" einfach ein wenig an Dynamik und Schwung.
So bleibt als Fazit zu sagen, dass Oliver Stones Machwerk zwar pompös und gewaltig daher kommt, dass aber z.B. "Troja" viel "übersichtlicher" und dynamischer wirkt und dem Zuschauer nicht so viel abverlangt wie "Alexander". Dennoch ist der Film nicht schlecht, allerdings sehe ich die Chance auf mehrmaliges Ansehen gegenüber "Konkurrenzprodukten" wie eben "Troja", "Gladiator" oder "Braveheart" eher gering.
Geschrieben am 22.07.2005 um 11:21 Uhr
Universal Soldier (DVD)
Mächtiges Krawumm
"Universal Soldier" ist ein Film, der wohl voll und ganz die Kriterien des Action-Genres erfüllt.
Man nehme: Zwei Schauspiel-Experten in Sachen Actionfilm, eine nicht wirklich tiefgründige Story und mächtig viel Sprengstoff und fertig ist das Rezept für einen grundsoliden Action-Reißer.
Mehr sollte man allerdings auch nicht erwarten, denn Roland Emmerich hat sich strikt an das obige Rezept gehalten und mit Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren zwei Charaktere verpflichtet, die schon immer eher für ihre "Haudrauf-Qualitäten", denn ihrem schauspielerischen Können bekannt waren.
Dennoch muss man sagen, dass "Universal Soldier" einen gewissen Reiz hat. Die biogenetischen Roboter kommen einfach nur obercool rüber und man schaut dem psychopathischen Sergeant Scott (Lundgren) einfach fasziniert zu wie er alles in Schutt und Asche legt, um seinen Erzfeind Luc Devreaux (Van Damme) in die Finger zu kriegen. Gerüchten zufolge sollen ja damals nach Drehschluss zwischen den beiden Action-Helden außer markigen Worten auch die Fäuste geflogen sein. Meiner Meinung nach nur ein PR-Gag.
Fazit: Wer auf knallharte Action-Kost ohne viel Story und Drumherum steht, der kommt an "Universal Soldier" wohl nicht vorbei.
Geschrieben am 22.07.2005 um 11:40 Uhr
The Day After Tomorrow (DVD)
Katastrophenfilm in XXL-Dimension
Ohne Frage ist "The Day After Tomorrow" ein absoluter "DVD-Film". Die vielen grandiosen Effekte und der Mördersound kommen eben nur auf dem Silberling und mittels Dolby Digital Hometheater voll zur Geltung - da wackeln die Wände und bei der entsprechenden Lautstärke kann man den Nachbarn mal zeigen wie sich der Weltuntergang anhört. ;-)
Meiner Meinung nach hat Roland Emmerich es geschafft, einen Katastrophenfilm auf die Beine zu stellen, der sogar die Klassiker in diesem Genre wie "Erdbeben" oder "Poseidon Inferno" weit hinter sich zurück lässt. Okay, in dieser Art von Film gibt es natürlich erfahrungsgemäß immer viel Übertreibung und Unlogik, aber das macht sie nicht weniger sehenswert, da diese kleinen Mängel stets sehr gut in gewaltigen Effektschlachten verpackt sind. Das ist bei "The Day After Tomorrow" nicht anders. Ein großes Plus des Filmes sind allerdings seine Darsteller, die allesamt toll und glaubwürdig spielen. Besonders gefallen hat mir neben "Donnie Darko" Jake Gyllenhaal auch Ian Holm und seine Crew, die sich eben "very british" mit äußerster Gelassenheit eher zwölf Jahre alten Scotch genehmigen als diesen zum Heizen ihrer abgeschnittenen Forschungsstation zu verbrennen.
Auch bietet der Film einige haarsträubende Momente - zum Beispiel als der Ozeanriese sich seinen Weg durch die New Yorker Häuserschluchten bahnt. Die Geräuschkulisse, die sich um einen herum dabei ergibt, lässt einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Auch die Szene mit den Wölfen auf dem Schiff ist vor Spannung und Dramatik kaum zu überbieten.
Einziger Kritikpunkt bei diesem Film: die Message, die immer wieder proklamiert wird, wirkt oftmals holzhammermäßig. Trotzdem tut dies dem filmischen Vergnügen keinen Abbruch und alles in allem erscheint "The Day After Tomorrow" auf meiner persönlichen Bestenliste im vorderen Drittel. Ein Film, den man sich auch mehr als einmal ansehen kann.
Geschrieben am 22.07.2005 um 12:01 Uhr
Indiana Jones - Box Set [4 DVDs] - Digipack (DVD)
Peitschenschwingende Kult-Figur
Tja, zu "Indiana Jones" braucht man inhaltlich und qualitativ nichts mehr sagen. Schließlich wird es wohl kaum jemanden geben, der den smarten Dr. Jones nicht auf seinen Reisen an exotische Orte auch mehr als einmal begleitet hat.
Und auch hier gilt das Gleiche wie für die Star Wars-Trilogie: Endlich auf DVD!
Denn obwohl man die Indiana Jones Reihe natürlich kannte, präsentiert sie sich auf den Silberlingen derart gut, was wohl auch an George Lucas' THX-Weihen liegt, dass man zu dem Schluss kommen mag: Besser gehts nimmer! Bild und Ton sind einfach atemberaubend und viele aktuelle Produktionen können sich an dieser Umsetzung ein Beispiel nehmen. Zudem ist die Bonus-DVD ein kleines Juwel. Für die sollten Sie sich unbedingt Zeit nehmen.
Fazit also: Indis filmische Qualitäten werden nun endlich von technischen Qualitäten ergänzt und gewürdigt. AUSLEIHEN - ANSEHEN!!
Geschrieben am 22.07.2005 um 12:11 Uhr
Bad Boys 2 - Extended Version [2 DVDs] (DVD)
Nicht so gut wie das Original
Mit "Bad Boys II" gab es acht Jahre nach dem ersten Teil ein Wiedersehen mit den Dream-Teams Smith/Lawrence und Bay/Bruckheimer und entsprechend hoch waren natürlich die Erwartungen. Wollte man doch die Klasse des ersten Teiles noch überboten sehen.
Hinsichtlich der Actioneinlagen hat dies "Bad Boys II" auch geschafft, denn was in dem Film alles zu Bruch geht, inklusive Scheinwerfer und Armaturenbrett eines Ferrari 550 Maranello (was wohl teurer war als die meisten Stunts), lässt selbst hartgesottene Action-Fans mit einem Staunen im Gesicht zuschauen. Auch der Soundtrack ist richtig cool und passend. Nur leider hat man auf die noch coolere Titelmelodie des ersten Teils komplett verzichtet. Schade. Hätte ich gerne nochmal in einer aufgepeppten Variante gehört.
Doch auch "Bad Boys II" krankt an dem Dilemma der meisten Fortsetzungen grandioser Filme. So bleibt nicht nur die Story, die "tausend-mal-gesehen-Format" hat, im Vergleich zu Teil eins auf der Strecke, sondern mit ihr auch der coole Drive und die markigen Sprüche, die "Bad Boys" noch ausgezeichnet haben. Auch wirken viele der Personen schlampiger "konstruiert" als noch im Original, was am besten an Joe Pantolianos Rolle zu sehen ist. Er mimte den ständig gestressten, unter Druck stehenden Captain im ersten Teil um Längen glaubwürdiger. Auch das Hauptdarsteller-Duo Smith und Lawrence wirken gegenüber ihrem ersten Auftritt platt. Dazu kommt noch die veränderte Synchronstimme von Martin Lawrence, die einfach nicht recht zu passen scheint.
Naja, aber schließlich ist "Bad Boys II" auch ein Action-Streifen, welche man bekanntermaßen ohnehin nicht in Maßstäben von Thrillern oder Dramen messen kann. Sieht man es einmal so, dann bleibt der Unterhaltungswert übrig und dieser ist auch beim zweiten "Bad Boys" Streifen sehr hoch. Also, Film einlegen, Chipstüte raus, Hirn abschalten und das Actionfeuerwerk kann abgebrannt werden.
Geschrieben am 30.07.2005 um 12:14 Uhr
Vernetzt - Johnny Mnemonic (DVD)
Keanu Reeves' erster Ausflug in die Matrix
Ein paar Jahre bevor die sagenhafte "Matrix-Trilogie" entstanden ist, unternahm Keanu Reeves in "Vernetzt - Johnny Mnemonic" schon einmal einen grandiosen Ausflug in eine bizarre Cyberwelt. Er spielt den Mnemonic-Agenten Johnny, einer der Männer, die mit einem mit dem Hirn vernetzten Datenspeicher im Kopf, wichtige Daten von A nach B transportieren können. Und Johnny ist der Beste. Doch er musste einen großen Preis dafür bezahlen, denn der Datenspeicher im Kopf verlangte das Löschen seines Langzeitgedächtnisses und somit seiner Kindheit, seiner Identität. Die Geschichte erzählt schließlich von einem Mann, der noch "den letzten großen Coup" landen und sich dann zur Ruhe setzen will. Leider läuft jedoch bei seinem letzten Auftrag einiges daneben - zuerst übersteigt die zu transportierende Datenmenge seine Kapazität um ein gefährliches Maß und schließlich wird Johnny von der Yakuza gejagt, die verhindern will, dass die Daten in seinem Kopf ihren Bestimmungsort erreichen. Als sich sein Kontaktmann, der für die Beschaffung der Aufträge zuständig ist, auch noch als Verräter entpuppt, findet Johnny in einer schwerkranken Ex-Leibwächterin und den Loteks, einer Widerstandsgruppe, seine einzigen Verbündeten.
"Vernetzt - Johnny Mnemonic" ist ein wahres Meisterwerk. Er bietet nicht nur neue Ideen, sondern auch eine fantastische Umsetzung des Ganzen. Der Film vereint sowohl Science-Fiction, Thriller und auch Drama-Elemente zu einem Spektakel der Extraklasse, welches obendrein auch noch eine ernste Message liefert. "Der ganze technische Kram macht uns krank, aber wir behalten ihn, weil wir ohne ihn nicht überleben können!"
Die Besetzung ist sehr treffend gewählt und spielt überzeugend und auch die Special Effects sind sehr ansprechend gemacht, wenn man zudem bedenkt, dass der Film entstanden ist, als der Computeranwender Windows "Bug" 95 noch für das Maß aller Dinge hielt.
Alles in Allem ist "Vernetzt - Johnny Mnemonic" daher mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Wers nicht glaubt - ausleihen, ansehen, positiv überrascht sein!
Geschrieben am 30.07.2005 um 13:41 Uhr
Chaos (DVD)
Klasse Thriller aus Fernost!
Eines sei vorweg gesagt: Wer denkt, dass asiatische Filme zwangsläufig ihre guten Ideen durch schlechte Darsteller zunichte machen, der täuscht sich.
Der beste Gegenbeweis ist nämlich "Chaos". Erst langsam und ein wenig verwirrend beginnt das Ganze und nimmt dann aber gewaltig Fahrt auf. Von der Handlung möchte ich hier gar nicht viel verraten, aber ich kann nur sagen, dass ich noch nie zuvor einen Film, egal ob aus Hollywood oder anderswo her, gesehen habe, der so viele überraschende Wendungen und falsche Fährten bereithält wie dieses Meisterwerk von "Ring" Regisseur Hideo Nakata. Zudem überzeugen die Darsteller allesamt in allen Szenen, bis auf kleine Ausnahmen, die aber nicht sonderlich auffallen und tragen durch ihre Leistungen den Film sehr gut mit. Sehr interessant ist auch der gesamte Aufbau des Werkes. Es stimmt, dass diese Art an die Tarantino-Werke erinnert, denn auch "Chaos" folgt nicht einem chronologischen Handlungsverlauf, sondern springt mal vor, dann wieder zurück und erzählt gleiche Situationen aus den Betrachtungswinkeln der unterschiedlichen Personen. Der ganze Film ist wie ein Puzzle aufgebaut, welches vom Zuschauer zusammengesetzt werden will und den Sherlock Holmes in jedem erwachen lässt. Denn die Beobachtungsgabe und das Kombinationstalent des Meisterdetektivs wird dringend benötigt, da manchmal in kleinen Details im Film der Schlüssel zu weiteren Erkenntnissen verborgen liegt.
Wer also auf anspruchsvollere Thriller mit kniffliger und bewusst irreführender Handlung steht, der liegt bei "Chaos" genau richtig. Mein Tipp: die Vorurteile gegenüber dem asiatischen Film mal in die Mottenkiste verbannen und "Chaos" ausleihen. Denn er wird auch Sie in seinen Bann ziehen!
Geschrieben am 30.07.2005 um 14:20 Uhr
Ring (DVD)
Selten so gegruselt!
"The Ring" von Gore Verbinski ist ein Remake des gleichnamigen japanischen Originals. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass ein Remake meistens durch pompöse Ausstattung und Effekte gefallen will und die Logik und Tiefe der Geschichte oftmals vermissen lässt, was sehr häufig auch so ist. "The Ring" bietet hier aber eine angenehme Ausnahme, denn obwohl einige sehr aufwändige und derbe Effekte gezeigt werden, verliert der Film niemals die Handlungsstränge aus den Augen und weiß Spannung und Gruseleffekte sehr gut zu dosieren, so dass dem Zuschauer genau an den richtigen Stellen das Blut in den Adern gefriert. Künstlerisch sehr wert- und effektvoll finde ich auch den Einsatz der Blau- und Grünfilter im Film, die dem Ganzen eine unangenehme, beunruhigende Stimmung verleihen. Ebenso trägt der düstere Sound, der immer genau richtig positioniert ist, zur Gänsehautstimmung bei. Außerdem wartet der Film mit einer tollen, ausgetüftelten Story auf, wie sie nicht sehr häufig in diesem Genre vorkommt. Die Schauspieler haben mich alle überzeugt, allen voran Naomi Watts, die ihre Rolle wirklich sehr gut spielt.
Also: Wer "The Ring" noch nicht kennen sollte und sich mal wieder so richtig gruseln will, der muss diesen Film einfach ausleihen. Kleiner Tipp von mir - warten bis man alleine zuhause und es draußen dunkel ist, aller Lichter auslassen und den Film einlegen - und der Fernsehsessel wird durchgeschwitzt sein... ;-)
Geschrieben am 05.08.2005 um 08:16 Uhr
Brother (DVD)
Typischer Kitano-Streifen!
Takeshi Kitano hat mit "Brother" wieder einmal deutlich unter Beweis gestellt, dass sein Name für kompromisslos harte Actionthriller steht, die aufgrund der Härte wohl nicht jedermanns Geschmack treffen. Dennoch haben Kitanos Filme immer einen ernsten Kern, um den die Action wie eine Schale gelegt ist.
Als gescheiterter Yakuza-Killer Yamamoto soll er liquidiert werden, da er den Friedensverhandlungen zweier verfeindeter Familien im Weg steht. Er kann jedoch in die USA entkommen, wo sein jüngerer Bruder als Mitglied einer Gang von Kleinkriminellen lebt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, sich in den Vereinigten Staaten zurechtzufinden zieht Yamamoto zusammen mit seinem Bruder und dessen Gang bald ein großes Drogengeschäft auf und legt sich mit verschiedenen Konkurrenten an. Als Yamamota nur noch die italienische Mafia im Weg zur Gesamtkontrolle der Stadt steht, begeht er einen folgenschweren Fehler und greift die mächtige Organisation an. Nach und nach fällt nun alles, was aufgebaut wurde wie bei einem Kartenhaus in sich zusammen. Und bei seinem Untergang reißt Yamamoto nicht nur seinen Bruder, sondern die halbe Unterwelt mit ins Verderben...
"Brother" zeigt das letzte Aufbäumen und den anschließenden Niedergang eines gebrochenen Mannes, der seinen Zielen und Bestimmungen beraubt wurde sehr eindringlich und gut dargestellt. Zwar sind die Dialoge ab und an nicht die ausgefeiltesten, aber dies unterstreicht eher die Atmosphäre in einer Welt, in der nicht viele Worte gewechselt werden. Nervig ist gelegentlich nur das Mitlesen der Untertitel in den Passagen, die in original japanischer Sprache belassen wurden. Dies ist zwar mühsam, zeigt aber ständig auf, dass Yamamoto eigentlich nicht in das neue Land passt, welches ihn über die Sprachbarriere hinaus nicht zu verstehen scheint.
Takeshi Kitano hat also einen Film geschaffen, der vordergründig brutal und blutig erscheint, der aber bei genauerem Hinsehen eine brillante Persönlichkeitsstudie darstellt. Unbedingt ansehen!
Geschrieben am 26.08.2005 um 14:30 Uhr
Truth or consequences N.M. (DVD)
Action-Reißer mit Liebe als Motiv!
"Truth or Consequences N.M." ist zugegeben ein leicht merkwürdiger Titel unter dem sich keiner so recht etwas vorzustellen vermag. Liest man jedoch, um was es sich darin dreht, dann wird der Eine oder Andere schon hellhöriger werden. Und spätestens beim Ansehen wird einem nach zehn Minuten klar, das Kiefer Sutherland einen echten Knüller gelandet hat. Das Besondere an diesem Film ist nämlich nicht etwa das verschwenderische Übermaß an harter Action und Gewalt, sondern vielmehr die Liebesgeschichte zwischen Vincent Gallo und Kim Dickens. Gallo spielt Raymond, der, frisch aus dem Gefängnis entlassen, bereits seinen nächsten und letzten Coup plant. Einen großen, der ihm und Addy (Kim Dickens) endlich das nötige Kleingeld verschaffen soll, um irgendwo weit weg in Mexico neu anzufangen. Doch der Plan schlägt fehl als Raymonds cholerischer Kumpel Curtis (Kiefer Sutherland) durchdreht und ein Blutbad anrichtet. Zudem kommt noch der undurchsichtige Marcus (Mykelti Williamson), der ein fatales Geheimnis verbirgt, das alle in Gefahr bringen kann. Gejagt von Polizei und Mafia nimmt das Quartett zwei unschuldige Camper als Geiseln.
Im Haus von Raymonds Bruder in der Nähe des Ortes Truth Or Consequences in New Mexico kommt es schließlich zur blutigen Schicksalsschlacht für alle Beteiligten....
Kiefer Sutherland, der im Regiestuhl ebenso brilliant agiert wie bei der Darstellung des durchgeknallten Psychopathen Curtis, schuf einen Film, der wirklich unter die Haut geht und den man im Gegensatz zu anderen Actionproduktionen nicht so schnell vergessen wird. Die Liebe zwischen Raymond und Addy bildet die Ausgangssituation und den Anlass für den Coup und fügt sich anders als in vielen Filmen harmonisch in das Geschehen ein. Ebenso ungewöhnlich für einen Actionfilm sind Sutherlands Bemühungen, den Figuren Tiefe zu geben, was den gesamten Film um ein Vielfaches glaubwürdiger erscheinen lässt. Zu dem harten Ambiente des Streifens passt die karge Steppenlandschaft von New Mexico hervorragend als Austragungsort. Dies alles zusammen genommen, unterstreicht das Outlaw-Feeling, welchem man sich beim Ansehen ausgesetzt fühlt. Und besonders gut gelungen ist die Manipulation des ZUschauers in Bezug auf die beiden Hauptakteure Raymond und Addy. Denn obwohl alle Kriminelle sind und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden müssten, drückt der Zuschauer genau diesen beiden die Daumen, dass sie ihr Ziel erreichen mögen.
Mich hat dieser Film beim ersten Ansehen auf Premiere damals gleich umgehauen und genauso erging es mir nun beim erneuten Ansehen wieder. Ein gutes Zeichen, wenn einem ein Film auch beim zweiten oder dritten Mal noch das Gefühl vermitteln kann, man hat was Besonderes gesehen.
Fazit: Ausleihen!
Geschrieben am 04.09.2005 um 13:15 Uhr
True Romance (DVD)
True Action - True Crime - True Romance!
Tony Scott's "True Romance" ist wahrlich kein Film für schwache Nerven. Okay, storymäßig gab es dieses Filmprinzip schon mehrfach - Pärchen lässt Drogenkoffer mitgehen, schießt sich blutig den Weg frei und wird von allen gejagt. Aber die Umsetzung ist einfach fulminant! Nicht nur, dass halb Hollywood in diesem Film ins Gras beißt, auch was Härte und Kompromisslosigkeit angeht, braucht sich "True Romance" nicht hinter Filmen wie "Reservoir Dogs" oder "U-Turn" zu verstecken.
Die Liebe spielt zwar eine große Rolle, da Christian Slater genau wegen selbiger eine unglaubliche Blutspur hinter sich herzieht, aber tödliche Gewalt überwiegt in diesem Film dennoch deutlich. Absolut krass sind die Szenen mit Patricia Arquette und James Gandolfini im Hotelzimmer.
Eines ist also sicher: Dieser Film geizt nicht mit Brutalität und ist deshalb sicher nicht jedermanns Sache. Allerdings fasziniert der Film durch die geniale Art des Filmens wie sie Tony Scott praktiziert. Interessante Einstellungen und Kameraführungen sind garantiert. Und auch L.A. mit seiner Glitzer- und Glamourfassade kommt nicht wirklich gut weg.
Fazit: "True Romance" ist ein Film, an dem sich die Geister wieder einmal scheiden. Aber sind nicht gerade solche Filme interessant?
Geschrieben am 04.09.2005 um 14:57 Uhr


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