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Kommentare von Robert_l


Die kleine Zauberflöte (DVD)
Leider kein Musikfilm
Ein vergnüglicher Zeichentrickfilm im typischen Stil Curt Lindas, getragen von der Figur des Pamino, der hervorragend schlitzohrig von Stefan Paryla-Raki gesprochen wird.

Allerdings ganz und gar keine Zeichentrickfassung der berühmten Oper: Zwar wurden Grundzüge der Handlung übernommen, gesungen wird aber nicht - ja nicht einmal Mozarts bezaubernde Musik ist (abgesehen von ein paar wenigen Phrasen) zu hören! Stattdessen wahllos von Renaissance bis Rock'n Roll von allem ein bißchen.

Das ist schade, denn Mozarts Vertonung hätte an Originalität und Leichtigkeit ohne weiteres zu Lindas Animation gepaßt.
Geschrieben am 17.10.2005 um 09:35 Uhr
Im Himmel ist die Hölle los (DVD)
Schrille Kult-Komödie
Wer überdrehte Komödien mit Hintersinn mag, wird diesen Film immer wieder mit Vergnügen sehen. Schon wegen der Schauspieler, von Dirk Bach über Billie Zöckler zu Barbara Valentin, und nicht zu vergessen die Ariel-,Clementine" in einer Nebenrolle.
Im bunten Flair der 70er werden Showgeschäft und Werberummel aufs Korn genommen, garniert mit flotten Liedchen zum Mitträllern. - Ein inzwischen schon nostalgischer Spaß.
Geschrieben am 01.11.2005 um 13:09 Uhr
Desertion [DC] (DVD)
Legendäres Meisterstück – lieblos digitalisiert
Dieses Video zeigt, wie erotisch ein Film auch ohne offensive Sexszenen sein kann. Im – leider inzwischen ausgestorbenen – Genre des nichtpornografischen Erotikfilms war »Desertion« ein echtes Glanzlicht: Ästhetische Darsteller, beeindruckende Landschaftsaufnahmen (Wüste und Meer) und der faszinierende Ethno-Soundtrack bringen den Puls zum Vibrieren.
Eigentlich immer wieder ein »Hingucker«.

Leider wird für die Digitalfassung einfach eine VHS-Videocassette ohne jede Aufbereitung auf DVD überspielt. Dementsprechend mäßig ist die Bildqualität. Der Ton viel zu leise.
Keinerlei Extras (die »Galerie« aus 50 schlecht aufgelösten Standbildern verdient diese Bezeichnung jedenfalls nicht), die Menüs einfallslos und häßlich – da wurde die Chance vertan, diesem tollen Film zeitgemäßen Glanz zu geben. Schade!
Geschrieben am 15.11.2005 um 22:34 Uhr
Mord im Orient-Express - Agatha Christie (DVD)
Nicht unbedingt logisch, aber sehr stimmungsvoll
Der Film lebt vom historischen Ambiente rund um den Orient-Express. Schauplatz für einen Krimi, der wie zu erwarten spannend, aber auch sehr verwirrend ist, bis Hercule Poirot den Passagieren ebenso wie dem staunenden Zuschauer die verblüffende Lösung präsentiert. Zu lange nachdenken darf man ja über keine von Agatha Christies Mordgeschichten...

Die Filme mit Peter Ustinov als Meisterdetektiv Poirot sind eher bekannt. Hier spielt ihn stattdessen – als quengelnde Nervensäge – Albert Finney, dessen miserabel imitierter belgischer Akzent zum Glück nur im Original zu hören ist: die deutsche Synchronfassung ist da wirklich besser gelungen.
Die vielen enthaltenen Sprachfassungen geben dieser DVD auf jeden Fall einen zusätzlichen Reiz.
Geschrieben am 15.11.2005 um 23:56 Uhr
The Fluffer (DVD)
Bedingt unterhaltsam...
Dieser Film besteht eigentlich aus zwei unterschiedlichen Elementen:
Erstens eine ironische Dokumentation über die amerikanische Gay-Porno-Industrie. Aufschlußreich und gut anzusehen (auch wenn man den Balanceakt spürt, daß über Sexfilme berichtet werden soll, ohne aber selbst Sex zeigen zu dürfen). Um es vorwegzunehmen: Dieses Element ist es, was den Film sehenswert macht.

Zweitens ein Spielfilm, wie ein junger Mann einem Pornodarsteller verfallen ist, der aber außer sich selbst niemanden lieben kann.
Die Titelfigur läßt sich von ihrem Idol widerstandslos bis zur Existenzaufgabe ausnutzen. Der Film begnügt sich damit, dies mit immer heftigeren Beispielen zu verdeutlichen. Von Anfang bis Ende trägt der „Fluffer“ seinen verstörten Gesichtsausdruck durch den Film, garniert mit Rückblenden auf ein – konstruiert wirkendes – Kindheitstrauma. Er bleibt aber als Person blaß und konturlos. Er agiert nie, sondern reagiert immer nur. Mit der Zeit langweilt das den Zuschauer wirklich etwas.
Auch die anderen Figuren bleiben oberflächlich. Sie handeln, wie sie es ihrem Klischee eben schuldig sind, aber ihre inneren Beweggründe werden nicht näher beleuchtet. Der Film endet (wie so viele dieser Art) auf der Weite einer amerikanischen Landstraße und läßt damit elegant allzu viele Fragen offen. Natürlich kann man in so einem Fall immer sagen, der Zuschauer soll eben selbst darüber nachdenken. Aber für ergiebige Denkanstöße ist die Handlung leider zu flach angelegt.

– Insgesamt kein schlechter Film, aber es genügt, wenn man ihn mal gesehen hat.
Geschrieben am 21.11.2005 um 21:21 Uhr
Das doppelte College (DVD)
Margaret-Rutherford-Rarität
Margaret Rutherford ist bei uns eigentlich nur aus den Miss-Marple-Filmen bekannt. Hier ist sie als resolute Schuldirektorin zu sehen, deren weibliche Schützlinge versehentlich in einem Jungeninternat einquartiert werden. – Eine ironische Komödie, die manchen Lehrer vielleicht an eigene Erlebnisse mit dem Kultusministerium erinnern wird... Leider wirkt der Schluß ziemlich abrupt und läßt zu viele Handlungsfäden unverknüpft. Trotzdem sehenswert.
Geschrieben am 02.12.2005 um 11:21 Uhr
Der Club der gebrochenen Herzen (DVD)
Amerikanische Langweiler
Eine Schar junger Schwuler, so konturlos, daß man sie nur mit Mühe auseinanderhalten kann, labert sich durch den Film. Ihre Problemchen wirken unglaubhaft, die oberflächlich abgespulten Dialoge sind typisch für amerikanische Fernsehfließbandprodunktionen. Einzelne schlaue Sätze gehen im Meer des Belanglosen unter. Aber dauernder Wortschwall macht noch kein Tempo. Sterbenslangweilig, bisweilen muffig-sentimental schleppt sich der Film dahin. Selbst als Klischee zu schräg. Was Humor und schwule Selbstironie ist, hätten die Macher sich mal bei Ralf König abschauen können!
Geschrieben am 16.12.2005 um 14:39 Uhr
Intimitäten (DVD)
Uninspirierter Dokustreifen
Bei Porno-Dreharbeiten filmte jemand die Drehpausen mit. Dementsprechend schlecht sind die Personen oft zu verstehen: man wünscht sich mitunter auch für die deutschsprachigen Passagen Untertitel. Das so erzeugte Filmmaterial wird einfach unkommentiert aneinandergereiht. Zwar ist es selbsterklärend, aber nicht wirklich aufschlußreich, eher planlos und lückenhaft. Daher mehr ein 08/15-Experimentalfilm als eine informative Dokumentation. Die Extras der DVD sind nicht der Rede wert, bis auf die „gelöschten Szenen“. Warum gerade die gelöscht wurden, aber der kaum bessere Rest nicht, ist schwer zu verstehen. – Immerhin wundere ich mich jetzt nicht mehr, warum die Darsteller in den Cazzofilmen gar so leidenschaftslos bei der Sache sind.
Geschrieben am 02.01.2006 um 22:22 Uhr
Prom Queen - Einer wie keiner (DVD)
Flotte Teenagerkomödie
Ob in Kanada Homosexualität tatsächlich so selbstverständlich akzeptiert wird, wie in dieser Komödie gezeigt? Aus deutscher Sicht ist es wirklich verblüffend, daß sich da alle mit dem schwulen Marc gegen die stockkatholische Schulbehörde solidarisieren. Unterhaltsam, bunt und mitunter zu plakativ gezeichnet; Probleme lösen sich auf wie Seifenblasen: Ein Mutmach-Film. Sehr aufschlußreich ist der Hintergrundbericht über den realen Fall Marc Hall. Neue Medien wie Internet und Videodokumentation wurden in so erstaunlichem Maß zur Durchsetzung seiner Bürgerrechte benutzt, daß ich das zunächst für einen Kunstgriff der Drehbuchautoren gehalten hatte.
Geschrieben am 03.01.2006 um 11:18 Uhr
In den Armen des Rangers (OmU) (DVD)
Nettes Geschichtchen
Der deutsche Titel klingt nach Groschenroman, und das ist der Film tatsächlich im Großen und Ganzen: Eine erwachende Liebe, ein düsteres Geheimnis über der Vergangenheit, eine patente Mutterfigur (in dem Fall die Frau Bergdoktor), Konflikte, Selbsterkenntnis und Happy End. Schauspielerisch teilweise mit der Verlegenheit von Laiendarstellern, recht prüde abgefilmt, dafür garniert mit schönen kanadischen Landschaftsaufnahmen. Vom Niveau her also kein großer Film, aber durchaus gleichrangig mit vielem, was so als Spielfilm im Fernsehen gezeigt wird. Und das endlich mal in schwul!
Geschrieben am 22.03.2006 um 12:14 Uhr
Der Teufel vom Mühlenberg - DEFA (DVD)
Spaßfreies Arbeiter-und-Bauern-Märchen
Durchaus kein Märchenfilm für Kinder: zu langatmig und zu düster. Eher eine freudlose Sagenbearbeitung. Wesentlich penetranter als die meisten anderen DDR-Märchenfilme hängt der Film eine Arbeiter- und Bauern-Moral heraus: „Durch Fleiß und Eintracht der rechtschaffenenen kleinen Arbeiter wird der böse Ausbeuter überwunden.“ Dabei sind die Charaktere entweder nur gut oder nur böse angelegt (aber weil alle Darsteller in Lumpen gekleidet sind, fällt es dennoch schwer, die übermäßig vielen Figuren auseinanderzuhalten). Trotz erkennbarer Mühe fehlte der Inspiration die Entfaltungsfreiheit.
Geschrieben am 22.04.2006 um 10:32 Uhr
Söhne - Ein Sohn/Der kleine Tod (OmU) (DVD)
Zwei typische französische Filme
Man sollte sich durch die reißerischen Beschreibungstexte nicht täuschen lassen: Die Filme haben nichts Fesselndes, nichts Verblüffendes, und „sexy“ wollen sie schon gar nicht sein. Sie sind nicht spannende Romane, sondern melancholisch-skurrile Kurzgeschichten: Problemfilme, die irgendwann zu erzählen beginnen und irgendwann aufhören, mit einer angedeuteten Pointe, nicht mit dem großen, konfrontierenden Knall. – Etwas zu ausgewalzt. Wenn die Hauptfiguren nämlich nicht gar so an ihren Problemen hängen würden, sondern bereit wären, ihre Sprachlosigkeit zu durchbrechen, gäbe es die beiden Geschichten gar nicht.
Geschrieben am 22.04.2006 um 10:53 Uhr
Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenk.. (DVD)
Rundum unterhaltsam
Herrlicher Humor. Ob es die witzige Handlung ist, die Kameraführung, die Details im Hintergrund, der Wortwitz (mit dem sich die deutsche Übersetzung leider nicht viel Mühe gab) oder die Anspielungen auf King Kong und sonstige Kinohorrorklassiker: Man mag sich den Film immer wieder anschauen. Dank DVD-Möglichkeiten auch mal im Originalton, in Zeitlupe oder als Einzelbilder. Dabei wird man allerdings auch kleinere Fehler und Ungereimtheiten aufspüren, die dem Vergnügen aber keinen Abbruch tun.
Sehr gelungen auch die Extras, die über die Vorgeschichte und Entstehung des Films informieren!
Geschrieben am 22.04.2006 um 11:08 Uhr
Die Diebin von Bagdad - Filmpalast (DVD)
Guter alter Filmspaß
Seltsam, daß dieser Film kaum mehr bekannt ist, während andere dieses Genres ständig wiederholt werden. In märchenhafter Kulisse kann sich der amüsante Klamauk um Liebe und Verwechslungen ungestört austoben, und die Musikeinlagen passen bestens dazu. Schade, daß es nur schwarzweiß ist.
Geschrieben am 22.04.2006 um 11:15 Uhr
Tanz mit dem Kaiser (DVD)
Trotz schwacher Handlung gut gemacht
Eigentlich nur eine sentimentale Liebesgeschichte um Verwechslungen, Intrigen und Heimattum, mit reichlich langen Liedern ausgeschmückt. Aber die schauspielerischen Leistungen zusammen mit einer sorgfältigen Regie und die sogar in schwarzweiß beeindruckenden Kostüme und Kulissen machen den Film unterhaltsam und sehenswert.
Geschrieben am 22.04.2006 um 11:24 Uhr
Amphytryon - Aus den Wolken kommt das Glück (DVD)
Götter im Walzertaumel
Eine Komödie frei nach »Amphytrion« als ganz und gar ungewöhnliche Grundlage eines dennoch typischen UFA-Films aus den 30er Jahren. Heute ist es doppelt originell zu sehen, wie im Stil der damaligen Zeit die griechische Götterwelt inszeniert wurde. Durch die Musik mitunter gar zu operettenselig, aber dafür entschädigt die – im Wortsinn – „göttliche“ Adele Sandrock als Jupiters grollende Gattin. --
Manchmal sind die Dialoge akustisch schlecht zu verstehen, und genau an diesen Stellen versagen leider auch die zuschaltbaren Untertitel schändlich. Interessante Informationen über die Entstehung des Films bietet ein (allerdings allzu lang geratener) Essay als Bonus dieser DVD-Edition.
Geschrieben am 26.06.2006 um 22:20 Uhr
Cycles of Porn - Sex Life in L.A. Part 2 (OmU) (DVD)
Gemächliche Dokumentation
Etwas schwerfällig berichtet der Autor von aktuellen Trends in der amerikanischen Pornobranche: Webcam-Sex, Barebacking und Akteure jenseits der Vierzig. Darsteller werden bei der Arbeit und in banalen Alltagssituationen gefilmt und plaudern dabei ein bißchen rum. Noch am aufschlußreichsten ist das Interview mit ChiChi la Rue (in den Extras).— Eine ausgemachte Frechheit sind die englischen Untertitel, die vor meist hellen Hintergrund kaum zu lesen sind, ohne daß man das Bild anhält.
Geschrieben am 01.10.2006 um 12:42 Uhr
You I Love - Das Herz will, was es will... (OmU) (DVD)
Unterhaltung mit Qualität
Eine leichte, temporeiche Komödie voll Spannung, Ironie und unerwarteter Pointen, zuweilen skurril, aber weit über irgendwelchen billigen Gags. Mit satirischer Gesellschaftskritik am jungkapitalistischen Moskau wird eine amüsante und zugleich anrührende Mann-Mann-Frau-Dreiecksgeschichte erzählt. Hervorragende Kameraführung, fein komponierte Bilder und eine sorgfältige Regie machen den Film so sehenswert: anspruchsvoll, aber keinesfalls „schwierig“. – Eine erfrischende Überraschung, wie man sie aus Russland gar nicht erwartet hätte.
Geschrieben am 01.11.2006 um 22:53 Uhr
Tarik El Hob - Strasse der Liebe (OmU) (DVD)
Einmal gesehen haben ist genug
Homosexualität unter jungen Männern des islamischen Kulturkreises – dieser Film nähert sich dem Thema zwar mit einer Rahmenhandlung, ist aber eigentlich ein Dokumentarfilm. Das wird schon in der Kameraführung deutlich, die einen an Fernsehbeiträge à la „Auslandsjournal“ erinnert. Leider sind die geschickt in Dialoge eingeflochtenen Hintergrundinformationen doch recht dürftig und die durchgehenden Spielszenen zwar (meist) bemerkenswert natürlich und ungekünstelt, sie geben aber eben keinen Spielfilm ab und haben ihre überflüssigen Längen, die das Ganze auch noch in das Genre „Experimentalfilm“ abdriften lassen. So fragt man sich hinterher, was man da eigentlich gesehen hat, was Information, was bloße Fiktion/Spekulation ist und was man durch diesen Film wirklich Neues erfahren hat.
Geschrieben am 01.11.2006 um 23:22 Uhr
Exposed - The Making of a Legend (OmU) [DC] (DVD)
Promotion ist alles
Einerseits eine durchaus interessante Dokumentation über die Dreharbeiten eines Porno-Spielfilms (endlich erklärt einem mal wer die seltsame Handlung...). Nervig allerdings, daß alle, vom Hauptdarsteller über den Drehbuchautor bis zum Kabelträger, ständig schwärmen, wie großartig der Zusammenhalt im Team ist, wie froh sie sind, an diesem Film mitwirken zu dürfen und wie wundervoll überhaupt alles läuft. Glaubt man dem Film, gibt es weder Streß am Set noch nennenswerte Pannen, alle sind immer gut drauf und albern rum, und am Schluß werden sie sentimental. Insgesamt ein Werbetrailer in Spielfilmlänge.
Geschrieben am 23.11.2006 um 16:25 Uhr
Meine Tante - Deine Tante (DVD)
Billiger Klamauk
Eine übertriebene Holzhammer-Klamotte. Hans Moser kann einem leid tun, daß er nach so vielen gelungenen Komödien in diesem Film mitspielen mußte.
Geschrieben am 31.12.2006 um 14:23 Uhr
It's A Very Merry Muppet Christmas Movie (DVD)
Sehr amerikanisch
Weniger für Kinder als für die Generation gemacht, die in den 70er- und 80er-Jahren mit den Muppets aufgewachsen ist – oder für Kids, die durch überreichlich RTL-Konsum genug amerikanisiert und abgehärtet sind. Sprechtempo und Handlung sind nämlich recht US-spezifisch: viele der Gags kann man zwar verstehen und sagt sich, ach so, ganz nette Anspielung, aber sie zünden nicht spontan.
Geschrieben am 31.12.2006 um 14:44 Uhr
Feuerwerk (DVD)
Unverhoffter Klassiker
Auch wenn der Anfang eine süßliche Romy-Schneider-Schnulze vermuten läßt, entwickelt sich bald ein faszinierender Zirkusfilm. Einerseits die spießige kleine Welt eines Gartenzwergfabrikanten, belebt von Komödianten wie Liesl Karlstadt, Rudolf Vogel und Michl Lang, demgegenüber die bezaubernde Zirkusatmosphäre, in der Karl Schönböck sehr glaubhaft den draufgängerischen Zirkusdirektor verkörpert – und ganz besonders Lili Palmer mit einer unübertrefflichen Interpretation des Liedes „O mein Papa“ brilliert. Viele hervorragende Darsteller, Bilder zum Träumen, gesunder Humor – sehenswert!
Geschrieben am 03.01.2007 um 22:01 Uhr
Muppets - Der Zauberer von Oz - Jubiläums Edition (DVD)
Ungezwungene Musicalparodie
Das knallbunte Judy-Garland-Kultmusical „The Wizard of Oz“ zu parodieren, ist schon ein gewisses Wagnis. Die Muppets haben die Kurve ganz gut hingekriegt: Witz und Ironie, ausnahmsweise mal lebendig ins Deutsche hinübergerettet, dazu wirklich gelungene Trick-Effekte – ich habe mich unverhofft gut amüsiert. Naja, die Musik hätte schon besser sein können, aber verglichen mit dem Klamauk einiger anderer Muppetfilme ist dieser recht gut. Allerdings weniger was für (kleine) Kinder, denn einige Szenen sind doch etwas gruslig, und man sollte schon das Original kennen, um die Parodie zu kapieren.
Geschrieben am 03.01.2007 um 22:19 Uhr
Hui Buh - Das Schlossgespenst (DVD)
Überflüssiger Hollywood-Abklatsch
Irgendwie kennt man das Ganze doch schon längst aus unzähligen US-Gruselkomödien. Spezialeffekte ersetzen schauspielerische Leistung, billige Kalauer wo originelle Einfälle fehlen, Horrorbilder anstelle von gepflegtem Gruseln. Manchmal ein müdes Lächeln. Diesen Film hätte es wirklich nicht gebraucht, schon gar nicht als vorgebliche Hui-Buh-Verfilmung.
Geschrieben am 27.03.2007 um 21:12 Uhr
Apartment Zauber - Filmpalast (DVD)
Schlager-Klamotte
Heinz Erhardt mit seinen vertrauten Späßchen kann diesen Film auch nicht retten. Obwohl schon 1963 erschienen, gehört er zu den für die frühen 70er Jahre typischen Klamotten. Zu den üblichen stereotypen Alkohol-, Psychiatrie- und Erfinder-Gags, weibstollen älteren Herren und verstaubten Slapstick-Effekten singt sich Rex Gildo durch die Hauptrolle.
Geschrieben am 25.05.2007 um 14:20 Uhr
Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis (DVD)
Diesmal echt Erkan & Stefan
Da hat man offenbar aus den Fehlern des grottenschlechten ersten Films gelernt: Statt hektischem Geballere nun temporeiche Handlung, statt einem (sich selbst maßlos überschätzenden) Bully Herbig ein richtiger Regisseur und ein echter Drehbuchautor – herausgekommen ist ein herrlich selbstironischer Spaß, bei dem man über die abgedrehten Typen Erkan und Stefan stellvertretend für ihre ganze Generation wunderbar lachen kann. Pfiffige Einfälle und plakative Gameboy-Welt in gekonnter Balance.
Geschrieben am 31.05.2007 um 20:28 Uhr
Erkan & Stefan [PE] [2 DVDs] (DVD)
Keine Spur von Witz
Knapp 90 Minuten unmotivierte Brutalität und effekthascherische Explosionen, verpackt in abgedroschene Handlungsfetzen – aber rein gar nichts vom kabarettreifen Witz des Duos Erkan & Stefan! Macher Bully Herbig hat einfach ein paar oberflächliche Merkmale dieser Figuren aufgegriffen und damit einen selbstgestrickten platten Reißer garniert. Die beiden Titelfiguren wirken wie schwache Nachahmungen von Erkan und Stefan, nicht wie das Original. Es ist offenbar nicht der eigene Text, den das Comedy-Paar hier aufsagen muß, und so bleiben sie weit hinter ihrer eigentlichen Form zurück. Das ist einfach nicht ihr Film. – Daß sie es auch viel besser können, beweist der zwei Jahre später entstandene Film „Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis“.
Geschrieben am 31.05.2007 um 20:42 Uhr
Der schönste Tag in meinem Leben (DVD)
Säuerliche Tragikomödie
Die Kategorieschublade „Gay“ wird diesem Film nicht gerecht. Für die Geschichte wurden einfach den Familienmitgliedern alle denkbaren Partnerschaftsprobleme zugeordnet: Untreue, Eifersucht, Scheidungsproblematik, Beziehungsangst, alleinerziehende Mutter, Pubertätskrisen, familiäre Entfremdung, mütterliche Vereinnahmung, Einsamkeit – und um das Sortiment komplett zu machen, braucht es eben noch einen Sohn, der ein verklemmter Homosexueller ist. Ziemlich dick aufgetragen, diese Fülle an Konflikten. Und so sind die Figuren auch fast nur am Streiten. Nach und nach entwickelt sich wenigstens eine feingesponnene Handlung, die dann zu einem halbwegs guten Ende führt. Wer unbedingt mag, kann hin und wieder ein bißchen schmunzeln.
Geschrieben am 31.05.2007 um 21:01 Uhr
7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug (DVD)
Leichter Spaß für die ganze Familie
Jede Art von Humor ist eben Glückssache. Die miesepetrigen Verrisse verdient der Film mit Sicherheit nicht! Zwar konnte der Hintersinn des ersten Teils – Männer allein im Wald: eigenbrötlerische Junggesellen, die zur Witzfigur werden – nicht einfach weiter ausgewalzt werden. So verlor der zweite Teil seinen satirischen Unterbau und wurde eine unverfänglicher Märchenkomödie. Aber wenn das so sympathisch und gekonnt gemacht wird, sieht man sogar altbekannte Gags gern ein weiteres Mal. Die Darsteller sind mit guter Laune bei der Sache, das kommt rüber und ist mir tausendmal lieber als ein Film, der (wie z.B. „Hui Buh“) in Special Effekts ertrinkt. Vor allem die hinreißend komische Nina Hagen als schusselige Hexe, die einen mit ihrem augenrollenden „Immmmm? Ammmmm? Uuummmm?“ vor Lachen vom Stuhl reißt – sehenswert.
Geschrieben am 31.05.2007 um 21:22 Uhr
Harold und die Geister (DVD)
Der Witz fehlt
Gleich von Anfang an fallen bei diesem Film die unnatürlichen Verzögerungen in den Dialogen auf. Auch sonst fehlt überall das Tempo, Bewegung und Handlung schleppen sich schwerfällig dahin. Läßt man die DVD hingegen mit 1,5facher Geschwindigkeit laufen, ist plötzlich alles flüssig und wirkt ganz normal. Wurde da etwa der Film künstlich auf Spielfilmlänge gestreckt?
Insgesamt jedoch ist dieser Film kein besonderes Vergnügen: Die Geschichte bekommt einfach keinen Schwung. Die Figuren bleiben grob skizzierte, unsympathische Karikaturen, mit keiner kann oder mag man mitfühlen, mitlachen. Alles ist düster gezeichnet. Verglichen mit anderen Linda-Filmen ein Flop! Daß die DVD als „ab 16“ eingestuft wurde, liegt ausschließlich an dem eingearbeiteten Foto einer – völlig unmotiviert – barbusigen Sabine Sinjen. Was sich die Macher dabei gedacht haben, bleibt schleierhaft.
Geschrieben am 21.09.2007 um 08:21 Uhr
Harry und Max (OmU) (DVD)
70 Minuten Film wie 70 Minuten Kopfschmerzen
Ein Problemfilm, dessen Handlung krampfhaft an den Haaren herbeigezogen wirkt. Überfrachtete Dialoge, die alles das nachliefern sollen, was der Regisseur nicht darzustellen geschafft hat. Sexuelle Kontakte, die so beliebig durcheinander sind, daß sie jede Glaubwürdigkeit einbüßen. Immerhin ganz gute Hauptdarsteller, aber das rettet die unprofessionelle Geschichte auch nicht. Ein uninteressantes »Making of« und vier Seiten »Essay« des (sehr von sich eingenommenen) Regisseurs – die Extras dieser DVD passen in ihrer Belanglosigkeit genau zum Film.
Geschrieben am 01.11.2007 um 19:14 Uhr
Grande Ecole (DVD)
Chance vertan
Aus der Idee hätte man alles machen können: Eine flippige Komödie, ein Coming-Out-Epos à la „Maurice“, ein vielschichtiges Sozialdrama. Aber nach einer Dreiviertelstunde wird dem Zuschauer klar: das wird nichts. Zwischen aufgeblähten, pseudophilosophischen Dialogen und ausgiebigen Sexszenen pendelt sich die Handlung langsam auf den toten Punkt ein, an dem sich die Akteure alles verbaut haben. Viel Mut zu nackter Haut und Homoerotik, aber keine Pointe, kein Ergebnis. Dazu kommt, daß die Schauspieler schon zu alt sind, um noch als Studenten glaubhaft zu sein. Der Hauptdarsteller – übermäßig geschminkt wie eine gealterte Tunte (warum nur?) – erinnerte mich da streckenweise an Heinz Rühmann als Schüler Pfeiffer in der Feuerzangenbowle. Schade: Keine Unterhaltung, sondern ein französischer Langweiler.
Geschrieben am 01.11.2007 um 21:48 Uhr
Gasparone (DVD)
Leichtfüßige Unterhaltung
Ein schwungvoller Operettenfilm mit Marika Rökk in Hochform. Ohne großen Anspruch, einfach kurzweilig und unterhaltsam, wurde dieser Film zum Vorläufer ähnlicher 50er-Jahre-Komödien.
Geschrieben am 29.12.2007 um 21:50 Uhr
Neigungsehe (DVD)
Naja, wer’s mag...
In Fortsetzung des Films „Familie Buchholz“ wird hier eine, nun ja, heitere Berliner Familiengeschichte aus der Bismarck-Zeit erzählt. Mutter Buchholz, die gleichzeitig ihre Erlebnisse in Romanform festhält, führt ein strenges Regiment über Töchter, Ehegatten und Bruder und sorgt mit ihrem Dazwischenpreschen für manche Turbulenz. Leider verästelt sich die Handlung zu sehr ins Episodenhafte und hat so weder einen Spannungsbogen noch richtigen Witz. Das staubig-düstere Gründerzeit-Ambiente gibt dem ganzen zusätzliche Strenge, auch wenn es meisterhaft wiedergegeben sein mag. Wem diese Epoche gefällt, wer gern in Berlin-Nostalgie schwelgt, dem kann dieser Film gefallen. Wer aber die leichten, schwungvollen UFA-Komödien sucht, für den werden die „Familie Buchholz“-Filme zur Durststrecke. Auch Grete-Weiser-Fans kommen hier nicht auf ihre Kosten, denn die hat im ganzen Film nur zwei, drei Sätze als Nebendarstellerin.
Geschrieben am 29.01.2008 um 10:49 Uhr
Ernst sein ist alles (DVD)
Herrlich britisch – das ist der wahre Ernst!
Oscar Wildes Komödie kongenial verfilmt, mit – auch in der deutschen Fassung – hervorragend geistreichen Dialogen. Der Dandy, der sich in seiner Doppelrolle verfängt, die dünkelhafte Matrone und ihr zartes Mündel, das bei aller Naivität und Unschuld schon geziert gegen die Nebenbuhlerin Gift verspritzen kann, das Kindermädchen mit den tiefen Gefühlen (Margaret Rutherford als Idealbesetzung): Sie geben ein Glanzstück auf der Bühne der britischen Oberklasse. Diese ursprüngliche Filmfassung ist um Klassen origineller als das gelackmeierte Remake von 2002.
Geschrieben am 29.01.2008 um 11:11 Uhr
Die Csardasfürstin (DVD)
Verwurstete Operette
Ein paar der Versuche, beliebte Operetten als Grundlage für Kinokomödien zu verwenden, haben zwar zu durchaus unterhaltsamen Filmen geführt. In diesem Fall leider nicht: Die Handlung ist wild zusammengeschustert, die Figuren charakterlos unberechenbar, und stimmlich reichen Heesters/Rökk nun mal nicht an wirkliche Sänger heran. Bleiben ein paar Erinnerungen an die schönen Meldodien des Originals und gegen Ende eine längere Revueszene, in der Marika Rökk zeigen darf, was sie wirklich kann.
Geschrieben am 20.02.2008 um 12:12 Uhr
Gefangen - Eine Liebe hinter Gittern (DVD)
Rahmenhandlung mit ein bißchen Porno
Ein Sexregisseur bekam ein baufälliges Gefängnis als Kulisse, und damit es sich lohnte, drehte er darin nicht bloß seinen Porno, sondern auch gleich noch diesen Spielfilm. Eine ohne viel Recherche aus sattsam bekannten Klischees zusammengebastelte Story um Schikanen, sexualisierte Brutalität und Freundschaften: Dünnes ziemlich dick aufgetragen, laienhaft gespielt von Akteuren, deren Metier eher das Stöhnen als das Sprechen ist. Das Ganze ist zu sehr in die Länge gezogen. Mangels Atmosphäre und Spannung langweilen die schleppenden Einstellungen. – Mal ein Experiment und insofern sehenswert, aber das Resultat ist eben doch, daß zu einem gelungenen Spielfilm mehr gehört, als ein Pornoregisseur kann.
Geschrieben am 20.02.2008 um 12:35 Uhr
Heinz Erhardt - Noch'n Film 2 (DVD)
Sehenswert
Drei vergnügliche Kurzfilme, die allein schon als Zeitzeugnis der frühen 60er Jahre Spaß machen. Heinz Erhardt wie er leibt und lebt, liebenswert und ohne den Klamauk der 70er-Jahre-Filme.
Geschrieben am 04.03.2008 um 11:17 Uhr
Ohnsorg Theater - Söbenthein Sack Kaffee (DVD)
Friesische Mogelpackung für arg begrenztes Publikum
Bei dieser DVD wäre es wirklich angebracht gewesen, auch eine der technischen Möglichkeiten zu nutzen, die das Medium bietet: Deutsche Untertitel!!! Der gesamte Inhalt ist nämlich nicht etwa auf deutsch, sondern auf platt, und zwar so extrem, daß man südlich von Hannover keine Chance mehr hat, etwas von dem Dialekt zu verstehen. Um auch ganz sicher zu gehen, daß ein Nicht-Friese mit der DVD nichts anfangen kann, besteht der Inhalt zur Hälfte aus einem Mundart-Vortrag; das eigentliche Theaterstück dauert nur eine knappe Dreiviertelstunde. Technisch ist die alte Aufzeichnung auch nicht mehr einwandfrei, sondern zeitweise von waagrechten Streifen durchschnitten. – Für alle, die nicht im Gezeitenbereich der Nordsee aufgewachsen sind, gilt daher: Rausgeworfenes Geld!
Geschrieben am 04.03.2008 um 16:30 Uhr
Almost Normal (OmU) (DVD)
Beziehungsweise andersrum...
Davon hat doch jeder Schwule, jede Lesbe schon geträumt: Eine Welt, in der es normal ist, das gleiche Geschlecht zu lieben. Almost normal baut diesen Traum aus und hält den „Normalen“ einen Spiegel vor, in dem sich Heteros auch mal in der Rolle der diskriminierenden Minderheit sehen können. Witzig, (selbst)ironisch, zuweilen mit leichter Hand, zuweilen anrührend, aber ohne falsche Sentimentalität wird die Geschichte erzählt, und statt wie so viele Produktionen aus dem „Gay“-Genre krampfhaft auf Tragödie zu machen, findet dieser Film in geschickten Wendungen einen zwanglosen Schluß, bei dem man schmunzeln kann. – Qualitativ mindestens ebenbürtig mit „In&Out“ verdient „Almost normal“ eine sorgfältige deutsche Synchronisation. Aufschlußreich sind die als DVD-Extra mitgelieferten „Geschnittenen Szenen“, durch die man manchen Gag erst entdeckt.
Geschrieben am 24.03.2008 um 22:31 Uhr
Agatha Christie's Hercule Poirot (DVD)
Bloß nicht drüber nachdenken
Gut, ein paar schöne Bilder alter britischer Dorfhäuser. Aber die Handlung... Was in den Serienepisoden der Poirot-Reihe noch raffiniert wirkt, offenbart, auf doppelte Länge gedehnt, doch gewaltige logische Schwächen. Ich will hier nichts verraten, aber ein Täter, der das entscheidende Beweismittel schlecht getarnt am Tatort hinterläßt, obwohl er es bequem in die Tasche stecken könnte, ein Detektiv, der plötzlich genau jene absonderliche Marotte aufweist, die ihn schließlich zur Lösung führt und ein belangloser chemischer Effekt, der als der Clou präsentiert wird (ich hab's noch immer nicht kapiert, was das Geniale daran sein soll): Das wirkt einfach zu krampfhaft, als daß man eine Chance hätte, mitzukombinieren. Am Schluß erklärt einem der Meisterdetektiv, was der Drehbuchautor gemeint hat, und man sagt sich: Soso, aha, auf was der Poirot alles kommt. Aber man ist nicht mitgerissen, sondern bleibt ratlos zurück.
Geschrieben am 27.03.2008 um 09:48 Uhr
Gay Sex in the 70s (OmU) (DVD)
Sehr spezieller Rückblick
Es wäre irreführend, wenn man den Titel „Gay Sex in the 70s“ einfach mit „Homosexualität in den 70er Jahren“ übersetzen würde. Was diese Dokumentation anhand von Fotografien und Interviews zeigt, ist ein sehr spezielles, keinesfalls repräsentatives Schlaglicht auf eine Facette schwulen Lebens in der ausklingenden Hippie-Ära: Das exzessive Aufflackern männlicher Sexualität an Brennpunkten amerikanischer Großstädte in der kurzen Zeitspanne von der beginnenden Liberalisierung bis zum Ausbruch von Aids. Zeitzeugen erinnern sich an ihre wilden Jahre, an „freie Liebe“, Promiskuität, zunehmenden Drogenkonsum. Verklärende, unkritische Reminiszenzen. Dem Zuschauer bleibt es überlassen, nachzudenken, ob das nun wirklich ein Paradies der Homoerotik war, das ein Virus jäh zerstörte, und wie es sich ohne Aids weiterentwickelt hätte.
Geschrieben am 27.03.2008 um 14:08 Uhr
Latter Days [SE] [2 DVDs] (DVD)
Angenehme Überraschung
Die Handlungsbeschreibung läßt zunächst einen ganz billigen Schwank befürchten: Ein verrucht-cooler Sex-und Hopp-Schwuler bekommt frömmliche Mormonenjüngelchen als Nachbarn, er legt es drauf an, sie ins Bett zu locken und kriegt, natürlich, einen davon rum. So platt hat es sich die Hauptfigur mit dem doppeldeutigen Namen Christian anfangs auch vorgestellt, aber – und das ist das Erfreuliche an dem Film – es läuft eben nicht so Comic-haft oberflächlich. Die plumpe Sex-Anmache mißglückt, stattdessen kommt echte Zuneigung ins Spiel. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Bekehrungsdramatik gewinnt die Geschichte an Tiefe, fragt nach dem Wichtigen im Leben, und auch wenn abzusehen ist, daß die beiden sich zum Schluß schon irgendwie kriegen werden, bleibt man doch gespannt, wie es dazu kommen wird. Zwar sind viele Gestalten plakativ einfach als Kulissenfiguren gezeichnet, aber dadurch behält der Film seine Leichtgängigkeit, kann sich auf das Wesentliche konzentrieren und verzettelt sich nicht in zu vielen Differenzierungen. Die Musik ist natürlich Geschmackssache: Die Songtexte kommentieren zwanglos das Geschehen. Alles in allem ein gut gemachter Film mit genau der Dosis Anspruch, daß das Zuschauen Spaß macht und nicht anstrengend wird.
Geschrieben am 27.03.2008 um 23:15 Uhr
11 Men Out (DVD)
Total out
Was soll das sein – eine Komödie? Aber sicher nicht! 82 Minuten gammelige Atmosphäre, trostlose Bilder, schlechte Musik, feindselige Gespräche, Zank und Langeweile. Man könnte es eher als Problemfilm einstufen, aber dafür ist es zu geistlos. Papierene Dialoge, Ungereimtheiten, Brüche im Handlungsablauf. Die Machart des Films ist veraltet. Er ist 20 Jahre zu spät dran. Längst gibt es über Schwule im Mannschaftssport eine Menge sehenswerter Filme, und das Thema „Homosexualität in Island“ hätte man sicher auch informativ und interessant darstellen können (so es denn überhaupt von besonderem Interesse ist). Aber „11 Men out“ ist nur öde und vollkommen überflüssig.
Geschrieben am 28.03.2008 um 18:37 Uhr
Nur eine Frage der Liebe (DVD)
Schwerfällig
Die Inhaltsbeschreibung liegt ziemlich daneben. Was so leicht und heiter geschildert wird, kommt ziemlich sauer daher. Von wegen „Laurent sieht gut aus und genießt das schwule Leben“: Die Hauptfigur ist verstockt und frustriert. In typisch französischer Machart dokumentieren wortreiche Dialoge gegenseitige Sprachlosigkeit, werden Konflikte dadurch breitgewalzt und alles mit einer Patina aus Tristesse überzogen. Auch als Laurent und Cédric ein Paar werden, stehen heftige Streitigkeiten im Mittelpunkt. Irgendwie (vielleicht kommt es davon, daß man sich zu sehr auf die Untertitel konzentrieren muß) bringen die Darsteller aber die Sensibilität ihrer Figuren nicht glaubhaft und anrührend genug rüber. Das viele Negative wirkt aufgesetzt und zu sehr „gewollt“. Ganz am Schluß wird dem Ganzen noch rasch ein Deckel aus Heiterkeit übergestülpt, aber nach den zuvor ausgiebig geschilderten Konflikten zweifelt man, wie haltbar dieses Happy End ist. – Ein Film zum Thema „Coming Out und Eltern“ sollte eigentlich ermutigend sein, mehr Lichtblicke bieten. Das beste, was dieser Film fertig bringt, ist, daß er das Thema anspricht und zum Nachdenken anregt (und wer mag, kann sich in die schwarzen Knopfaugen von Cédric verlieben). Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
Geschrieben am 01.04.2008 um 14:17 Uhr
Adam & Steve (OmU) (DVD)
Ralf König läßt grüßen
Keine Sekunde in diesem Film ist ernst gemeint. Eine comic-hafte Klamotte voller abstruser Situationen um zwei komplexbeladene Schwule und ihre Karikaturen von Freunden und Verwandten. Jede Wette, daß der Autor die Comicalben von Ralf König gelesen und versucht hat, dessen Humor ins Amerikanische zu kopieren. Allerdings: Bei realen Darstellern erwartet man einfach mehr Authentizität als bei gezeichneten Protagonisten. Insofern irritieren die maßlosen Übertreibungen in diesem Film schon etwas, und manches hätte man lieber nicht so genau gesehen.
Geschrieben am 05.05.2008 um 15:02 Uhr
Casino de Paris (DVD)
Mißlungene Mischung
Eigentlich gibt es viele Filme dieser Art, die komödienhaft leichte Handlung mit Musikeinlagen kombinierten und damit Erfolg hatten. Bei diesem Film ist die Verbindung aber nicht gelungen: Den eigentlich recht guten Revueszenen wird durch die dazwischengeschobenen Szenen der Schwung weggenommen, und die seichte Rahmenhandlung kann sich, ständig von Gesangseinlagen unterbrochen, nicht entfalten. Da nützen auch die bekannten Darsteller und Künstler nichts: Der Film ist nicht recht unterhaltsam, die Melodien ziehen über einen hinweg, ohne daß man aufhorchen würde.
Geschrieben am 04.07.2008 um 17:23 Uhr
Lissi und der wilde Kaiser (DVD)
DVD mit Abspielschutz
Insgesamt ganz witzig, in den Dialekt-Imitationen sogar hinreißend komisch. Allerdings hätte man aus dem Thema »Sissi-Film-Parodie« mehr machen können, als nur die Klischees aus der Bully-Parade zu wiederholen. Dennoch kein plumper Klamauk. – Nur machen die Auswüchse der Kopierschutztechnik das Abspielen zur Qual: Mein DVD-Recorder nahm die Disc gar nicht an, der Player blieb nach dem Hauptfilm hängen und reagierte erst nach dem zwangsweisen Aus- und Einschalten wieder. Lag sicher nicht an den Kratzern auf der DVD... Da sind die Wächter des Urheberrechts wirklich über's Ziel hinausgeschossen, denn ein Meisterwerk, das man mit allen Mitteln vor dem Raubkopieren schützen müßte, ist der Film bestimmt nicht.
Geschrieben am 22.07.2008 um 15:51 Uhr
Robinson soll nicht sterben (DVD)
Treuherzig liebenswert
Eine gute Portion Charles-Dickens-Romantik prägt diese Geschichte um die armen Kinderarbeiter im historischen England, um den verarmten Robinson-Crusoe-Dichter Daniel Defoe, seinen mißratenen Sohn und den strengen König mit dem guten Herzen. Das eigentlich düster-deprimierende Armuts- und Gefängnis-Milieu ist etwas zu harmlos und bieder gezeichnet, sogar der Gefängniswärter ist da ein netter Onkel; jegliche Brutalität wurde sorgsam vermieden, weil es sich ja um einen Jugendfilm handelte. Der Schluß geriet dann auch ziemlich märchenhaft – und doch ist der Film stets niveauvoll genug, um nicht in Kitsch abzurutschen. Zahlreiche hochkarätige Schauspieler der 50er und 60er wirken sogar in den Nebenrollen mit, etwa Gert Fröbe, Siegfried Lowitz, Gustav Knuth oder Elisabeth Flickenschildt, und auch die junge Romy Schneider bewies, daß sie viel mehr drauf hatte als nur das putzige Sissi-Hascherl. – Insgesamt ein anrührender und gut gemachter Klassiker, den man gern wieder sieht.
Geschrieben am 01.11.2008 um 22:01 Uhr
Proteus (OmU) (DVD)
Gelungener Zeitspagat
Geldmangel führt manchmal zu den interessantesten Ergebnissen: Weil das Budget nicht für einen aufwendigen Ausstattungsfilm reichte, machten die beiden Regisseure aus der Not eine Tugend und drehten einen bewußten Mix aus Historie und Gegenwartselementen. Das Südafrika des 18. Jahrhunderts mischt sich so mit dem Südafrika der Apartheid, historische Kostüme mit Stacheldrahtkulissen der Gefangenenlager jüngster Vergangenheit. Und es paßt tatsächlich! Es wirkt nicht krampfhaft wie manche „zeitgemäße“ Neuinszenierung, sondern bringt trotz aller Anachronismen die Welt der Buren und Hottentotten, die Verfolgung der „Sodomiten“ und die Epoche der erwachenden Naturwissenschaften glaubhaft rüber. Keine bittersüße Liebesromantik, kein schwules Traumschiff, sondern eine hochinteressante Geschichte in oftmals beeindruckenden Bildern, deren Facettenreichtum dem Zuschauer erst hinterher ganz bewußt wird.
Geschrieben am 01.11.2008 um 22:26 Uhr
Drift - Liebe, in jeder Beziehung (OmU) (DVD)
Schwachbrüstig
Ein unprofessioneller Experimentalfilm, erkennbar an schlechter Bildqualität und ausgesprochen dünnen schauspielerischen Darbietungen. Vereinzelt ganz gute Regieeinfälle, aber die Story viel zu breit ausgewalzt und die Dialoge streckenweise so langweilig, daß man auf Schnellvorlauf drückt.
Vorgeschichte: Ein Freundespaar trennt sich nach fast dreijähriger Beziehung. Dann mehrere alternative Enden: Einer fängt gleich was mit einem gemeinsamen Bekannten an, kann sich aber nicht vom bisherigen Freund lösen und muß sich entscheiden. Wenn die letzte Variante an Kombinationsmöglichkeiten langsam durchgespielt ist, kommt einem das irgendwie wie das Lied „Wenn der Hund mit der Wurst über’n Eckstein springt“ vor, bloß daß der Film erheblich weniger Originalität, Spannung und Tempo hat.
Gerade das Richtige, um bei einem Gay-Film-Festival unter anderen Filmen vorgeführt (und rasch wieder vergessen) zu werden. Aber daß man diesen Streifen noch auf DVD herausbringt, ist zuviel Aufhebens.
Geschrieben am 02.11.2008 um 11:40 Uhr
Das Haus in Montevideo - Edition Filmmuseum (DVD)
Herrlich geistreiches Lustspiel
Das Original: Curt Goetz verfilmte sein eigenes Stück heiter und schwungvoll. Auch schauspielerisch hinreißend er selbst als pharisäerhaftes Familienoberhaupt in Gewissensnöten, vergnüglich unterstützt von Valerie von Martens und Albert Florath. Über die Situationskomik kann man immer wieder lachen, und den Wortwitz mag man sich auf der Zunge zergehen lassen. Einfach sehenswert.
Geschrieben am 02.11.2008 um 11:59 Uhr
Und du mein Schatz fährst mit (DVD)
Der Hintergrund fehlt
Eine etwas sonderbare Geschichte: Marika Rökk als Opernsängerin, die, von einem dubiosen Gönner nach Amerika engagiert, in der ungewohnten Rolle als akrobatische Revuetänzerin auf Anhieb Erfolg hat – und danach doch brav ihre Karriere dem geliebten Mann opfern wird. Andererseits: Aus solchem Stoff sind auch heute noch Traumschiff & Co. gestrickt.
Mal seichte Unterhaltung, mal ironische (zur Entstehungszeit des Films sicher zündendere) Anspielungen auf Amerika, ansatzweise sogar charakterlicher Tiefgang. Das Drehbuch scheint nicht aus einem Guß zu sein. In Andeutungen wird sogar gezeigt, wie viele deutsche Künstler in jener Zeit bereits (notgedrungen) in die USA emigriert waren. Hier wäre es hochinteressant gewesen, in den Hintergrundinformationen etwas genauer auf die Umstände dieses 1937 unter Naziherrschaft entstandenen Films einzugehen – nachdem man ja diese DVD extra mit einem Informationsteil versehen hat. Was aber im »Special«-Teil als Schauspielerbiographien und Film-Angaben geliefert wird, ist ausgesprochen dürftig, oberflächlich und unvollständig. Sehr schade!
Geschrieben am 09.02.2009 um 15:28 Uhr
Die Umwege des schönen Karl (DVD)
Rühmannsche Tragikkomödie
Nicht gerade ein heiteres Lustspiel, sondern ein ironisches Sittengemälde der frühen 30er Jahre. Wobei man nicht übersehen sollte, daß der Film im Jahr 1938 entstand und seine Seitenhiebe auf die Parlamentarier der Weimarer Republik sehr gezielt gesetzt sind. Nebenbei bekommt man auch einen Eindruck vom erkaltenden Flair dieser Zeit: Walkürenhafte Frauengestalten mit kantig-melancholischen Gesichtszügen, unnahbare Kleidermode und wuchtige, schnörkellose Architektur einerseits, auf der anderen Seite spießiger Berliner Eckkneipenmief, simple Ausgelassenheit und allerhand Schiebereien. Dazwischen ein typischer Heinz Rühmann als widerborstiger Kellner mit Hochstapler-Ambitionen, bei dessen undeutlicher Schnoddersprechweise man sich manchmal wirklich Untertitel wünscht.
Geschrieben am 16.02.2009 um 11:03 Uhr
Loggerheads (OmU) (DVD)
Tragische Seifenoper
Gutbürgerliches Arizona: Auf peinliche Ordnung bedachte Leute in blitzblanken Häusern hinter makellos getrimmtem Rasen. Eine unwirkliche Welt, bei der man sicher ist, daß sich hinter dem schönen Schein bittere Geheimnisse verbergen.
Aber dieser Film kratzt nur zaghaft an der Spießeridylle, ihm fehlt jeder Mut zur Karikatur, zum Entlarven. Er lebt selbst aus dieser „heilen“ Welt: Nur ästhetische Darsteller, wie aus nobleren Modemagazinen entsprungen.
Sie wirken immer wie aus dem Ei gepellt, machen sich nie die Hände schmutzig. Sie streiten nicht, sie deuten sachte Gegenargumente an. Sie weinen nicht, sie tupfen dezent ein paar Makeup-verträgliche Tränen von den Augen. Sie werden nicht krank, sie sehen selbst mit Aids aus wie das blühende Leben. Sie sterben nicht, sie gehen einfach fort: Man sieht kurz Himmel mit Schönwetterwolken, dann zwei Frauen, die einträchtig plaudernd einen wundervollen Weg entlangspazieren, ein paar Grabsteine dezent am Wegesrand.

Der Dreitagebart der Hauptfigur ist Skandal genug, zwei keusch küssende Männer mögen den Filmemachern schon gewagt vorgekommen sein. Der Film arbeitet nur mit schonenden, gefälligen Bildern, langsamen (für einen amerikanischen Film unglaublich langsamen) Einstellungen. Er ist politisch korrekt bis in den Abspann hinein.
Und so kommt es, daß die an sich gut aufgebaute Geschichte mit all ihrem dramatischen Potenzial dem Zuschauer nicht unter die Haut geht, sondern abperlt wie Wassertropfen in der Kosmetikwerbung.
– Ein Film, den man sich durchaus einmal anschauen kann, der aber mehr nicht hergibt.
Geschrieben am 16.04.2009 um 09:06 Uhr
Kameraden (OmU) (DVD)
Schiefer Blick
Der Hauptfilm, in miserabler Bildqualität von einem alten Magnetband überspielt, vermittelt in Interviews und Filmausschnitten einen recht subjektiven Eindruck vom Leben in einer russichen Militärakademie. – Nicht mehr viel Neues, nachdem bereits vor einigen Jahren die gewaltsamen „Rituale“ in der russichen Armee von den Medien thematisiert wurden. Immerhin bekommt man überhaupt eine Ahnung von Dasein und schwül-patriotischem Selbstverständnis der Armee einer Weltmacht.
Um so mehr schielt der Regisseur auf die Freundschaftsbeziehungen der jungen Soldaten untereinander. Wobei seine Analyse wodkabeflügelter Herzlichkeiten stark von seinen eigenen Wunschträumen verzerrt wird: Wirkliche homosexuelle Beziehungen kann er nicht aufspüren, dafür drückt er jeder kumpelhaften Umarmung pauschal den Stempel „homoerotisch“ auf.

Der ungute Eindruck wird im Bonusfilm verstärkt, wo der Filmemacher und sein Übersetzer einen jungen Rekruten bedrängen. Der hatte sich, zunächst unbefangen, zu einem Videoshooting bereiterklärt, die sexuelle Anmache des Regisseurs danach aber zurückgewiesen. Später muß er sich vor laufender Kamera rechtfertigen und sich vorhalten lassen, er belüge sich selbst, wenn er erotische Kontakte mit Männern ablehne.
Wie der Filmemacher da vorgeht, ist nur noch unwürdig und beschämend. So erzeugt man in einem aufgeschlossenen jungen Menschen Selbstzweifel und Schwulenhaß. Abstoßend.
Geschrieben am 17.04.2009 um 18:23 Uhr
Wäre die Welt mein (OmU) (DVD)
Shakespeare lebt!
Zugegeben, es läuft zäh an: Sein erstes Drittel lang scheint der Film nicht mehr als eine frustrierte Story über eine sehr amerikanische College-Klasse, die ein Abschluß-Theaterstück einstudieren muß, x-beliebigerweise Shakespeares „Sommernachtstraum“. Zwar blinken zwischendurch Gesangseinlagen als Untermalung ironischer Visionen auf, doch gleich darauf fällt die Handlung wieder in säuerliches Alltagskleinklein zurück.

Und gerade, wenn man meint, das ginge nun den ganzen Film so weiter, kommt die Handlung in Schwung, hebt ins Phantastische ab, wo sich nach und nach schräge Details zu einem stimmigen Bild formen. Die schwankhafte Handlung des “Sommernachtstraum“ erwacht zum Leben: Eine verspießerte Kleinstadt wird auf den Kopf gestellt, Leidenschaften erwachen, Herzen entbrennen und brechen, bis eine gute Fee die Verwirrungen löst und mit ihrem Zauber augenzwinkernd alles zum Guten wendet.

– So wird dieser Film zu einem unverhofft charmanten Plädoyer für Liebe und freundliche Mitmenschlichkeit und gegen Homophobie.
Die Lieder rühren einen an. Shakespeares Lyrik entfaltet ihre Kraft – auch wenn es manchmal etwas anstrengt, sie in den deutschen Untertiteln rasch genug zu erfassen. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, die Handlung von Shakespeares Stück wenigstens in groben Zügen vorher zu kennen, um den Film zu verstehen. Aber dann kann er durchaus Lust machen, sich selbst mal in die Sprache des unsterblichen Dramatikers einzulesen.
Geschrieben am 01.11.2009 um 21:11 Uhr
Billy - Ein Engel zum Verlieben (OmU) (DVD)
Rührselige Dokusoap
Schon an der indifferenten Studiobeleuchtung und der mangelnden optischen Qualität der verwendeten Kameras (wirklich jede Weitwinkelaufnahme ist deutlich unscharf!) merkt man: Das kann kein richtiger Spielfilm sein. Auch sonst wirkt alles eher wie zusammengeschnittene Spielszenen mit mehr oder weniger talentierten Schauspielern.

Daß Produzent, Drehbuchautor und Regisseur ein und die selbe Person sind, erklärt vielleicht, wie es zu sowas kommen konnte:
Den Szenen fehlt jede Atmosphäre, sie sind plump arrangiert und schlecht geschnitten. Die auf zwei Stunden ausgewalzte Handlung ist total weltfremd und platt zusammengekleistert. Bloß nicht drüber nachdenken, sonst stimmt nichts mehr. Erst klappt alles simpel und konfliktfrei, dann, nach tränenreichem Intermezzo, folgt ein übersüßes Happy End, das ganz und gar dem Wunschdenken des Machers entsprungen ist.

Billy – ein Film zum Vergessen.
Geschrieben am 02.11.2009 um 14:59 Uhr
Kreuz & Queer (DVD)
So lala
Durchaus unterhaltsame Komödie um wechselnde Liebeskonstellationen. Die Hauptfiguren sind sympathisch gezeichnet, die anderen witzig karikiert. Geschickt gespannte Handlung, Anfang und Ende umrahmen eine große Rückblende.
Langeweile kommt so immerhin keine auf. Glaubwürdigkeit aber auch nicht.

Denn: Tieferen Sinn hat der Film keinen. Skurrile Figuren, die so nicht durchs Leben kämen, sexuelle Orientierung, die sich dreht wie ein Wetterhahn, und hinterher ist keiner keinem böse und alle sind gute Freunde – unverbindliches Amüsement für 90 Minuten, aber nicht drüberhinaus.
Geschrieben am 23.11.2009 um 09:43 Uhr
Frühstück mit Scot (DVD)
Harmlos und steril
Kind einer gestorbenen Drogensüchtigen kommt übergangsweise zum nächsten Verwandten. Der lebt mit seinem Freund zusammen, der aber um keinen Preis in der Öffentlichkeit als schwul erkannt werden will. Da eckt der Junge mit seinem tuntigen Gehabe nicht nur in der Schule an. – Aus der Handlungsidee hätte man durchaus ein Sozialdrama machen können. Aber das wollten die Macher tunlichst vermeiden.
Sie wählten die besser verkäufliche Alternative: Eine überdrehte Komödie, hin und wieder zum Schmunzeln, aber stets seicht, unverbindlich und skizzenhaft. Sehr sehr amerikanisch, nicht nur wegen des typischen Ambientes.
Geschrieben am 23.11.2009 um 09:55 Uhr
Der Mann meines Lebens (OmU) (DVD)
Stilmittel als Selbstzweck
Die meisten Filme aus dem Gay-Genre befassen sich ja immer nur mit Jugendlichen: Pubertäre ComingOut-Geschichten, Selbstfindung, erste Liebe... Wie schön, wenn mal so ein Film gestandene Männer in den Mittelpunkt stellen würde. Männer, die gerade den Zenit ihres Lebens überschritten haben und vor der Frage stehen, ob es weitergehen soll wie bisher.

„Der Mann meines Lebens“ wird als solch ein Film angepriesen. Anfangs verspricht er auch durchaus spannend zu werden. Er trumpft auf mit originellen Schnitten, stimmungsvollen Naturbildern, stilistischen Kunststücken und symbolhaften Motiven, in die man nach Belieben viel hineininterpretieren kann. Szenen reihen sich ohne klare Zeitabfolge aneinander, es bleibt unklar, was davon Traumbild oder Rückblende ist. Durchaus reizvoll.

Bloß: Die Handlung wird darüber vernachlässigt. Die Geschichte bleibt in erstaunlich platten Allgemeinplätzen stecken: Ehemann kriegt bei seiner Frau keinen mehr hoch... er joggt regelmäßig mit dem schwulen Nachbarn. Der stigmatisiert sich immer noch selbst, weil ihn sein Vater, der nun im Sterben liegt, einst bei Regen und Wind verstoßen hatte. Drumherum reichlich Statisterie ohne wirkliche Bedeutung für den Handlungsablauf. Keine Pointe, kein Schluß, alle Fragen offen.

– Daß es dem Film am entscheidenden Tiefgang, an Aussage fehlt, ist wohl der einzige Grund, warum er als „Komödie“ firmiert. Witzig ist er jedenfalls nicht. Und die kluge Geschichte über gereifte Männerbeziehungen wird man in diesem Film auch nicht finden.
Geschrieben am 06.01.2010 um 13:24 Uhr
Horst Schlämmer - Isch kandidiere! (DVD)
Peinlich. Abstoßend. Langweilig.
Es versprach ein Geniestreich zu werden, anhand des Bundestagswahlkampfs Getue und Machtstreben der Politiker zu entlarven. Hape Kerkeling hat sich daran total überhoben.

Ein konzeptloser Zusammenschnitt aus unausgearbeiteter Handlung, einzelnen Parodien und viel zu vielen Überrumpelungen mit laufender Kamera.
Wie da verwirrte Bürger und publicity-gewiefte Promis in Konfrontation mit Kamera und dem Brechmittel Horst Schlämmer gute Miene zum schlechten Spiel machen, ist einfach nur körperlich unbehaglich mitanzusehen. Dabei geben diese Szenen gar nichts Unterhaltendes her, so sehr sie auch in die Länge gezogen werden. Sehr fragwürdig auch, daß sich Kerkeling nicht schämt, ausgerechnet mit dem berüchtigten Rapper Bushido ein ausgewalztes Duett aufzunehmen und dessen Haßtexte damit zu verharmlosen. Unwissen oder Ignoranz?
Für Realsatire hat die Intelligenz nicht mal in Ansätzen gereicht.

Der ganze Film ist so langweilig und nichtssagend wie seinerzeit der reale Wahlkampf. Aber die Parteien hatten uns wenigstens mit ausgiebig dargestelltem Stuhldrang und Geschlechtskrankheiten verschont. Kerkeling und sein zweites Ich leider nicht.
Geschrieben am 21.02.2010 um 22:21 Uhr
Gegen die Schwerkraft (OmU) (DVD)
Flau und ohne Tiefgang
Die Inhaltsbeschreibung, die sich wie der Klappentext eines billigen Jugendbuchs liest, gibt die Handlung des Films zwar ziemlich schräg und verkitscht wieder. Aber obwohl sie schon fast alles verrät, kann sie von der Spannung, die dem Film fehlt, nichts wegnehmen.

Ein Highschool-Filmchen um schwules Coming-out, vom Niveau eines mittelmäßigen Fernseh-Serienkrimis. Die Darsteller, vor allem die männlichen, sehen alle wie Models aus, je besser ihr Charakter, desto schöner. Schon allein das macht den Film oberflächlich und trivial. Große schauspielerische Leistung verlangten da weder Casting noch Drehbuch.
Die Handlung schleppt sich ohne große Überraschung dahin und natürlich geht’s aus, wie’s sein soll: Den Guten geht’s gut, sie haben was dazugelernt und halten zusammen.
– Man kanns’ ansehen, man kann’s aber genausogut lassen.

Noch leerer der Kurzfilm, der noch als Zugabe auf der DVD ist. Erst werden abgegriffene Klischees unerfüllter Schülerschwärmerei abgearbeitet, dann bleibt das Ende offen.
– Den kann man sich wirklich sparen!
Geschrieben am 08.04.2010 um 22:50 Uhr
Schwejks Flegeljahre (DVD)
Hinter der k.u.k-Militärseligkeit
Ein pfiffiger Film ganz im Geiste des Schwejk-Autoren Jaroslav Hasek: Der naiv-gutmütige Schwejk führt auf Schritt und Tritt die hohlen Militärstrukturen ad absurdum und übersteht, anspruchslos und zufrieden wie Hans im Glück, auch den größten Schlamassel „bloß a bissl lädiert". Warmherzig und glaubhaft werden dabei die böhmischen Kleinbürger porträtiert.

Regisseur Wolfgang Liebeneiner streift ironisch die Schikanen des Exerzierplatzes und den Dünkel des Offiziersstands. Er grenzt sich mit dieser Komödie wohltuend von anderen österreichischen Produktionen dieser Zeit ab, in denen das Militär der verklärten k.u.-Zeit nur aus feschen Uniformen und gütigen Würdenträgern bestand.
Geschrieben am 03.12.2010 um 12:27 Uhr
Prinzessin Olympia (DVD)
Hollywien
Ziemlich mißglückter Versuch Hollywoods, einen Wiener Film in amerikanischer Art zu drehen.
Wenn eben die Schauspieler dazu amerikanische Liedchen singen oder sich mit „Darling“ anreden, wirkt die k.u.k-Kulisse reichlich unglaubhaft. Die bei Filmen jener Zeit immer gleichen deutschen Synchronstimmen machen die Illusion vollends kaputt.

Elegante Kleider, schöne Hüte und Sophia Loren sind zwar allesamt sehenswert, sie können die abgestandene Handlung aber auch nicht aufwerten.
Geschrieben am 14.12.2010 um 13:38 Uhr
Kinder Gottes (OmU) (DVD)
Fehlkonstruktion
So schwülstig wie Pro-Fun seine Filme immer anpreist, möchte man jedes Mal ein geniales Epos auf DVD erwarten. Leider ist nur selten was dahinter.
So auch bei diesem Film nicht.

Vor der Kulisse der Bahamas reiht dieser Coming-Out-Film ein abgenutztes Klischee ans andere. Die Handlung wirkt ziemlich konstruiert und steckt voller unglaubhafter Wendungen, die man nur mit viel Gutwilligkeit nachvollziehen mag. Für das Happy End, auf das das Ganze hinauszulaufen schien, waren die Macher dann aber doch zu feige und flüchteten sich in einen arg diffusen Schluß. Über die tatsächliche Situation Homosexueller auf den Bahamas erfährt man wenig Glaubhaftes.

Immer wieder hat man das Gefühl, das alles in ähnlichen Gay-Filmen schon zig mal gesehen zu haben. Bei dieser Abfolge von dramaturgischen Versatzstücken und bunten Landschaftsaufnahmen ist man darauf gefaßt, daß jeden Moment das »Traumschiff« ins Bild kommt und Stewardess Beatrice einem über die Reling zuwinkt.
Geschrieben am 01.11.2011 um 20:20 Uhr
Kabillowitsch - Fernsehklassiker (DVD)
Kennt man schon
Ob „Ein verrücktes Paar“, „Sketchup“ oder eben „Kabillowitsch“: Die Schauspieler wechselten, die Witze blieben die selben.

Manchmal kann man schmunzeln, oft ahnt man die Pointe voraus, mancher Witz ist uralt oder ein fieser Kalauer. Während Grit Boettcher/Harald Juhnke oder Beatrix Richter/Diether Krebs einigen Mut zum Klamauk bewiesen, spielten Heidi Kabel und Willy Millowitsch die Sketche ganz bieder mit gelassener Routine. Dabei hätte ein bißchen Temperament den müden Witzchen durchaus gut getan.
Geschrieben am 28.11.2011 um 14:28 Uhr
From beginning to end (DVD)
Reich und schön...
...und sowas von seicht. Die typische Seifenoper – oder nein: Keine Daily Soap könnte es sich erlauben, dermaßen langweilig zu sein! So sitzt man eineinhalb Stunden vor dem Fernseher und wartet ungeduldig (und vergebens) auf den Werbeblock.

Gelackter Wohlstand und ästhetischer Schein ersetzen jedes bißchen Tiefgang. Die homoerotische Beziehung zweier Brüder schwebt unangefochten dahin und gibt dem Zuschauer nicht mehr als ein paar schwach erotisch angehauchte Szenen nackter Haut. Wer bei dem Thema ein Minimum an Brisanz erwartet, wird from beginning to end enttäuscht.
Mit der gleichen intellektuellen Anspruchslosigkeit hätten die Macher auch einen Streifen über die Liebesbeziehung einer Frau mit ihrem Angorakaninchen abliefern können oder sonst irgendein Tabu inszenieren. „Verbotene Liebe“ kommt beim Nachmittagspublikum eben immer gut und bringt Quoten, solange das Drehbuch unverfänglich an der Oberfläche dahinplätschert.

Einer der Filme, die nur wegen des irreführenden Etiketts „Schwulenfilm“ nicht gleich in der verdienten Belanglosigkeit versunken sind.
Geschrieben am 15.04.2012 um 21:34 Uhr
Gay-Tantra - Die multiple, orgasmische Anal- und Prostata-Massage (DVD)
Leere Versprechungen
Warum hat man diese DVD bloß mit FSK18 eingestuft? Vermutlich als Werbegag. Man sieht nämlich nicht mehr als in der bereits erschienenen DVD »Anal- & Prostata-Massage«, die noch mit FSK16 eingestuft war. Nur die Darsteller sind diesmal auf Makellosigkeit getrimmte Profi-Models, unwirklich und auch unbeteiligter:

Ein osteuropäischer Porno-Darsteller haut auf einem Kindertrömmelchen den Rhythmus zur tantrischen Atmung, bevor er in mühsamem Englisch radebrecht, was er nun tun wird. Dabei wirkt er ausgesprochen verkrampft, auch wenn er schließlich mit unbeteiligtem Gesichtsausdruck – und einem Gummifingerling! – in seinem Partner rumpuhlt. So wundert es eigentlich gar nicht, daß der überhaupt keinen Orgasmus kriegt, schon gar keinen multiplen! Dafür aber, wie uns Armin Heinings Säuselstimme erklärt, einen geistig-kosmischen... Der ist bloß leider vollkommen unsichtbar.

Wenn schon das Zuschauen so wenig Spaß macht, bekommt man auch keine Lust zum Nachmachen. Aber für Leute, die überlegen, ob sie einen Tantra-Kurs bei A. Heining buchen sollen, ist diese DVD sicher eine aufschlußreiche Entscheidungshilfe.
Geschrieben am 22.05.2012 um 11:09 Uhr
Ciao - Jedes Ende ist auch ein Neugebinn (OmU) (DVD)
Sterbenslangweilig
Darsteller, die man nicht als Schauspieler bezeichnen kann, sondern eher als sprechende Statisten. Die knallharte Tiefenschärfe der digitalen Kamera erzeugt die Sterilität einer Nachrichtensendung, dabei sollen die überlaaangen Einstellungen doch eine nachdenkliche, melancholische Atmosphäre bewirken.
Das alles in einer simplen Story, die früher als „Wahre Geschichte“ eine halbe Seite einer Frauenzeitschrift gefüllt hätte.

Das einzige, was bis zuletzt spannend bleibt: ob nicht vielleicht doch noch ein Funken Witz, eine unvorhergesehene Wendung die gefällige Tristesse ein bißchen würzt. Wenn schließlich der 5 Minuten lange Abspann läuft (ohne Musik, wie alles in diesem Film), hat sich auch diese Hoffnung in einen faden Nachgeschmack aufgelöst.
Geschrieben am 08.11.2012 um 19:46 Uhr
Mixed Kebab (OmU) (DVD)
An diesem Kebab ist was faul
Das ist definitiv keine Komödie. Mag schon sein, daß die Plakativität der holzschnittartig umrissenen Charaktere hin und wieder zum Lachen reizt. Aber heitere Unterhaltung ist nicht die Intention des Films.
War er als Problemfilm gedacht?
Jedenfalls sind sämtliche Figuren so gezeichnet, daß sie auf den ersten Blick ganz nett wirken, bei genauerem Hinsehen aber durchweg schlecht wegkommen. Während sich aber die Macken der »Inländer« auf jugendlichen Trotz, naive Supertoleranz oder »harmloses« rechtskonservatives Gerede beschränken, kommen die »Ausländer« ganz schlecht weg: Frauenunterdrücker, Zuhälter, Drogendealer, gewalttätige Jugendgangs, Schwulenhasser, Wirtschaftsflüchtlinge, Zwangsheirat, religiöser Fanatismus, Ehrenmord – da wird wirklich kein Klischee ausgelassen!
Und so zerbricht am Schluß der Handlung zwangsläufig die kulturübergreifende Beziehung, als wolle der Film zeigen: Belgier und Türken können nur getrennte Wege gehen.
Spätestens als allen Ernstes behauptet wurde, in Istanbul sehe man keine jungen Leute mehr, weil die alle »nach Europa« zum Geldverdienen gingen, habe ich mich gefragt, was für weniger offensichtliche Lügen mir dieses Machwerk außer dem noch reindrücken will.

Ohne Frage, das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Traditionen und entwurzelter Wertvorstellungen ist ein Problem, das besonders in den (auch nicht immer) toleranzgeprägten Gesellschaften der Niederlande und Belgiens dramatisch sichtbar wird. Aber die Darstellung in diesem Film ist so einseitig und pessimistisch, daß da scheinbar ein kleiner Thilo Sarrazin am Drehbuch geschrieben hat.
Somit ist dieser »Mixed Kebab« wegen unbekömmlicher Zusatzstoffe nur mit Vorsicht zu genießen.
Geschrieben am 18.01.2013 um 15:58 Uhr
Leo und die Liebe (OmU) (DVD)
Leo und die Langeweile
Man merkt, Spanien und Frankreich sind Nachbarn. Denn dieser Film ist offenbar sehr nach französischem Vorbild entstanden. Sprich: Schwergängig wälzen die Figuren ihre Probleme, Dialoge dienen nicht zur Verständigung, sondern sind nur abwechselnde Monologe, bei denen nichts herauskommt als eine Verdeutlichung der bestehenden Konflikte.
Verstärkt wird das Ganze durch die schmale Untertitel-Schrift, die das Mitlesen vor allem anfangs (wenn man sich noch zurechtfinden will) sehr erschwert.

Leo, der sich im Bett mit seiner Freundin sein Schwulsein nicht eingestehen kann, sucht gleichzeitig schon eifrig im Chat nach Männern für Sexdates. Als daraus eine Freundschaft entsteht, droht sie bald an gegenseitigem Unverständnis zu scheitern (typisch für solche Filme). Unerklärlicherweise versucht Leo auch noch, mit Caro anzubändeln, die in rätselhafter Depression seine Avancen nur über sich ergehen läßt. Sein Mitbewohner hockt auch bloß bekifft auf der Couch und trägt nichts zum Handlungsverlauf bei.

Als dann nach eineinhalb Stunden endlich Bewegung in die Geschichte kommt und man sich interessieren würde, wie es sich Leo zwischen zwei ihn (vielleicht) mögenden Menschen einrichten wird – da ist der Film einfach zu Ende!
Dazu fällt mir nur noch ein Satz ein, der irgendwann im Lauf des Films fällt:
Was für eine Zeitvergeudung.
Geschrieben am 18.01.2013 um 16:33 Uhr
Hasch mich - ich bin der Mörder (DVD)
Guter Film, miserable DVD
Eine der besten Louis-de-Funés-Komödien: turbulent, temporeich und unterhaltsam.

Um so enttäuschender diese DVD-Adaption: links, rechts, oben und unten breite schwarze Balken, weil das Bild offenbar mal zwanghaft auf 4:3 zusammengestaucht wurde. Dazu unscharf mit überschärften Konturen.
Da scheint man doch glatt eine VHS-Cassette auf DVD überspielt zu haben!

Vom Label „Marketing Film“ werde ich also künftig die Finger lassen.
Geschrieben am 17.03.2017 um 20:02 Uhr
Vater macht Karriere (DVD)
Kleiner komödiantischer Edelstein
Allein mit jungen Nebenbei-Darstellern à la Blacky Fuchsberger wäre der Film als triviale Wirtschaftswunder-Posse versumpft (ein Glück, dass sie die Handlung nicht noch mit Schlagersingen zerschießen). Davor bewahren ihn die Könner der alten Garde mit ihrer großartigen Komödiantik: Köstlich z.B. Lucie Englisch als resolute „Landesmutter“. Theo Lingen ist sowieso in Hochform – dieser Film ist ein Muss für seine Fans!
Aber auch sonst sehenswert für alle, die Spaß an Komödien mit Originalität und satirischem Hintersinn haben.
Geschrieben am 27.12.2021 um 13:46 Uhr
Restoration - Zeit der Sinnlichkeit (DVD)
Wäre ein opulenter Augenschmaus, wenn...
...wenn nur die Bildqualität angemessen wäre! Aber hier wurde offenbar schlicht eine 4:3-Videocassette auf DVD überspielt und dabei fürs 16:9-Format um seitliche schwarze Ränder ergänzt. Die Folge: Auf allen Seiten ist das Bild von dicken schwarzen Balken umgeben. Man muß auf doppelte Größe zoomen, damit man es bildschirmfüllend hat. Entsprechend sieht die Wiedergabe aus wie eine Longplay-VHS-Aufnahme.
Das ist umso bedauerlicher, weil der Film vor allem mit seiner reichen Ausstattung überzeugt. Die Handlung ist etwas plakativ, nach einem etwas schleppendem Beginn wird sie aber dann doch noch spannend. Der zweideutige deutsche Titel weckt allerdings ganz falsche Erwartungen und wird dem romantisch-üppigen Historiendrama nicht gerecht.
Angesichts dieser unwürdigen DVD-Ausgabe hoffe ich, dass der sehenswerte Film irgendwann mal auf Arte gezeigt wird – in HD!
Geschrieben am 30.12.2021 um 12:55 Uhr


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