Gutscheine
Neukunde
Leihen Sie online Filme auf DVD und Blu-ray Disc oder Spiele für PC und Konsolen
Online Videothek
Kaufshop
Games Verleih
Artikel ab 18 leihen

Kommentare von kingtheoden


Das Dorf der Verdammten (DVD)
Mäßiges, aber sehenswertes Remake
John Carpenter baut die Story interessant auf, erzeugt Spannung, gerät aber leider manchmal ein bißchen ins Lächerliche.
Für Christopher Reeve (superman) Fans und vor allem für Carpenter Fans sehenswert.
Unbedingt auf die Filmmusik achten !!!
Geschrieben am 21.12.2004 um 16:47 Uhr
Carandiru (DVD)
Spannende, sehr überzeugende Tatsachenverfilmung
Hector Babenco, Regisseur von "Kuss der Spinnenfrau", zeigt einen langen, aber nie langatmigen Film, der die Entstehung eines Aufstandes in einem brasilianischen Gefängnis schildert.
Oft fühlt man sich sogar an "Kuss der Spinnenfrau" erinnert.
Selten bei Knastfilmen: Es werden einzelne Schicksale/Straftaten der Insassen gezeigt.
Geschrieben am 21.12.2004 um 16:53 Uhr
Boa vs. Python - Duell der Killerschlangen (DVD)
Mittelmäßiges Debut
Der Film hat gute Ansätze, an denen sich erkennen läßt, dass der Regisseur gute Ideen hat. Gute Schnitte, Kamerführungen, aber leider läßt die Handlung und letztendlich der ganz Film zu wünschen übrig.
Als anspruchsloser Zeitvertreib für Freunde des Monsterfilmes aber zu empfehlen.
Geschrieben am 21.12.2004 um 16:53 Uhr
Mona Lisa (DVD)
Kultfilm mit überragendem Bob Hoskins
Neil Jordan hat ein Händchen für anspruchsvolle Kultfilme. Eine geniale Handlung, die oft an alte Film Noir erinnert, läßt Bob Hoskins Raum für eine tadellose, schauspielerische Leistung.
Freunde von Filmen mit Anspruch ist dieser Streifen ohne Einschränkungen zu empfehlen.
Geschrieben am 21.12.2004 um 17:00 Uhr
Titanic (DVD)
Historisch (fast) einwandfreies Epos über Liebe und Tod
James Cameron hat mit seinem Kultfilm ein Epos geschaffen, das jung und alt gleichermassen fasziniert.
Eine erfundene Liebesgeschichte eingewebt in einen historisch fast perfekten Ablauf der tragischen Ereignisse läßt die dreieinhalb Stunden wie im Fluge vergehen.
Trotz vieler Kritiker, die den Film als Kitsch verschreien, ist und bleibt TITANIC ein Kultfilm mit schauspielerischem Höchstniveau und einer perfekten Regiearbeit.
Geschrieben am 21.12.2004 um 17:07 Uhr
Amores perros (DVD)
So was hat man noch nicht gesehen !!!
Vorab ist zu sagen: Man muss den Film einfach bis zum Schluß sehen, um seine Genialität zu verstehen.
Drei Geschichten, die sich miteinander verbinden.
Schauspielerisch absolut gut, Regie kann fast nicht besser sein.
Ein (leider unbekanntes) Meisterwerk !
Geschrieben am 21.12.2004 um 17:14 Uhr
Mambo Italiano (DVD)
Geniale, unterhaltsame Komödie über Coming Out eines Schwulen
Man hat schon lange keine solch erfrischende Komödie über Schwule gesehen, die sämtliche Vorurteile aufgreift, aber diese auch wieder im Laufe des Films verschwinden läßt.
Gute, lustige Unterhaltung mit Tiefgang.
Geschrieben am 28.12.2004 um 14:33 Uhr
The Eye 2 (DVD)
Mehr Handlung, weniger Schockeffekte als Teil 1
Teil 1 lässt sich, denke ich mal, an Psycho-Grusel kaum übertreffen.
Aber im zweiten Teil kommt eine wirklich gute Handlung zum Tragen, die man erst zum Ende des Filmes hin versteht.
Eine Gruselmomente erinnern an Teil 1 - hin und wieder gibt es einem schon einen Stoß in den Magen.
Fazit - sehr sehenswerter zweiter Teil !
Geschrieben am 15.11.2005 um 16:54 Uhr
Ein Z und zwei Nullen (DVD)
Ein Film mit Kultcharakter
Regisseur Peter Greenaway und Komponist Michael Nyman schaffen eine Atmosphäre, wie sie nur selten in einem Film zum Tragen kommen. Man gerät ziemlich schnell in den Bann der magischen Bilder, das umwerfende Schauspiel der Akteure. Kultfilm eines Kultregisseurs - bleibt nur zu hoffen, dass irgendwann auch mal Greenaways bester Film "Prosperos Bücher" auf DVD erscheint.
Geschrieben am 15.11.2005 um 16:55 Uhr
Yogi Bär (Blu-ray 3D)
Netter, ansehnlicher Kinderfilm
Der Jellystone Park, Heimat von Yogi Bär und seinem Freund Boo Boo, soll abgeholzt werden. Ein machthungriger Politiker will Geld scheffeln und schert sich nicht darum, dass ein Stück Natur zugrunde geht.
Zusammen mit Ranger Smith und der Tierfilmerin Rachel versuchen sie, das Unhel vom Jellystone Park abzuwenden. Doch Yogi Bär und Boo Boo sind etwas tollpatschig, so dass es ein Wunder wäre, wenn alles nach Plan verlaufen würde.

*

“Yogi Bär” ist eindeutig ein Kinderfilm. Und dennoch hat es auch für mich als Erwachsener ungemein Spaß gemacht, dieses Abenteuer anzuschauen. Die liebevoll animierten Braunbären Yogi und Boo Boo passen sich einigermaßen überzeugend in den Realfilm ein und lassen eine niedliche Illusion entstehen, die mich teilweise in meine eigene Kindheit zurückbrachte.
Was mir gefallen hat, waren die sozialkritischen Töne, die der Film anschlug, obwohl “Yogi Bär” ab 0 Jahren freigegeben ist.
Ich habe den Film in 3D gesehen und muss sagen, dass die Tiefenwirkung und die dreidimensionalen Effekte sehr gelungen sind. Sicherlich sind die meisten Witze kindgerecht, aber schließlich ist der Film ja auch für kleine Kinder gedacht.
Denoch musste auch ich ein paar Mal herzhaft lachen, zum Beispiel wenn die Froschmaulschildkröte ihre Auftritte hatte. Doch ganz überzeugt hat mich “Yogi Bär” dann doch nicht: Ein paar nette Einfälle sind zwar zu verzeichnen, doch trotz der “Öko-Botschaft”, die ich wie gesagt gut fand, wirkt der Film insgesamt irgendwie flach. Das mag an den manchmal nicht besonders guten Realschauspielern liegen, die oft in peinlichen Slapstick abdriften (was aber wohl Kleinkindern gefallen könnte), abe auch an der meiner Meinung nach ziemlich unpassenden deutschen Synchronisation der beiden Braunbären.

Insgesamt ein netter, unterhaltsamer Film mit netten Gags, dem dennoch das gewisse Etwas (leider) fehlt.

*

Fazit: Netter, ansehnlicher Kinderfilm, der auch bedingt für Erwachsene geeignet sind. Die 3D-Effekte sind in Ordnung und machen Spaß. Einzig die deutsche Synchronisation der beiden Braunbären empfand ich unpassend und teilweise sogar störend.

© 2014 Wolfgang Brunner /filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:40 Uhr
Cabin Fever [SE] (+ DVD) (Blu-ray Disc)
Kann sich nicht zwischen Klamauk und blutigem Splatter entscheiden
Fünf Studenten wollen ihren erfolgreichen College-Abschluss in einer einsamen Waldhütte feiern. Es dauert nicht lange und sie bekommen Besuch von einem Jäger, der sie blutspuckend um Hilfe bittet. Aus Angst, sich bei ihm mit einer gefährlichen Krankheit zu infizieren, töten die Jugendlichen den Mann.
Was sie nicht ahnen können: Sie haben sich bereits mit einem tödlichen Virus infiziert und durch den Mord an dem Jäger bekommen sie es auch noch zusätzlich mit Hinterwäldlern zu tun, die den Tod ihres Freundes rächen wollen.

*

Quentin Tarantino hat über diesen Film gesagt, er sei die Zukunft des Horrorfilms. Da kann ich nur sagen: Na Mahlzeit, wenn “Cabin Fever” die Zukunft eines meiner Lieblingsgenres sein soll, dann muss ich mich in Zukunft mit den “alten” Streifen abgeben, denn wegweisend ist Eli Roths Waldsplatter definitiv nicht. “Cain Fever” ist Trash pur, aber im Gegensatz zu Tarantinos Filmen einfach schlechter Trash.
Zugegeben: Es gibt die ein oder andere nette Idee, die aber leider den Film im Gesamten nicht retten kann. Die Dialoge und die Schauspieler sind teilweise nicht zu ertragen. Die Handlungsweisen sind oft nicht nachvollziehbar und die dummen Sprüche erinnern mich an meine Jugendzeit, als Peter Alexander noch der Star im deutschen Fernsehen war.
Eli Roth konnte sich wohl nicht entscheiden, in welchem Genre er “Cabin Fever” ansiedeln soll. Vermutlich war etwas Ähnliches wie “Shaun Of The Dead” geplant, herausgekommen ist aber eine misslungene Wanderung zwischen hartem Splatterfilm und peinlichem Teenie-Klamauk, der teilweise “wehtut”.
Roth hat mich auch mit seinen “Hostel”-Filmen nicht überzeugt. Doch hier war wenigstens eine Stimmung vorhanden, die in seinem Low-Budget-Spielfilmdebüt “Cabin Fever” aus meiner Sicht völlig fehlt.

Eine Szene ist mir aufgefallen, die mich an David Lynchs Filme erinnert hat. Wie ich dann im Nachhinein feststellte, hat Eli Roth in seiner früheren Laufbahn als Regisseur mit ihm zusammengearbeitet. Diese schräge Szene in “Cabin Fever” hat mir neben einigen gut gemachten Gore-Effekten gefallen, ansonsten fand ich den Film teilweise sogar so unerträglich, dass ich nahe dran war, abzuschalten. Einzig die Liebesszene mit einem fantastischen “Song” von Angelo Badalementi hat mich so einigermaßen überzeugt.
Ich bin trotzdem gespannt, was Teil 2 und 3 zu bieten haben.

*

Fazit: Teilweise nerviger Teeniefilm, der sich nicht zwischen Klamauk und blutigem Splatter entscheiden kann und deshalb gehörig daneben geht. Die Dialoge der Protagonisten sind teilweise peinlich, ihre Handlungsweisen völlig unrealistisch, so dass “Cabin Fever” einfach nicht wirkt und nicht im Gehirn haften bleibt. Eli Roth ist definitiv kein Regisseur für mich.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:43 Uhr
Captain Phillips (Blu-ray Disc)
Spannender, emotionaler und überzeugender Film
Der Captain des US-amerikanischen Containerschiffs Maersk Alabama , Richard Phillips, ist im April 2009 auf dem Weg von Oman nach Mombassa. Phillips weiss um die Gefahr von Piratenangriffen in der Nähe von Somalia, rechnet aber nicht damit selbst Opfer eines solchen Angriffs zu werden.
Vier Piraten entern die Maersk Alabama und zwischen der Crew und den Piraten entbrennt ein schonungsloser Kampf ums Überleben.

*

Ich war nicht sicher, was mich bei “Captain Phillips” erwarten würde. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich von diesem Film dermaßen begeistert bin, dass er mich seit Tagen nicht mehr loslässt.
Paul Greengrass hält einen Spannungsbogen, der sich erstaunlicherweise durch den gesamten Film zieht und niemals in Längen abrutscht. Auch wenn ab der zweiten Hälfte des Films viel Patriotismus bzgl. der Navy aufkommt, überzeugt die Story nach einer wahren Geschichte. Wie viel davon wahr ist, sei dahingestellt, aber die Brutalität der Piraten und das Verhalten des Captains sind absolut überzeugend dargestellt, so dass einem bei so mancher Szene das Herz schneller schlägt.

Was Tom Hanks hier an Schauspielkunst zeigt, ist für mich oskarreif. Vor allem der Schluss ist so grandios, dass er mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Tom Hanks hat hier wirklich eine Meisterleistung hingelegt, die mich tief beeindruckt hat.
Er hat es geschafft, die Stärken eines Captains und die (äußerst sympathischen) Schwächen eines Mannes absolut glaubhaft “rüberzubringen”.

“Captain Phillips” ist ein Film, den ich mir sicherlich noch öfters anschauen werde.

*

Fazit: Spannender, emotionaler und überzeugender Film über den Captain eines Containerschiffes, das in der Nähe von Somalia von Piraten geentert wird. Tom Hanks schauspielerische Leistungen sind oskarreif und enorm beeindruckend.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:23 Uhr
The Lords of Salem (Blu-ray Disc)
Insgesamt kurzweiliger, oftmals aber unschlüssiger Hexenhorror
Heidi La Roc arbeitet in einem kleinen Radiosender, der zu mitternächtlicher Stunde Rockmusik auflegt. Eines Abends erhält Heidi von Unbekannten eine LP in einer Holzkiste geschickt. Nichtsahnend legt sie die Scheibe auf und gerät durch die zu hörende Musik in eine Trance. Zu spät merkt Heidi, dass sie durch die bizarre Musik einen uralten Hexenfluch zu neuem Leben erweckt, in den sie selbst mehr verwickelt ist, als sie gedacht hätte.

*

Rob Zombies neuer Film spaltet die Meinungen von Fans (und auch Nichtfans) und polarisiert. Obwohl ich Rob Zombie Anhänger bin, hat er auch meine Meinung gespalten ;-)

“The Lords Of Salem” ist nichts Ganzes und nichts Halbes. Auf der einen Seite finden sich viele stimmungsvolle Aufnahmen, die an alte Horrorfilme der 70er Jahre erinnern, auf der anderen Seite fragt man sich an (leider zu) vielen Stellen, wo der logische Zusammenhang bzw. der Zusammenhang überhaupt ist. Zombie verliert den Überblick über die Handlung. Zählte er auf ein während der Vorstellung Popcorn kauende und SMS schreibende Kinopublikum unserer Zeit, die sowieso de größten Teil der Handlung nicht mitbekommen? Fast kommt es einem so vor, wenn man den Film sieht. ZU viele unbeantwortete und nicht erklärte Szenen kommen vor, die einen meistens nur verwirren und irgendwie unbefriedigt zurücklassen.

Nicht dass ich solche Art von Filmen nicht mögen würde: David Lynch, Peter Greenaway und Konsorten liefern ebenfalls oft Filme ab, die man nicht verstand. Aber so weit schafft es Zombie nun doch nicht.

Die Darsteller gefallen, vor allem Bruce Davison und Sheri Moon Zombie haben mir gefallen. Aber das alleine reicht nicht.
Trotz der düsteren Grundstimmung und der immer wiederkehrenden Szenen, die an die “guten alten” Horrorfilme erinnern, wirkt der Film sperrig, zumal er mit “Hexengedöns” aufwartet, das mich meistens bei Horrofilmen langweilt und sowieso nichts Neues bringt. Aber da sind die Geschmäcker bekanntlich ja nun mal verschieden, und allein das will ich “The Lords Of Salem” auch nicht ankreiden.

Erst gegen Ende des Films, die letzten 20 Minuten, gelang es dann Rob Zombie, mich sogar teilweise zu begeistern. Seine blasphemische Art der Kirche gegenüber und die dargestellten Bilder erinnerten mich an Ken Russels Glanzzeiten. Provokativ zeigt Zombie da plötzlich (zwar auch nicht immer logische) Bilder, die den Flair der 70er Jahre neu aufleben lassen. Da macht das Zusehen dann plötzlich Spaß und die Unlogik ist nicht weiter schlimm.

Die FSK 16 – Fassung ist ungeschnitten. Wer aber harte Kost erwartet, wartet vergebens. Die FSK 16-Einstufung erfolgt aus meiner Sicht vollkommen gerechtfertigt, eine höhere wäre ein echter Witz gewesen. (Wobei: Derartige Witze hat die FSK ja auch schon oft genug geliefert;-) )

*

Fazit: Insgesamt kurzweiliger, oftmals aber unschlüssiger Hexenhorror, der mit nicht viel Neuem aufwartet. Gegen Ende provoziert Zombie mit Ken Russel-artigen Aufnahmen, schafft es aber dennoch nicht, den Film dadurch zufriedenstellend abzurunden. (Leider) Zombies bisher schlechtester, weil unbefriedigendster Film.

© 2014 Wolfgang Brunner

Geschrieben am 14.07.2014 um 13:19 Uhr
Insidious: Chapter 2 (Blu-ray Disc)
Besser als Teil 1
Nach den unheimlichen Ereignissen mit ihrem Sohn ist Familie Lambert ins väterliche Elternhaus gezogen, wo sie von der Großmutter aufgenommen werden. Alles scheint in Ordnung, dennoch will die Familie dem Spuk auf den Grund gehen. Dies führt zurück in die Vergangenheit des Vaters, der als Kind Ähnliches wie sein Sohn erlebt hat. Es gilt, Gegenwart und Vergangenheit zu verbinden, um den Dämonen siegreich entgegentreten zu können …

*

“Insidious 2″ beginnt da, wo Teil 1 endete. Aber zuvor gibt es eine kleine Rückblende in die Vergangenheit des Vaters und der Zuschauer erfährt, dass dem Ähnliches als Kind widerfahren ist, wie seinem Sohn.
Komischerweise verfährt Wan im zweiten Teil seiner Gruselreihe aus meiner Sicht komplett anders: Das erste Drittel ist gut, das zweite driftet knapp am Kitsch vorbei (wie das Ende von Teil 1) und das letzte bringt den ganzen Film irgendwie wieder auf ein ansehnliches Niveau.
Ich ging an diesen zweiten Teil mit gemischten Gefühlen heran, hat mich der erste Teil im letzten Drittel leider sehr enttäuscht (nachzulesen hier).
Wie sich herausstellte, war der zweite Teil aber (zumindest in meinen Augen) bedeutend besser, da er auf weiten Strecken sehr durchdacht wirkte und voll mit verblüffenden Wendungen war.
So manches Mal musste ich tatsächlich sogar an David Lynchs Meisterwerk “Lost Highway” denken, wobei “Insidious 2″ da nicht einmal annähernd mithalten kann.

Sicherlich findet sich der ein oder andere Schwachpunkt im Drehbuch was die Logik der Handlung betrifft, aber dennoch gibt es in “Insidious 2″ Szenen, die mir absolut gut gefallen haben. Zum einen wird sich zwar wieder an altbewährten Schockmomenten bedient, die aber immerhin gut eingesetzt wurden und ihre Wirkung zum größten Teil auch tun, zum anderen zeigt James Wan in diesem zweiten Kapitel seiner Filmserie gleiche Szenen aus verschiedenen Sichtweisen, die handlungstechnisch oft verblüffen.
Gegen Ende zeigt der Vater seine dämonische Seite. Das Ganze hat mich dann sehr an Jack Nicholsons Performance als Jack Torrance in Kubricks King-Verfilmung “The Shining” erinnert. Es war eine sehr gute schauspielerische Leistung, die Patrick Wolsin da hingelegt hat.

Wie dann auch noch der erste Teil verbaut wurde, fand ich schon extrem gut.

*

Fazit: “Insidious 2″ wirkt in seiner Handlung und dem Ideenreichtum bedeutend besser als Teil 1. Auch wenn an manchen Stellen die logischen Zusammenhänge fehlen, so ist der Film im Grunde doch eine recht ansehnliche Unterhaltung, die zudem auch noch so manchen Gänsehauteffekt verursacht.

©2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:29 Uhr
Carrie (2013) (Blu-ray Disc)
Neuinterprestation mit stimmungsvoller Atmosphäre
Carrie wird von ihrer religiös fanatischen Mutter streng erzogen. Aus diesem Grund wird sie von ihren Mitschülerinnen und -schülern ständig gehänselt und drangsaliert. Irgendwann entdeckt Carrie, dass sie, wenn sie wütend ist, telekinetisch begabt ist und Gegenstände kraft ihrer Gedanken bewegen kann.
Auf dem Schulabschlussball wird Carrie dann ein derart demütigender Streich gespielt, dass sie durch ihre telekinetischen Fähigkeiten eine Katastrophe auslöst.

*

Mit Neuverfilmungen, Remakes oder Neuinterpretationen ist das immer so eine Sache. In der Regel gehe ich an solche Filme mit gemischten Gefühlen entgegen, wobei ich der neuen Version immer eine Chance gebe, denn Originale sind nicht immer das Nonplusultra, wenngleich so etwas auch in der Regel selten passiert.
Peirce hat etwas geschafft, von dem ich dachte, dass es in der heutigen Zeit gar nicht mehr möglich ist: eine alte Vorlage gekonnt übernommen und ein paar Kleinigkeiten der Gegenwart angepasst, so dass der Stoff hochaktuell und erschreckend wirkt.
Die Hauptdarstellerin Chloe Grace Moretz überzeugt (hat sie mich auch schon in “Hugo Cabret”) und kann Sissy Spacek oftmals das Wasser reichen. Auch wenn die Regisseurin den dePalma-Klassiker nahezu “kopiert” hat (wie damals Gus van Sant Hitchcocks “Psycho” neu auf die Leinwand gebannt hat), so geht sie doch “zwischen den Bildern” eigene Wege, die Spass machen und eindeutig zeigen, dass sie das Regiehandwerk beherrscht.
“Carrie” ist ein Film für alle, die den alten Film nicht kennen, aber auch für diejenigen, die dePalmas Meisterwerk in einem frischen Gewand sehen wollen. Erstaunlicherweise hat mich an diesem Film nichts gestört. Julianne Moore als fanatische-religiöse Mutter hätte man nicht besser auswählen können. Diese Rolle war für mich eindeutig besser besetzt als damals Piper Laurie.
Auch wenn Peirce so manche Szene fast detail- und szenengetreu von Brian dePalmas Streifen nachgefilmt hat, wirkte die neue “Carrie” für mich nie nachgemacht.

*

Fazit: Remake der grandiosen Stephen-King-Verfilmung von Brian dePalma. Peirce hält sich sehr dicht an die Vorlage (sowohl des Buches als auch des Originalfilms), entwickelt aber dennoch eine ganz klare eigene Handschrift, die sich in einer stimmungsvollen Atmosphäre widerspiegelt, die die Neuinterpretation teilweise sogar besser erscheinen lässt, als den dePalma Klassiker.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:31 Uhr
Gravity (Blu-ray 3D)
Absolut sehenswerter Science Fiction Film der besonderen Art.
Während eines Routineeinsatzes im Weltraum geraten Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) und ihre Kollege Matt Kowalsky (George Clooney) in einen Hagel aus Trümmern, die von einer zerstörten Raumstation stammen. Das Shuttle wird dabei zerstört und Stone und Kowalsky trudeln allein, nur mit einem Band miteinander verbunden, in den unendlichen Weiten des Alls. Kowalsky entwickelt einen Plan …

*

“Gravity” ist ein Film, für den die neue 3D-Technik ein Segen ist. Selten hat man den Weltraum in seiner Schön- und Grausamkeit so deutlich vor Augen wie in diesem ruhigen Kammerspiel um eine Katastrophe im All.

Bullock und Clooney ergänzen sich fantastisch und machen diesen Trip unvergesslich. Erstaunlich ist, dass man an vielen Stellen des Films denkt, dass jetzt eigentlich Schluss sein müsste, weil es keinen Ausweg mehr gibt. Und dennoch schaffen es die Drehbuchautoren (der Regisseur und sein Sohn) immer wieder, die Handlung voranzutreiben.

“Gravity” ist ein Ausnahmefilm der heutigen Zeit, denn während sich bei den aktuellen Comicverfilmungen die Effekte nur noch in einen Effekte-Rausch-Orgasmus ergießen, nutzt Cuaron die “echten” Möglichkeiten digitaler Effekte, um ein Szenario zu erschaffen, von dem die Menschen seit ewigen Zeiten träumen: sich in Schwerelosigkeit im Weltraum aufzuhalten.
Nie wirkt ein Effekt übertrieben, alles ist so realistisch angelegt, dass es einen förmlich vom Hocker reisst, wenn Wrackteile durchs All geschleudert werden oder sich die beiden Protagonisten einsam und alleine in einem Nichts (auch das wirkt übrigens in 3D) vorwärtsbewegen.

Nicht umsonst wurde der Film mit sieben Oscars ausgezeichnet. Sandra Bullock beeindruckt mehr als George Cloones, das liegt aber auch daran, dass sie den größeren Part spielt. Doch die eigentliche Hautprolle dieses Films ist das Weltall. Dank digitaler, geschickt eingesetzter Specialeffects, hat Cuaron eine schwerelose Welt geschaffen, die betörender nicht sein könnte.

*

Fazit: Absolut sehenswerter Science Fiction Film der besonderen Art. Alle drei Darsteller (Sandra Bullock, George Clooney und das All :-) ) sind eindrucksvoll. Der Spannungsbogen und die Atmosphäre des Films suchen ihresgleichen im effekteüberladenen Kino der letzten Jahre. Unbedingt in 3D ansehen!

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:27 Uhr
Cold Prey - Eiskalter Tod (Blu-ray Disc)
Die Norweger haben’s drauf
Fünf Freunde wollen einen Snowboard-Tag verleben und machen sich gemeinsam auf den Weg in die Berge.
Sie rasen verlassene Hänge hinab und haben solange ihren Spaß, bis einer von ihnen stürzt und sich so schwer verletzt, dass ein Weiterkommen erst einmal unmöglich ist.
Durch Zufall entdecken sie ein verlassenes Gebäude, das früher einmal ein Hotel war, und nisten sich für die Nacht ein, um am nächsten Tag Hilfe zu holen.
Es dauert nicht lange und sie müssen feststellen, dass sie nicht alleine sind. Irgendjemand macht Jagd auf sie …

*

Ich habe “Cold Prey” eher durch Zufall entdeckt und war gespannt, was mich erwartete.
Der Film vereint sämtliche Zutaten eines Slasher-Films, wie man sie kennt: “Freitag, der 13.”, “Halloween” und “Scream” , um nur einige der bekanntesten zu nennen, lassen grüßen. Das bedeutet, “Cold Prey” kann mit nichts Neuem aufwarten. Aber genau das ist es wahrscheinlich, was den Fim ausmacht, denn Roar Uthaug spielt versiert mit diesen Zutaten und mixt ein, vom Prinzip her nicht unbekanntes, aber dennoch raffiniertes und vor allem überzeugendes Genrestück.
Nicht alleine die, zwar leider nur selten verstreuten Naturaufnahmen, machen “Cold Prey” zu einem sehenswerten Film, auch die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank bemerkenswert und glaubhaft,
Bei solchen Filmen bleibt nicht viel Zeit für Charakterzeichnungen der Protagonisten, dennoch schafft es die Hauptdarstellerin Ingrid Bolsø Berdal zu punkten. Wie schon in “Chernobyl Diaries” wird sie einem ziemlich schnell sympathisch und man fiebert mit.

“Cold Prey” macht ungemein Spaß und wirkt durch die tolle Kulisse (bei dem Hotel denkt man manchmal unweigerlich an Kubricks Shining) länger nach als manch anderer Teenie-Slasher. Vor allem das wirklich überraschende Ende zeigt eine durchdachte Handlung, die dann im Nachhineinen noch besser gefälllt. Fast könnte man behaupten, eine kleine Slasher-Perle vor sich zu haben. :-)

*

Fazit: Die Norweger haben’s drauf. Sowohl der Regisseur wie auch die Schauspielerriege wissen zu überzeugen. Auch wenn “Cold Prey” nicht Neues anzubieten hat, so spielt er gekonnt mit den Klischees des Slasher-Films und schafft es dadurch sogar, einen “eigenen” Killer zu kreiieren, der im Gedächtnis bleibt. Für Fans typischer Slasher-Filme unbeding empfehlenswert.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen. wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:42 Uhr
Insidious (Blu-ray Disc)
Solider Gruselthriller mit wirklich packenden Schockszenen
Die Lamberts ziehen in ein neues Haus und sind überglücklich. Mit ihren zwei Söhnen und der kleinen Tochter scheinen sie das große Los gezogen zu haben.
Doch dann geschehen seltsame Dinge im Haus und einer der Söhne fällt ins Koma.
Als die Lamberts vollkommen davon überzeugt sind, dass das Böse vom Haus ausgeht, ziehen sie erneut um. Doch die Schrecken hören nicht auf und die Familie muss feststellen, dass es nicht das Haus war, das besessen war, sondern …

*

Der Film beginnt wirklich gut – und vor allem unheimlich!
Die Familiensituation wirkt sehr realistisch und hat mich überzeugt. Die Schausieler machen ihre Arbeit gut, ebenso der Regisseur und der Kameramann. James Wan gelingt ein gelungener Einstieg , der eine gruselige Atmosphäre vermittelt – allerdings schafft er das nur in den ersten beiden Dritteln.

Die gut verstreuten Schock- und Gruselelemente funktionierten (zumindest bei mir) hervorragend und verursachten absolute Gänsehaut (ich sage nur “Babyphone”). Das waren ähnliche Elemente, die mich damals beim Originalfilm von “The Eye” den DVD-Player haben abschalten lassen. :-)

Leider versagt Wan dann im letzten Drittel fast auf ganzer Linie. Die ernstzunehmende Dramatik von “Insidious” verkommt am Ende zu einem billigen, kitschigen und klischeehaften Geisterbahngerumpel, das den ganzen ersten Teil zerstört.
Auch wenn die Idee gut wäre, Wan nimmt die Chance, einen Mystery-Thriller im Stil von “Amityville Horror” oder “The Sixth Sense” zu inszenieren, nicht wahr. Fast könnte man meinen, er habe dieses Ende aus kommerziellen Gründen so gestaltet, um den Zuschauern etwas zu bieten.
Das ging aber leider gründlich daneben. Fast so ähnlich wie derzeit Tobe Hooper das Finale von “Poltergeist” verhunzt hat, in dem er Schleim und Konsorten auf den Plan gerufen hat, um es kräftig rumsen zu lassen.
Hätte Wan die ersten beiden Drittel im letzten Teil fortgesetzt, wäre ein recht ansehnlicher Gruselfilm zustande gekommen. Ich bin gespannt, was Teil 2 bietet.

*

Fazit: Anfangs solider Gruselthriller mit wirklich packenden Schockszenen, die unter die Haut gehen. Zum Ende hin flacht der Film leider trotz relativ gut durchdachter Handlung in eine seichte, mit unnötigen Effekten überhäufte, Geisterbahnfahrt ab, die heutzutage nicht vom Hocker reisst. Anfang gut – Ende schlecht. Schade, denn es hätte ein von Anfang bis Ende guter Film werden können, hätte man den Stil der ersten beiden Drittel beibehalten.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:26 Uhr
Cabin Fever 2 - Uncut Version (Blu-ray Disc)
Nette Unterhaltung für Splatterfans und Horrorfreaks
Killerbakterien gelangen ins Trinkwasser und landen schließlich in Wasserflaschen des örtlichen Getränkeherstellers. Für den bevorstehenden College-Abschlussball der Kleinstadt werden literweise Wasser verbracuht, um Bowlen und andere Getränke herzustellen.
Es dauert nicht lange und die spaß- und sexsüchtigen Teenager bekommen die ersten Auswirkungen der tödlichen Bakterien zu spüren: Haut platzt auf, eitrige Geschwüre entstehen und der Ball gerät immer mehr außer Kontrolle. Als dann noch die Schule abgesperrt wird, weil ein örtlicher Polizist die Seuche unter Kontrolle bekommen will, müssen sich die noch nicht Infizierten vor ihren gewalttätigen Mitschülern in Sicherheit bringen.

*

“Cabin Fever 2″ schließt, zumindest grob, an den ersten Teil der Filmreihe an. Im Gegensatz zu Teil 1 hatte ich beim zweiten Teil bedeutend mehr Spaß und kam kein einziges Mal in Versuchung, wie beim ersten Teil, den Film abzuschalten.

“Cabin Fever 2″ ist Trash, wie es “schlimmer” nicht geht. Aber vielleicht macht es die routiniert wirkende Inszenierung aus, die einem, anders wie in Eli Roths erstem Teil, die Zeit wie im Fluge vergehen lässt. Tatsächlich musste ich bei der ein oder anderen Szene sogar schmunzeln, weil sie derart übertrieben rüberkam, dass es schon wieder gut war. Die Dialoge waren bedeutend “besser” als im ersten Teil, wobei diese Steigerung nicht die geringste Schwierigkeit bedeutet, da die Gespräche im ersten Teil absolut nicht der Rede wert sind.

Der zweite Teil erinnerte mich streckenweise an die Horrorfilme der 80er Jahre. Die Splatter-Szenen sind zum größten Teil gut in Szene gesetzt und machen Spaß. Auch wenn der ein oder andere Gag daneben geht und die Handlung so einige Schwächen zeigt, macht “Cabin Fever 2″ insgesamt dann doch irgendwie Spaß.
Der Film fällt für mich in die Kategorie: “Hirn ausschalten und die Effekte genießen”. Nichts mehr und nichts weniger ist “Cabin Fever 2″.

*

Fazit: Blutgetränkte Fortsetzung des Eli Roths Erfolges “Cabin Fever”. Dieser zweite Teil schlägt den ersten Teil um Längen, was allerdings nicht besonders schwierig war bei der Vorlage, und ist Trash im besten Sinne.
Nette Unterhaltung für Splatterfans und Horrorfreaks, die einen Filmabend ohne große Ansprüche genießen wollen.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:45 Uhr
World War Z (Blu-ray 3D)
Tolle Effekte, mittelmäßige Story, aber dafür richtig spannend
Eine weltweite Pandemie bricht aus. Menschen erkranken an einer Art Tollwut und werden Sekunden, nachdem sie infiziert wurden, zu angriffslustigen Zombies. Ex-UNO-Mann Gerry Lane gerät mit seiner Familie in das überraschend ausbrechende Chaos. Ihnen gelingt die Flucht auf einen Flugzeugträger, wo Gerry feststellen muss, dass die ganze Welt in einem apokalyptischen Chaos versinkt. Gerry lässt sich auf ein Himmelfahrtskommando ein, um Patient Null, von dem die Seuche ausging, zu finden. Vielleicht findet sich dort eine Spur, um die Welt zu retten.

*

Man kann über CGI-Effekte denken, was man will, aber in „World War Z“ haben sie meiner Meinung nach vollste Berechtigung.
Argwöhnisch wegen so mancher niederschmetternder Meinung ging ich mit gemischten Gefühlen an diesen „Mainstream-Zombie-Film“ heran. Brad Pitt als Zombiejäger?
Aber was ich dann zu sehen bekam, überzeugte mich, trotzdem ich ein eingefleischter Fan von „Handmade“-Splatter-Zombie-Filmen bin, dann doch.

Regisseur Marc Forster (der mich mit seinem Bond „Ein Quantum Trost“ leider überhaupt nicht überzeugt hat, dafür aber mit „Monster’s Ball“, „Wenn Träume fliegen lernen“, „Stay“ und „Drachenläufer“ wirklich gute Filme abgeliefert hat ) wirft mit „World War Z“ den Zuschauer sozusagen ins kalte Wasser und läßt einen von den ersten Minuten an nicht enden wollenden Spannungsfilm auf ihn hernieder.
Spektakuläre Sequenzen, die eben aufgrund der Story unweigerlich durch computergenerierte Effekte dargestellt werden müssen, lassen einen manchmal den Atem anhalten.

Und dennoch: trotz aller Effekte kommt meiner Meinung nach das Schauspielern in diesem Film gar nicht mal zu kurz, wie ich eigentlich gedacht habe.
Klar, ist „World War Z“ Popcorn-Kino at it’s best und verlangt nicht wirklich viel IQ. Trotzdem macht der Film Spaß, bringt eine schockierende, wenn auch unblutige, neue Zombieversion ins Spiel, die den „Zombie“ plötzlich mainstreamtauglich macht.

Wer auf Old School Zombies steht, wird enttäuscht sein. Wer sich auf dieses apokalyptische Weltuntergangsszenario einlässt, wird mit einem wirklich spannenden Film belohnt.

Ich persönlich mag diesen Film, auch wenn ich ungern zugebe, „Mainstreamfilme“ zu mögen. ;-)

Ach ja, den kurzen Gastauftritt von Moritz Bleibtreu fand ich schon auch irgendwie cool.

Fazit: Tolle Effekte, mittelmäßige Story, aber dafür ein richtig spannender Weltuntergangs-Zombie-Film. Nichts für Fans von George A. Romero und Lucio Fulci. Unter den teils ätzenden, mit CGI-Effekten überladenen Filmen ist „World War Z“ (wie auch z.B. „Dredd“) für mich eine akzeptable Ausnahme.

© 2014 Wolfgang Brunner
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:17 Uhr
Bounty Killer - Ungeschnittene Fassung (Blu-ray Disc)
Unterhaltender Action Film im Stil von Mad Max.
Die Welt nach der Apokalypse: Kopfgeldjäger, sogenannte “Bounty Killer”, machen Jagd auf Gesetzesbrecher der anderen Art: Sie suchen profitgierige Geschäftsmänner, die durch ihren Machthunger die Apokalypse herbeigeführt haben. Einer der Kopfgeldjäger, Drifter, macht sich zusammen mit seiner Rivalin Mary Death auf den Weg, einen der meistgeuchten “Verbrecher” zu fassen.

*

Mein Lieblingsverkäufer im Saturn Markt in Bocholt hat mir diesen Film empfohlen. Wir unterhalten uns immer wieder über Horror- und Splatterfilme und bei einem dieser Gespräche legte er mir “Bounty Killer” nahe.

Ich habe nicht viel von dem Film erwartet und war letztendlich wirklich sehr positiv überrascht. Regisseur Saine ist eine perfekte Mischung aus Mad Max (vor allem der zweite Teil lässt grüssen) und Quentin Tarantino-Filmen gelungen, die mit derart viel Hingabe inszeniert wurde, dass alleine das Anschauen, unabhängig von der Handlung, enormen Spaß macht.

Die teilweise verstreuten Splatter-Szenen sind gelungen und passen sich hervorragend in die Handlung ein. Die weibliche Darstellerin weiß durchaus mit ihren Reizen umzugehen und obwohl ich derartige Filme mit “Pseudo-Sexbomben” (ich denke dabei in erster Linie an den wirklich bescheuerten “Drive Angry” mit Nicholas Cage) eigentlich nicht mag, hat es mich bei “Bounty Killer” nicht nur nicht gestört sondern mir sogar gefallen. :-)

Der Film macht wirklich Spaß und wenn man bedenkt, dass sich Henry Saine mit wenig Budget, aber dafür umso mehr Enthusiasmus, seinen Wunschtraum erfüllt hat, sieht man den Streifen mit anderen Augen.

Saine hat zuerst den dazugehörigen Comic erschaffen, danach einen Kurzfilm und nach Jahren folgte nun “Bounty Killer”.

Irgendwie ist dieser Film ein Film für Filmemacher, finde ich zumindest.

*

Fazit: Ein unterhaltender Action Film im Stil von Mad Max. Wer auf Grindhouse Feeling a la “Planet Terror”, “Death Proof” und “Machete” steht, macht mit “Bounty Killer” nichts falsch. Man sollte aber immer dabei berücksichtigen, dass Henry Saine mit Sicherheit bedeutend weniger Geld zur Verfügung hatte wie Quentin Tarantino oder Robert Rodriguez. Umso beeindruckender ist das Ergebnis.

©2014 Wolfgang Brunner /filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:22 Uhr
Cold Prey 2 - Resurrection - Kälter als der Tod (Blu-ray Disc)
Unbedingte Empfehlung für Slasher-Fans
Jannicke ist die einzige Überlebende, die den Attacken des geheimnisvollen Killers in dem verlassenen Hotel in den Bergen entkommen konnte. Sie schafft es, in das örtliche Krankenhaus zu kommen und erzählt dort der Polizei von ihren Erlebnissen.
Die Hüter des Gesetzes bergen die Leichen von Yannickes Freunden und den Killer aus einer Gletscherspalte und bringen die Leichname ins Krankenhaus.
Bald muss Jannicke feststellen, dass das Grauen doch noch nicht vorbei ist, obwohl sie der festen Überzeugung war, den hinterhältigen Killer in der Einsamkeit der Berge getötet zu haben.

*

“Cold Prey 2 – Resurrection” schließt nahtlos an den ersten Teil an. Am Anfang werden zwar kurz ein paar neue Personen vorgestellt, dann geht es aber auch schon gleich mit Jannicke los, die vom einsamen Hotel in den Bergen fliehen konnte.

Fortsetzungen haben meist einen faden Beigeschmack und erreichen oftmals nicht annähernd die Qualitäten des ersten Teils. “Cold Prey 2″ ist da anders und toppt meiner Meinung nach das Original sogar noch. Auch wenn die Ausgangssituation an den von John Carpenter produzierten “Halloween 2″ aus dem Jahre 1981 erinnert, verbirgt sich letztendlich ein weitaus spannenderes Szenario dahinter.
Regie- und kameratechnisch auf sehr hohem Niveau erzählt der Film, wie es mit der sympathischen Heldin Jannicke weitergeht. Die Story bietet zwar nichts, was man nicht schon in anderen Filmen gesehen hätte, aber die Inszenierung macht es aus. Und die ist für einen Slasher-Horror-Film ungewohnt realitätsnah und derart mit Hingabe gemacht, dass es einfach Spaß machen MUSS, diesen Film zu sehen.

Ingrid Bolsø Berdal leistet wieder ganze Arbeit und überzeugt ohne Wenn und Aber in ihrer Rolle als Jannicke. “Cold Prey 2″ zeigt eine Heldin, die glaubhaft eine starke Frau darstellt. Auf dem Weg zum Showdown wird der Zuschauer (zwar nur kurz, aber immerhin) mit fantastischen Naturaufnahmen in der Nacht belohnt. Der Endkampf ist spannend und originell inszeniert.

“Cold Prey 2″ schafft es zusammen mit dem ersten Teil auf jeden Fall in meine persönliche Hall Of Fame der Slasher-Filme.

*

Fazit: Unbedingte Empfehlung für Slasher-Fans steht die Fortsetzung des norwegischen Horror-Thriller dem ersten Teil in keiner Weise nach. Realistisch und spannend inszeniert ist “Cold Prey 2″ eine der wenigen, wirklich gelungenen Sequels im Horror-Genre, die den ersten Teil zumindest erreichen, wenn nicht gar toppen.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:44 Uhr
Doomsday - Tag der Rache (Blu-ray Disc)
Akzeptabler Endzeitfilm im Stil von “Die Klapperschlange” und “Mad Max
“The Reaper”, ein tödliches Virus sucht die Menschheit heim und Hunderttausende fallen der geheimnisvollen Krankheit zum Opfer. Um eine Pandemie zu verhindern, beschließt die britische Regierung, ganz Schottland vom Rest des Landes abzutrennen, um Gesunde von Infizierten zu trennen und die tödliche Kranheit einzudämmen.
30 Jahre später denkt kein Mensch mehr an “The Reaper” und jeder hat sich an die Sperrzone gewöhnt. Doch dann taucht der Erreger plötzlich außerhalb von Schottand auf und bedroht erneut die ganze Menschheit.
Nur Dr. Kane, der aber damals in die Sperrzone verbannt wurde, weiß das Gegenmittel, um die Krankheit aufzuhalten. Eden Sinclair, eine Frau, die vor 30 Jahren durch “The Reaper” ihre Mutter verloren hat, nimmt den Auftrag an, in der von Infizierten bewohnten Zone nach Dr. Kane zu suchen.

*

Es ist schon eine Zeit her, dass ich “Doomsday” gesehen habe. Damals handelte es sich um die ca. zehn Minuten gekürzte deutsche FSK 18-Fassung und ich muss ehrlich gesetehen, dass der Film damals keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Umso erstaunter war ich nun, als ich die ungekürzte Version sah.

Marshall bedient sich zwar, zumindest in der Ausgangssituation, ungehemmt an John Carpenters “Die Klapperschlange” und mixt mitunter dann Passagen in seinen Endzeitfilm, die an Mad Max 2 erinnern, aber dennoch weiß “Doomsday” zu faszinieren.
Anstelle von Snake Plissken wird eine Frau namens Eden Sinclair in einen abgeriegelten Ort voller Anarchie eingeschleust, doch die Grundstimmung ähnelt weitgehend dem Carpenter-Klassiker.
Schauspielerisch kann der Film mit akzeptablen Leistungen aufwarten, wobei ich Craig Conway als Sol Kane besonders hervorheben möchte. Seine Darstellung des völlig abgedrehten, irren Anführers war beeindruckend.

Die in der deutschen Fassung geschnittenen Szenen mögen brutal sein, aber sie sind der Handlung und der Atmosphäre des Filmes dienlich, weshalb ich auch vermute, dass mir der Film in der geschniittenen Fassung nur bedingt gefallen hat.
In der ungekürzten Fassung macht “Doomsday” auf jeden Fall Spaß und als Bob Hoskins-Fan genoss ich die Auftritte des britischen Schauspielers, der übrigens seit 2011 leider an Parkinson erkrankt ist und sich daher aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hat.

*

Fazit: Akzeptabler Endzeitfilm im Stil von “Die Klapperschlange” und “Mad Max 2″, der dennoch eigenständige Ideen vorweisen kann und daher für Actionfans absolut sehenswert ist. Der Gore-Anteil ist in der ungekürzten Fassung gut über den Film verteilt und für den Handlungsverlauf stimmig.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:25 Uhr
Cosmopolis (Blu-ray Disc)
Außergewöhnliche Literaturverfilmung nach einer Vorlage von Don DeLill
Der erfolgreiche und vor allem stinkreiche Vermögensverwalter Eric Packer macht sich eines Tages auf den Weg zum Friseur. Der exzentrische Mann fährt mit seiner Strechlimousine durch die Stadt (Manhattan) und begegnet dabei verschiedenen Menschen. Bedingt durch einen Stau, verursacht durch einen Besuch des amerikanischen Präsidenten in der Stadt, steckt Packer permanent im Stau. Dadurch kann er seine Limousine zeitweise verlassen, sich mit seiner Frau in einem Restaurant treffen, diverse Liebesafffären in Hotelzimmern, aber auch in seinem Wagen, erleben und durchstreift dabei eine arachaische Stadt voller seltsamer Begebenheiten.

*

Der neueste Film von David Cronenberg (Scanners, Die Fliege, Naked Lunch) besticht durch eine eigentliche Mischung aus Literaturverfilmung und Kammerspiel. Wen man sich erst einmal auf den Film eingelassen hat, wird man mit einer Reise in eine verdrehte Welt belohnt, in der gewalttätige Globalisierungsgegner durch die Stadt ziehen, ein Rapper zu Grabe getragen wird und der Präsident die Stadt besucht. Und mitten durch dieses nahezu apokalyptisch wirkende Szenario schleicht Packers Luxuslimousine durch den meist fast stehenden Verkehr. Im Inneren des Fahrzeugs gibt sich der Millionär seinen Sexfantasien hin, lässt sich während der Fahrt von einem Arzt untersuchen, philosophiert über Kursentwicklungen und digitale Welten.

Als er dann schließlich sein Ziel erreicht, den Friseur, gerät sein Leben plötzlich aus den Fugen, als auf ihn aus einem Fenster gegenüber geschossen wird.

Cronenberg kann es besser (das hat er mit “A History Of Violence” und “Tödliche Versprechen-Eastern Promises” bewiesen, dennoch hat er, wie in „Naked Lunch“, eine für mich gelungene Verfilmung des Romans von Don DeLillo erschaffen. Wie gesagt, man muss sich auf den Film einlassen, sonst wirkt er eher langweilig. Hilfreich ist es mit Sicherheit, die literarische Vorlage zu kennen, um dem Plot folgen zu können.
Robert Pattinson, dem die Verfilmung der Twilight-Saga zum Ruhm verhalf, leistet hervorragend und vor allem überzeugende Arbeit. Gerade in der letzten halben Stunden, die mich irgendwie auch an „Naked Lunch“ erinnert hat (zumindest was die Machart anging), macht der Film wahnsinnigen Spaß, was die Dialoge zwischen Packer und seinem Attentäter angeht.
Und Howard Shore, Cronenbergs Hof- und Hausmusiker, liefert einen zum Film hervorragend passenden Soundtrack an, der jedoch, hört man ihn ohne Film auf CD an, ohne nennenswerte Höhepunkte an einem vorbeizieht.

So einfach gestrickt der Film auch wirkt, die Bilder verlassen einen nicht mehr (zumindest ging es mir so) und wirken nach. Cronenbergs Filme sind in der Regel extrem blutig (man denke nur an Scanners, Videodrome, Die Unzertrennlichen), aber hier, wie auch in seinen letzten Film „Eine dunkle Begierde“, konzentriert sich der Regisseur mehr auf Handlung als auf Spezialeffekte.

*

Fazit: Außergewöhnliche Literaturverfilmung nach einer Vorlage von Don DeLillo, die man kennen sollte, um den Film zu begreifen bzw. genießen zu können. Beeindruckende schauspielerische Leistung von Robert Pattinson und Paul Giamatti, der mich schon als Hauptdarsteller in M. Night Shyamalans „Lady In The Water“ überzeugt hat.

© 2014 Wolfgang Brunner
Geschrieben am 14.07.2014 um 12:44 Uhr
Tyrannosaur - Kino Kontrovers (+ Blu-ray) (DVD)
Ein emotionales Meisterwerk
Joseph ist ein jähzorniger, verwitweter Einzelgänger, der sich als einsamer Trinker in Jogginghose durch sein tristes Leben schlägt (im wahrsten Sinne des Wortes) und an seiner Umwelt verzweifelt. Gewalt ist sein ständiger Begleiter und die täglichen Streitereien mit seinen Nachbarn und anderen Mitmenschen sein Alltag.
In einer besonders schlimmen Situation versteckt er sich weinend im Second Hand-Laden der verheirateten Hannah, die ihn tröstet und für ihn betet.
Auch wenn Joseph nicht wahrhaben will, dass er sich in die feinfühlige Frau verliebt hat, kann er sich dem Sog nicht entziehen, der sich schleichend von Freundschaft in Zuneigung verwandelt.
Doch als sich ihre Beziehung stärkt, muss Joseph feststellen, dass auch Hannah -ebenso wie er- ein dunkles Geheimnis in sich birgt, das anscheinend für beide eine düstere Zukunft bereithält.

*

Es passiert nicht alle Tage, dass man einen Film zu sehen bekommt, der einem regelrecht den Atem verschlägt. “Tyrannosaur” ist so einer!
Die schreckliche Geschichte, die Considine in seinem Debütfilm erzählt, packt einen von der ersten Minute an und lässt einen auch nicht wieder los. Mit zielsicherem Fingerspitzengefühl schafft es Considine, Grenzen zu überschreiten und dennoch niemals zu weit zu gehen. Im richtigen Moment wird alles der Fantasie des Zuschauers überlassen.

Was Peter Mullan und Olivia Colman an schauspielerischer Leistung zeigen ist schon phänomenal. Und zusammen mit der routinierten Regieleistung wird hier eine Tragödie geboten, die ihre epische Wucht erst am Ende des Films (und Stunden darüber hinaus) entfaltet. “Tyrannosaur” beschäftigt den Zuschauer, macht wütend, traurig, glücklich, nachdenklich und hilflos zu gleichen Teilen.
Es tut geradezu weh, die beiden Menschen in ihrem tristen Alltagsleben zu begleiten und zu erleben, wie sie sich voller Zweifel, Selbstmissachtung und Selbstmitleid quälen, aber sich dennoch dazu zwingen, wenigstens ein paar glückliche Momente in einer gefühllosen Welt zu erleben.
Wie hier eine Liebe zwischen den Bildern erzählt wird, hat mich so manches Mal an Fassbinders “Angst essen Seele auf” erinnert.
Considines Film ist eine Erleuchtung, die man während, aber auch nach dem Film, so intensiv miterlebt, dass man denkt, man sei dabei gewesen, wie aus der zaghaften Freundschaft eine zerbrechliche Liebe wird, die ohne Hoffnung erscheint.
Die Art, wie sozialkritische Aspekte in zwei Lebens- und Liebesgeschichten eingarbeitet werden, ist grandios. Und wenn man sieht, wie die beiden Protagonisten mit sich selbst ringen, um den anderen und sich selbst nicht zu verletzen, wird einem ganz anders.

Mit emotionaler Wucht spielen Mullan und Colman ein Paar, das keines sein darf und dennoch eines ist, obwohl beide es lange selbst nicht bemerken.
Ich tu mich echt schwer, meine Begeisterung in Zaum zu halten :). Aber “Tyrannosaur” ist defintiv ein Meisterwerk, das man gesehen haben muss.

*

Fazit: Ein emotionales Meisterwerk, das (ohne jegliche Specialeffects, sondern nur mit reiner Schauspielkunst) mit einer Wucht daherkommt, die einen förmlich umhaut. “Tyrannosaur” ist einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Die meisterhafte Regiearbeit und das atemberaubende Schauspiel der beiden Protagonisten macht “Tyrannosaur” aus meiner Sicht zu einer der eindrucksvollsten und bewegendsten (weil völlig untypischen) Liebes-Tragödie der Filmgeschichte.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:37 Uhr
Blutgletscher (Blu-ray Disc)
Überzeugender österreicher Beitrag zum Horror-Genre
Die Wissenschaftler einer Klimaforschungsanlage in den österreichischen Alpen machen eine mysteriöse Entdeckung: Sie finden einen Gletscher, der aussieht, als würden dessen Eis bluten. Als sie eine Probe entnehmen, stellen sie fest, dass es sich dabei um Mikroorganismen handelt, die in der Tierwelt seltsame Mutationen hervorbringen. Die Situation gerät vollkommen ausser Kontrolle, als einer der Wissenschaftler infiziert wird und die Organismen einen Mensch-Tier-Körper “bauen”. Zu allem Übel trifft auch noch die Ministerin mit ihren Begleitern auf der Station ein, um sich ein Bild von den Forschungsarbeiten zu machen. Es dauert nicht lange und die Menschen müssen sich in der Einsamkeit der Bergwelt gegen mutierte Monströsitäten verteidigen.

*

“The Hollywood Reporter” äußerte über Marvin Krens Creature-Horror-Film, er wäre Österreichs Antwort auf John Carpenters “Das Ding aus einer anderen Welt”. Solche Vergleiche empfinde ich immer als sehr gewagt, zumal Carpenters Alien-Terror mittlerweile einen unumstößlichen Kultstatus genießt.

Als ich nun, mit zugegebenermaßen argwöhnischer Vorfreude, “Blutgletscher” in den Blue-Ray-Player legte, wurde ich bereits nach weniger als zehn Minuten eines besseren belehrt. Dem Film wird in Kritiken oft vorgeworfen, nicht eigenständig genug zu sein, um nicht als einfallslose Kopie von Carpentes “Ding” durchzugehen. Dies kann ich nicht bestätigen. Sicherlich wird man desöfteren an besagten Kultfilm erinnert, genauso wie auch an Scotts “Alien”, aber “Blutgletscher” ist dennoch anders. Das liegt mit Sicherheit zum einen an der Authenzität durch die österreichische Sprache, zum anderen aber auch an der in meinen Augen guten Charakterzeichnung des Hauptprotagonisten Janek. Und da lande ich dann auch schon unweigerlich an dem Punkt, der für mich den Film ausmacht: Gerhard Liebmann!

Marvin Kren versteht sein Handwerk als Regisseur absolut und auch die Crew und Schauspielerriege, die er um sich versammelt, sind richtig gut. Aber Liebmann als Janek hatte für mich schon Hollywood-Qualitäten. Er sieht Kurt Russell sogar ziemlich ähnlich (zumindest was seine Rolle in “Das Ding aus einer anderen Welt” angeht), zeichnet aber einen bedeutend sympathischeren Charakter als der Amerikaner. Liebmann liefert eine derart glaubwürdige Performance ab, die so richtig emotional rüberkommt und mich wirklich begeistert hat.

“Blutgletscher” wartet mit fantastischen Naturaufnahmen, guten Schauspielerleistungen und einem gar nicht so üblen Plot auf, der mich tatsächlich an Hollywood-Produktionen erinnert hat.
Die Kreaturen sind “handmade” und geschickt eingesetzt. Wenn die Protagonisten blutverschmierte Gesichter zeigten, erinnerte mich das unwillkürlich an Peter Jacksons “Braindead”. :-)

Wer sich für den Film interessiert und weitere Infos möchte, sollte sich auf der Homepage des Films umsehen.

*

Fazit: Ein österreicher Beitrag zum Horror-Genre, der mich vollkommen überzeugt hat. Auch wenn die Anleihen aus großen Hollywood-Vorbildern unübersehbar sind, zeigt Marvin Kren mit seiner Crew einen atmosphärischenn und spannenden Film, der sich mit Großproduktionen aus meiner Sicht mühelos messen kann. Ausschlaggebend sind bei diesem Streifen für mich aber die schauspielerischen Leistungen, allen voran Gerhard Liebmann, der mich wirklich begeistert hat. Aber auch Edita Malovcic kann überzeugen.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:38 Uhr
J. Edgar (Blu-ray Disc)
Clint Eastwood und Leonardo DiCaprio at their best!
Das Leben von J. Edgar Hoover, dem Chef des Federal Bureau Of Investigation, dem F.B.I. Hoover wurde gefürchtet, geächtet, bewundert und verehrt. Er kämpfte für neuartige Methoden in der Verbrechensbekämpfung, die wegweisend waren: Abnahme von Fingerabdrücken und deren Archivierung in einer Datei, Überwachung durch Wanzen und dergleichen. Sein Privatleben verbarg er, denn er wollte nicht, dass man sein Image, seine Karriere und sein Leben zerstörte.

*

In gewohnt hochwertiger Qualität inszenierte Clint Eastwood die Biografie des “mächtigsten Mannes der Welt”.
“J. Edgar” ist ein Film für Schauspieler, in dem sie zeigen können, was in ihnen steckt. Von Leonardo DiCaprio erwartet man mittlerweile eh nichts anderes mehr als eine auf höchstem Niveau präsentierte Performance. Auch in “J. Edgar” zeigt der Schauspieler sein Können und vor allem seine Wandelbarkeit. Sowohl als junger Edgar als auch als älterer und alter Mann überzeugt er ausnahmslos. Sein Schauspiel wirkt lange nach und hat sich bei mir erst einen Tag nach Ansehen des Films so richtig entfaltet.
Neben ihm faszinierte mich aber auch Armie Hammer als homosexueller Liebhaber Hoovers und dessen Stellvertreter. Souverän zeichnet Hammer das Bild eines “normalen” Homosexuellen. Weder über- noch untertrieben spielt er den eifersüchtigen und verliebten Mann.

Faszinierend wie das Team um Eastwood den Bogen in eine Vergangenheit schlägt, in der die Ermittlungen eines Kriminalfalls bei Weitem noch nicht die Detailgenauigkeit der heutigen Zeit erreicht hatte. Genau darum geht es, neben der persönlichen und mitunter intimen Lebensgeschichte Hoovers, in diesem Film.
Die Klärung der Entführung des Lindbergh-Babys, die damals für Schlagzeilen sorgte, nimmt einen Teil der Story ein und zeigt deutlich, mit welcher Verbissenheit Hoover sich in seine Aufgaben stürzte, aber auch vor Lügen nicht zurückschreckte.

Was Eastwood dann (natürlich zusammen mit den großartigen Schauspielern) die letzten zwanzig Minuten bietet, raubte mir den Atem. Einfühlsam und eindringlich, ruhig und meisterhaft inszeniert, zeigt das Ende des Films die wahre Liebe zwischen zwei Männern, die gemeinsam alterten. Der Schluß von “J. Edgar” brachte mich richtig zum Weinen. Einfach toll gemacht!

*

Fazit: Clint Eastwood und Leonardo DiCaprio at their best! Hochwertige, intime Biografie einer bedeutenden Persönlichkeit, die ihr Privatleben vor der Öffentlichkeit versteckte. Schauspielerisch und regietechnisch nahezu perfekt. Uneingeschränkte Empfehlung!

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:27 Uhr
The Human Race - Uncut (Blu-ray Disc)
Anfangs ganz ansehnlich, dann aber enttäuschend
80 Menschen werden aus ihrem Alltag gerissen und finden sich in einer Welt wieder, die aussieht wie die unsere. Dennoch spricht eine geheimnisvolle Stimme in ihren Köpfen von gewissen Regeln, die da lauten: Folge den Pfeilen oder Du stirbst! Bleibe auf dem Pfad oder Du stirbst! Wenn Du überrundet wirst, dann stirbst Du! Berühre nicht das Gras oder Du stirbst!
Verunsichert folgen die Menschen, die aus verschiedenen Schichten stammen, den Anweisungen und begreifen bald, dass sie tatsächlich um ihr Leben rennen …

*

Der Film wird angepriesen als eine Mischung aus “The Running Man”, “Die Tribute von Panem” und “Battle Royale”.
Okay, die Vergleiche hinken nicht wirklich, aber “The Human Race” kommt an keinen der genannten heran. Mich persönlich hat die Handlung eher an “Predators” mit Adrien Brody erinnert. Aber egal, wichtig ist, dass man getrost die Finger von diesem Streifen lassen kann.
Auch wenn der Anfang sogar noch vielversprechend wirkt, weil man echt keinen Schimmer hat, was da vor sich geht, gerät der Plot aber schon bald (nach ungefähr einer halben Stunde) in eine “Und täglich grüsst das Murmelt ier”-Köpfeplatz-Orgie. Was am Anfang noch wirkt, auch wenn es (wieder mal) CGI-Effekte sind, beginnt irgendwann leicht zu nerven, weil man es eben schon zig Mal gesehen hat.
Hough lässt seine Darsteller (die übrigens alle nicht besonders überzeugend sind, außer vielleicht die männliche Hautprolle) völlig charakterlos durch einen Parcour laufen und einen nach dem anderen auf die immer gleiche Art sterben. So kommt es, dass einem irgendwie völlig egal ist, wer als nächstes stirbt oder überlebt.

Spannung kommt so gut wie keine auf und auch das Ende ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Wer mitreden will, kann sich den Film anschauen, wer einen unterhaltsamen Splatterfilm erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein.
Was mich aber am allermeisten genervt hat (und für mich den Film auch irgendwie “kaputt” gemacht hat) waren die beiden taubstummen Darsteller. Es gab eine Szene, die endlos dauerte und in der nur mit hektischen Handzeichen über Sex diskutiert wird. Die weibliche Taubstumme empfand ich dabei als wirklich extrem nervig.

*

Fazit: Anfangs ganz ansehnlicher Film, der mit (leider auch nur anfangs) überraschenden “Kopfplatzern” a la “Scanners” aufwartet, dann aber in ziemlich unsinnige und langweilige Gefilde abschweift. Der Regisseur hat sich aus allerlei Filmen etwas abgeguckt, aber leider keine besonders gute Mischung hervorgebracht. Insgesamt eher eine Enttäuschung.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:41 Uhr
Lost Place (inkl. 2D-Version) (Blu-ray 3D)
Wohltuender Ausnahmefilm aus Deutschland
Daniel, Thomas, Elli und Jessi machen sich auf eine Geocache-Schatzsuche, eine “Schnitzeljagd mit GPS-Signalen”. Dabei stoßen sie auf einen gespenstischen Ort, einen menschenleeren Campuingplatz im Pfälzer Wald. Die Wohnwagen sind verlassen und alles wirkt sehr unheimlich. Dann taucht plötzlich ein Mann auf und warnt sie vor gefährlichen Strahlen, die an diesem Ort herrschen. Die vier Freunde erfahren von einem mysteriösen Projekt names HAARP, das vom US-Militär Ende der 80er Jahre ins Leben gerufen wurde. Dabei experimentierten amerikanische Wissenschaftler mit einer neuen Funktechnologie, die Einfluss auf das menschliche Gehirn hat und bis zum Tod führen kann. Die vier Schatzsucher befinden sich plötzlich in einer lebensgefährlichen und ausweglosen Situation.

*

Wenn ein Horrorfilm aus Deutschland eine passable Handlung vorweisen kann, werde ich neugierig. Als ich hörte, dass der Film auch noch in der neuen 3D-Technik gedreht wurde, stand mein Entschluss fest, dass ich diesem Film sehen wollte.
“Lost Place” beginnt wirklich sehr gut und auch das im Großen und Ganzen passable 3D-Bild lässt einen mitten in der Handlung sein – zumindest in der ersten Hälfte. Denn die kommt nach etwa zehn Minuten richtig in Fahrt und wirkte teilweise glaubhaft unheimlich. Der verlassene Campingplatz gibt einen atmosphärischen Schauplatz ab, der aber leider nur die ersten 50 Minuten des Films genutzt wird. Schade, denn hätte Thorsten Klein seinen Thriller weiter dort spielen lassen, wäre mit Sicherheit ein besseres Ergebniss zustande gekommen.
Die “kritische” Herangehensweise an den Elektrosmog von Handys und anderen elektrischen Geräten fand ich ziemlich genial, weil es meiner Meinung nach auch der Wahrheit entspricht.
In der zweiten Hälfte begeben sich dann zwei der Jugendlichen auf den Weg in die unterirdischen Laborräume des US Militärs, um den Funksender, der die tödlichen Wellen ausstrahlt, zu zerstören. Und ab diesem Zeitpunkt gerät die Handlung in ein wirres Durcheinander, das die zuvor aufgebaute unheimliche Szenerie so ziemlich komplett zerstört.
Schauspielerisch kann man nicht meckern, die beiden Mädchen und Jungs haben es schon drauf und vor allem sichtlich Spaß an der Schauspielerei. Jytte-Merle Böhrnsen stiehlt meiner Meinung nach der weitaus bekannteren Josefine Preuß die Show. Sie spielt sehr überzeugend und sympathisch und wertet den Film in meinen Augen neben Francois Goeske deutlich auf.
Trotz dramaturgischer Mängel sticht “Lost Place” von Thorsten Klein wohltuend aus dem teils stupiden Comedy-Quatsch-Sumpf deutscher Kino-Produktionen hervor, wenngleich er die Qualitäten eines Robert Sigl (Hepzibah, School’s Out 1 & 2, Laurin) oder Andreas Marschall (Tears Of Kali, Masks) leider nicht erreicht. Atmosphärisch spielt Klein aber irgendwie doch in der gleichen Liga mit.

*

Fazit: Wohltuender Ausnahmefilm aus Deutschland, der anfangs eine unheimliche Atmosphäre vermittelt, in der zweiten Hälfte allerdings in einen völlig unglaubwürdigen Plot verfällt. Mit guter 3D-Optik und überzeugenden Schauspielern sorgt “Lost Place” trotz wirrer, teils nicht ganz nachvollziehbarer Handlung für einen kurzweiligen Filmabend.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:32 Uhr
Wir sind was wir sind (Blu-ray Disc)
Beklemmender, kunstvoller Film über eine Kannibalenfamilie
Der plötzliche Tod des Familienoberhauptes einer mexikanischen Kannibalenfamilie wirft dunkle Schatten über die weitere Existenz der Ehefrau und ihren drei Kindern, war es doch der Vater, der (vornehmlich Prostituierte als) Nahrung besorgt hatte.
Das Los, Nahrung für die Familie zu beschaffen, fällt schließlich auf den ältesten Sohn, der bei den Außenseitern der Gesellschaft, wie zum Beispiel Straßenkindern, Huren und Homosexuellen sein Glück versucht. Doch er muss feststellen, dass die Nahrungsbeschaffung gar nicht so einfach ist. Die Lage der Familie wird immer prekärer.

*

Aufmerksam auf diesen Film wurde ich durch das Remake desselben von Jim Mickle, der mich mit seinem Film “Vampre Nation” ziemlich beeindruckt hat.
Mickle hatte den Originalfilm von Grau gesehen und war so beeindruckt, dass er beschloss, eine Neuinterpretation zu drehen. Nun wollte ich natürlich erst einmal den Originalfilm sehen. Ich ging ohne Erwartungen an “Wir sind was wir sind” heran und wurde über alle Maße überrascht.

Es erwartete mich kein Splatter-Film im üblichen Sinne, sondern eher ein bedrückendes und atmosphärisch stimmiges Kammerspiel. Grau entwirft das Porträt einer Außenseiter-Familie, die mit ihrem Schicksal, Kannibalen zu sein, jede Menge Probleme hat, aber gelernt hat, damit umzugehen.
Im Vordergrund des Films steht die Menschlichkeit der Protagonisten, die ihrem inneren Drang, ihre Spezies zu verspeisen, nicht widerstehen können.

In eindringlichen Bildern und Szenarien entwirft Grau eine beklemmende Atmosphäre, die einen gefangen nimmt und mitreisst, bis zu einem gut durchdachten Höhepunkt.

“Wir sind was wir sind” gleicht einem Experiment, denn für den echten Horrorfan spritzt viel zu wenig Blut und es ist viel zu wenig an Gedärmen und dergleichen zu sehen. Für den anspruchsvollen Filmkenner könnten aber genau diese wenigen Szenen, die zu sehen sind, schon zu viel sein, so dass der Film die Frage aufwirft: Horrorfilm oder anspruchsvolle, sozialkritische Unterhaltung? Für mich war dieser Film eine große Überraschung mit hervorragenden Schauspielern, die leider keiner kennt. Jorge Michel Grau hat einen wunderbaren, atmosphärischen Debütfilm abgeliefert.

*

Fazit: Beklemmender, kunstvoller Film über eine Kannibalenfamilie in Mexiko City. Für den ein oder anderen könnte es ein Problem darstellen, dass sich der Film nicht zwischen echtem Splatterhorror und sozialkritischem Kammerspiel entscheiden kann. Für den experimentierfreudigen Zuseher hingegen erweist sich genau diese absurde Mischung als kleine Perle.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:28 Uhr
The Machine - They Rise. We Fall. (Blu-ray Disc)
Visuell beeindruckend
Ingenieur Vincent ist nahe daran, aus im Krieg gefallenen Soldaten humanoide, funktions- und lernfähige Roboter zu erschaffen, die sogar Anzeichen einer Seele zeigen. Doch immer wieder zeigen die endgültigen Ergebnisse Fehler und Unvollkommenheit. Die junge Wissenschaftlerin Ava hilft Vincent so gut sie kann, wird aber kurz vor Vollendung eines erfolgreichen Projekts ermordet.
Vincent speist Avas Gehirnströme in eine dieser künstlichen Intelligenzen ein, um Ava zum einen nicht zu verlieren und zum anderen, um an ihr das Experiment fortzuführen. Und dieses Mal scheint der Versuch gelungen zu sein, denn die Maschine entwickelt menschliche Gefühle und eigenständiges Denken. Doch Vincents Vorgesetzter hat mit Ava anderes im Sinn und lehrt sie, auch die böse Seite des menschlichen Verhaltens …

*

Künstliche Intelligenz und die für die Menschheit damit verbundenen Gefahren sind keine neuen Themen. “Blade Runner”, Spielbergs “A.I.”, “Der Zweihundert-Jahre-Mann” und “I, Robot” sind nur einige der Filme, die diese Thematik aus verschiedenen Sichtweisen behandeln.
Und nun kommt ein weiteres Werk mit dem Titel “The Machine” auf den Markt, das mit einem Slogan des Online-Kinomagazins “Sound On Sight” wirbt, der neugierig macht: “Der Film, der Blade Runner wohl am nächsten kommt” steht da und lässt das Herz eines jeden Science Fiction-Fans sofort höher schlagen.

Und Caradog W. James schafft es tatsächlich, in der ersten Hälfte des Films eine Atmosphäre zu schaffen, die an Ridley Scotts legendäres Meisterwerk “Blade Runner” erinnert und mich auf Anhieb überzeugt hat. Auch die ruhige, sphärische Musik von Tom Raybould tut das Ihre dazu, um diese Stimmung einzufangen. Leider entgleitet James dann gegen Ende die Atmosphäre und aus dem ruhigen Plot mutiert ein “Action”-Film, der irgendwie nicht so ganz funktioniert. Auch wenn ein Großteil der Zuseher sich sowieso mehr Action in “The Machine” gewünscht hätten, weil sie den Film langweilig fanden, hätte ich mich über die Fortführung der ruhigen Art gefreut, denn dann hätte der Film für mich eindeutig einem Vergleich mit “Blade Runner” zumindest in kleinem Maße standgehalten.

Caity Lotz und Toby Stephens geben eine glaubhafte Darstellung ab, wobei Erstere eindeutig das größere Lob verdient. Ihre Darstellung einer “kalten” Maschine, die dennoch “warm und menschlich” denkt und empfindet ist schon bemerkenswert.

*

Fazit: “The Machine” ist für mich eine Mischung aus “Blade Runner” und “Splice – Das Genexperiment” mit einem Schuss weiblichen “Terminator” gegen Ende des Films.
Schauspielerisch kann Caity Lotz (“The Pact”) vollends überzeugen und begeistern. Caradog Wang hat einen künstlerischen Science Fiction Film geschaffen, der mit beeindruckenden, visuellen Bildern aufwartet, sich am Schluss aber leider in einen seichten Action-Film verwandelt, der mir zwar auch prinzipiell gefallen hat, aber die ursprünglich gute Atmosphäre zerstörte. Denoch für Science Fiction und “Blade Runner”-Fans empfehlens-, weil sehenswert.

© 2014 Wolfgang Brunner /filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:40 Uhr
Ben & Mickey vs. The Dead - Ungeschnittene Fassung (Blu-ray Disc)
Außergewöhnlicher Genre-Beitrag im Bereich des Independent-Films
Ben und Mickey scheinen die letzten Überlebenden in einer von Zombies bewohnten Welt zu sein. Eine Pandemie hat die Menschheit dahingerafft und die beiden Freunde ziehen mit Baseballschläger und Discman ohne Ziel durchs Land. Unverhofft stossen sie auf eine Gruppe weiterer Überlebender. Was zuerst wie ein Glücksfall aussieht, entwickelt sich zur Katastrophe für Ben und Mickey.

*

Verleitet von den Pressezitaten “Ein Meisterwerk” und “Ein klassischer Zombiefilm, wie Romero ihn gemacht und geliebt hätte”, schaffte ich mir diesen Indepedent-Film an.
In den ersten zehn Minuten war ich etwas irritiert, weil ich doch etwas komplett anderes zu sehen bekam, als ich durch die Quotes erwartet hatte. Aber es dauerte nicht lange und das Zusammenspiel der beiden Hauptakteure (einer davon ist der Regisseur und Drehbuchautor) überzuegte mich.
“Ben & Mickey vs. the Dead” ist für mich absolut kein typischer Zombiefilm, wie die Pressezitate weismachen wollen, sondern eine ungewohnte, daher erfrischend andere, Herangehensweise an die postapokalyptischen Zombiefilme der letzten Jahre.
Jeremy Gardner und Adam Cronheim zuzusehen, macht ungemein Spaß. Die Dialoge sind nicht flach, sondern haben einen eigensinnigen Humor, der überzeugt und einen so manches Mal zum Schmunzeln verleitet.
Der Film ist kein “Shaun Of The Dead” und kein Romero-Reißer, sondern ein eigenständiges Stück Film, das mit viel Liebe und Hingabe inszeniert wurde.
Die Meinungen gehen bei diesem Film so weit auseinander, wie sie weiter nicht gehen könnte. Die einen sagen, es wäre der schlechteste, langweiligste Film, den sie jemals gesehen haben, die anderen fahren eher auf meiner Schiene.
“Ben & Mickey vs. The Dead” erinnerte mich weniger an die Filme von George A. Romero, als vielmehr an “Dark Star” von John Carpenter, denn Gardener hat wie einst Carpenter ohne großartiges Budget das beste aus seinem Debütfilm herausgeholt.

Wer Splatter und/oder einen handfesten Horrorfilm erwartet, sollte defintiv die Finger von Gardeners Film lassen. Wer sich auf ein humorvolles Feel-Good-Movie-Experiment mit Zombie-Beilagen einlassen will, wird mit zwei sympathischen Hauptdarstellern und einem fabelhaften Soundtrack belohnt.
Für mich eine der größten Entdeckungen dieses noch jungen Jahres im Bereich des Independet-Films. Ich hoffe, dass ich von James Gardener noch weitere Filme sehen kann.

*

Fazit: Außergewöhnlicher Genre-Beitrag im Bereich des Independent-Films. Mit geringem Budget wurde hier ein wirklich guter Film auf die Beine gestellt, was nicht zuletzt an den beiden Hauptdarstellern liegt. Der einzige Feel-Good-Movie, den ich kenne, bei dem Zombies eine wichtige Rolle spielen.

© 2014 Wolfgang Brunner /filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:39 Uhr
Upside Down (Blu-ray 3D)
Liebesfilm in absolut fantastischer 3D-Optik
In einem uns unbekannten Universum existieren zwei Planeten, die voneinander getrennt, aber dennoch miteinander verbunden sind. Die obere Welt gehört den Reichen, die untere den Armen.
Adam aus der unteren Welt verliebt sich in Eden, ein Mädchen aus der oberen. Obwohl Kontakte zwischen den Bewohnern der verschiedenen Welten verboten sind, widersetzt sich Adam dieser Bestimmung und muss nicht nur die Gesetze der Schwerkraft, sondern auch die Konventionen beider Welten überwinden.

*

“Beeindruckendes SciFi-Abenteuer in fantastischem 3D!! – So wird der Film beworben und macht sowohl von der Handlung wie auch den zu erwartenden Bildern neugierig.
“Upside Down” erfüllt die Erwartungen leider nur teilweise. Solanas entwirft eine wirklich fantastische und durchaus glaubwürdige Welt, wenn er den Zuschauer in seine moderne “Romeo und Julia”-Interpretation einführt. Es klingt alles logisch und durchdacht, auch wenn Einiges unsere Vorstellungskraft übersteigt. Aber der Plot macht ungemein Spaß – zumindest anfangs.
Je weiter die Handlung nämlich voran schreitet und man sich an den wirklich überaus gelungenen und fantastischen 3D-Aufnahmen satt gesehen hat, entwickelt sich der Film zu einem 08/15-Liebesfilm, der plötzlich nicht mehr überzeugt. Das liegt aber nicht einmal an der absurden Idee zweier übereinanderliegenden Welten, sondern eher an der Entwicklung dieser Liebesgeschichte.
Jim Sturgess überzeugt in seiner Rolle zwar mehr als Kirsten Dunst, aber dennoch geben die beiden ein sympathisches Paar ab. Woran liegt es aber dann, dass man den beiden ihre Liebe nicht abnimmt?
Man erfährt nämlich nie, wie diese derart innige Liebesbeziehung überhaupt entstehen konnte, denn die beiden wurden als Jugendliche voneinander getrennt und haben sich über viele Jahre nicht mehr getroffen. Und plötzlich sieht Adam seine Freundin aus Jugendtagen im Fernsehen und setzt alles daran, die Liebe seines Lebens (?) wieder zu finden?
Das überzeugt leider nicht und hinterlässt am Ende (das zwar sehr gelungen und emotional ist, aber eben aus obengenannten Gründen nicht plausibel wirkt) einen faden Beigeschmack.
Die dreidimensionale Welt, die Solanas auf Film bannte, hat aber dennoch einen Reiz, dem man sich schwer entziehen kann.

*

Fazit: Liebesfilm in absolut fantastischer 3D-Optik, der den Zuschauer unweigerlich in seinen Bann zieht. Leider ist die Liebesgeschichte, die zwar mit zwei sympathischen Schauspielern großartig besetzt ist, nicht glaubwürdig genug, um aus dem Film einen visionären Meilenstein in Sachen “Liebe über alle Konventionen hinweg” zu machen, wie es einst Lars von Trier mit seinem “Breaking The Waves” geschafft hat. Für 3D-Fans aber dennoch absolut zu empfehlen.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:30 Uhr
After Earth (Blu-ray Disc)
Akzeptabler Endzeitfilm
Vor eintausend Jahren musste die Menschheit die Erde verlassen. Sie zog sich auf den Planeten Nova Prime zurück und baute sich dort eine neue Heimat auf.

General Cypher nimmt seinen dreizehnjährigen Sohn Kitai auf einen Trainsingsflug mit, um die Vater-Sohn-Beziehung wieder gerade zu rücken.

Als sie in einen Asteroidensturm geraten, fliehen sie mittels eines Wurmlochs und stürzen auf einem fremden Planeten ab. Einzige Überlebende der gesamten Crew: Vater und Sohn.
Schon bald entdecken die beiden, dass sie auf der Erde gelandet sind. Da Cypher schwer verletzt ist, muss sich Kitau auf den Weg zum etwa 100 Kilometer entfernten Heck des abgestürzten Raumschiffs machen, um einen Rettungssender zu finden.

Hochintelligente, aber bösartige Tiere bevölkern die Erde und Kitai muss sich auf seinem Weg gegen vielerlei Gefahren verteidigen.

*

M. Night Shyamalan war seit „The Sixth Sense“ bis hin zu „The Happening“ einer meiner Lieblingsregisseure. Seit „Die Legende von Aang“ dann leider nicht mehr.

Mit „After Earth“ schaffte er es zumindest wieder, ein paar Pluspunkte bei mir zu ergattern, auch wenn sein neuester Film weit weg von seinen anderen Filmen entfernt ist.

Will Smith und Jaden Smith spielen neben ein paar gelungenen Specialeffects die Hauptrolle und das machte den Film für mich interessant. Das „Vater-Sohn-Ding“ funktioniert bisweilen im Film, auch wenn Jaden meiner Meinung nach seinen Vater an die Wand spielt. Das mag vielleicht daran liegen, dass Jaden eine größere Rolle zukommt, aber auch Mimik und Gestik überzeugten mich mehr.

Der Film ist allemal unterhaltsam, auch wenn die Handlung eher einfach und nichtssagend gestrickt ist. Wunderbare Landschaftsaufnahmen wechseln sich mit Spezialeffekten ab und lassen einen die Zeit tatsächlich vergessen.

James Newton Howard komponierte eine wunderbare Musik, die die Bilder oftmals eindrucksvoll untermalt.

*

Fazit: Überzeugende Leistung von Will Smiths Sohn Jaden, eindrucksvolle Bilder, aber eine eher nichtssagende Handlung, stellen den neuen Film von M. Night Shyamalan dar. Besser als „Die Legende von Aang“, aber schlechter als alle Vorgänger. Für Freunde von Endzeitfilmen empfehlenswert, da sehr kurzweilig und zumindest optisch sehenswert.

© 2014 Wolfgang Brunner
Geschrieben am 14.07.2014 um 12:43 Uhr
Rec (Blu-ray Disc)
Eindeutig ein etwas anderer Horrorfilm.
Angela Vidal und Kameramann Pablo verbringen eine Nacht bei der Feuerwehr in Barcelona, um eine Reportage über den Alltag (bzw. die “Allnacht”) der Feuerwehrmänner zu berichten.
Als das Team zu einem Rettungseinsatz in einem Mehrfamilienhaus gerufen wird, begleiten die Reporter die Männer. Sie finden dort eine blutüberströmte Frau vor, die ohne Vorwarnung auf einen der Feuerwehrmänner losgeht und ihn in die Kehle beisst.
Unter den Einwohnern bricht Panik aus, als sie von dem Vorfall erfahren, und sie wollen das Haus verlassen. Sie müssen allerdings feststellen, dass die Polizei das Gebäude abgesperrt und weiträumig abgerigelt hat. Keiner kommt rein, keiner kommt raus.
Und die Feuerwehrmänner, das Reportageteam und die Hausbewohner stehen plötzlich einer grauenhaften Gefahr gegenüber, als sie von tollwütuigen Menschen angegriffen, verletzt und getötet werden.

*

“REC” ist das Regiedebüt von Jaume Balagujeró und Paco Plaza. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Mockumentary, eine Pseudo-Dokumentation, bei der der komplette Film aus Sicht eines Kameramannes im Handkamerastil erzählt wird. The Blair Witch Project und Cloverfield sind nur zwei der bekanntesten Filme dieser Art.

Rec beginnt harmlos und steigert sich im Verlauf der Geschichte gekonnt immer mehr. Die Schauspieler sind zwar nicht immer das Gelbe vom Ei, aber irgendwann gewöhnt man sich daran und es fällt, bis auf ein paar Ausnahmen, nicht weiter auf. Eine der schockierendsten Szenen ist der Sturz eines Feuerwehrmanns innerhalb des Treppenhauses aus einem der oberen Stockwerke.
Es wird sogar behauptet, dass die Darsteller von diesem Moment beim Dreh nichts wussten und dass ihre Reaktion dabei “echter” Schrecken und nicht gespieltes Entsetzen sind. So sollen die Regisseure auch bei anderen Szenen vorgegangen sein, um dem Film Authentität zu verschaffen.
Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass Rec keine Filmmusik hat.

In der Tat kommen einige gruselige Szenen vor, die wirklich unter die Haut gehen. Nur manchmal nervt dann das Kameragewackel doch, wie oft bei solchen Filmen. Die Verfolgungs- und Attackierungsszenen sind unglaublich spannend geworden und fesseln.
Das Finale ist allerdings wirklich eines der unheimlichsten, die ich kenne. In vollkommener Dunkelheit gedreht, wirkt es sehr authentisch und vor allem erschreckend. Was die beiden Regisseure die letzten zehn Minuten “hingezaubert” haben, ist schon wirklich gruselig.

*

Fazit: Rec ist kein Meilenstein des Horrorfilms, aber vielleicht ein Vorzeigefilm in Sachen “Wackelkamerafilm”. Authentisch und spannend wird hier eine relativ simple Geschichte erzählt, die einem aber manchmal den Atem raubt und kurzweilig unterhält. Das Finale ist wirklich gut gelungen und bleibt nachhaltig in Erinnerung (mir zumindest). Rec ist eindeutig ein etwas anderer Horrorfilm.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:47 Uhr
The Man from Nowhere (Blu-ray Disc)
Sehr guter Action-Thriller mit wunderbarer Stimmung
Tae-Sik ist ein Pfandleiher, der vollkommen zurückgezogen lebt. Nur die Tochter seiner Nachbarin kommt ihn manchmal besuchen. Als die Nachbarin sich mit einem Drogenkartell anlegt, wird Tae-Sik unfreiwillig in die Sache hineingezogen. Die Nachbarin und ihre Tochter werden entführt und der Pfandleiher wird gezwungen, Aufträge für das Kartell auszuführen, damit er die Geiseln wieder sehen bzw. freibekommen kann. Doch das Kartell konnte nicht wissen, dass Tae-Sik eigentlich ein ausgebildeter Special Agent ist, der nun aufs Ganze geht, um Mutter und Tochter zu retten.

*

Man muss sich erst einmal mit der Mentalität der Südkoreaner anfreunden, um Zugang zu The Man From Nowhere zu bekommen. Ich persönlich komme mit den manchmal fast schon peinlich wirkenden Slapstick-Einlagen nicht zurecht. Aber hat man sich erst einmal in die Charaktere hineinversetzt, wird man mit einem hervorragenden Thriller belohnt, der den Vergleich mit Hollywood-Filmen nicht zu scheuen braucht.

Besonders gelungen fand ich die Musikuntermalung während des gesamten Films. Zum einen hat Shim Hyun-jeong einen wunderbaren Score geschaffen, der sehr klassisch rüberkommt und zum anderen werden diese ruhigen Musikstücke dazu benutzt, um auch actionhaltige Szenen zu begleiten. Dies hat den Effekt, dass der Film eine sehr gute Stimmung vermittelt und mich in einigen Passagen an “Der blutige Pfad Gottes” erinnerte.
Die Actionszenen hätten so manches Mal von Quentin Tarantino stammen können und wirkten sehr überzeugend, genauso wie der sympathische Hauptdarsteller und die kleine Kim Sae-ron, die eine wirklich gute Leistung zeigte.
Die Handlung ist gut nachvollziehbar und birgt auch eine Wendung, die mir gefallen hat.
The Man From Nowhere ist in Korea der erfolgreichste Film im Jahr 2010 gewesen und hat 7 Korean Film Awards und 2 blue Dragon Awards gewonnen. Zurecht, wie ich finde.

*

Fazit: Nach anfänglichen Schwierigkeiten bzgl. der koreanischen Mentalität, wurde ich mit einem sehr guten Action-Thriller belohnt, der vor allem durch seine wunderbare, ruhige Musik eine außergewöhnliche Stimmung für einen Actionfilm bietet. Hin und wieder läßt “Leon – der Profi” grüßen ;-)

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 16:57 Uhr
Der große Gatsby (Blu-ray 3D)
Atemberaubend und visionär
Nick Carraway zieht in ein Häuschen direkt neben dem Millionär Jay Gatsby ein, wo er Nacht für Nacht rauschende Feste beobachtet. Als er Gatsby kennenlernt, erfährt er den Hintergrund dieser Partys: Gatsby versucht mit allen Mitteln, seine Jugendliebe Daisy, die sich damals für einen anderen Mann mit viel Geld entschieden hat, zurückzuerobern. Nun, da Gatsby selbst vermögend ist, rechnet er sich hohe Chancen aus. Carraway, der Daisys Cousin ist, wird von Gatsby “angeheuert”, ein Treffen mit der Frau seiner Träume zu arrangieren.
Jay Gatsby und Daisy treffen aufeinander und es scheint sich alles zum Guten für Gatsby zu wenden. Doch dann geschieht ein Unglück …

*

Um es vorweg zu sagen: Baz Luhrmann hat es nach “Romeo & Julia” und “Moulin Rouge” erneut geschafft, einen alten Stoff dermaßen aufregend und emotional rüberzubringen, das es einem echt den Atem verschlägt. Mit “Der große Gatsby” ist er nach seinem eher “normal” geratenen “Australia” wieder in seine visionäre Schiene gesprungen.

Sowohl Leonardo DiCaprio wie auch Tobey Maguire überzeugen in ihren Rollen nahezu perfekt. Die meines Erachtens meistens dezent angebrachten Special Effects machen den Film zu einem visuellen Rausch, der mich nicht selten an die späteren Werke von Peter Greenaway erinnerte.

Das Liebesdrama ist unterhaltsam und schauspielerisch auf hohem Niveau. Der Film fasziniert desöfteren durch stark melancholische Augenblicke, die Luhrmann hervorragend in märchenhafte Bilder einfängt.

Luhrmann hat F. Scott Fitzgeralds Drama meiner Meinung nach absolut gelungen umgesetzt (ich habe den Roman kurz bevor ich mir diesen Film angesehen habe, zum wiederholten Mal gelesen).
Der Gastauftritt eines meiner indischen Lieblingsschauspielers, Amitabh Bachchan, hat mich überrascht und echt gefreut.
Über zwei Stunden vergingen wie im Flug und am Ende habe ich gedacht, dass es ohne weiteres noch einmal so lange weitergehen hätte können.

*

Fazit: Uneingeschränkt volle Punktzahl für ein erneutes Meisterwerk von Baz Luhrmann, dem es immer wieder gelingt (von “Australia” einmal abgesehen), “alte” Stoffe in einem neuen, atemberaubenden und visionären Gewand auf die Leinwand zu bringen.

© 2014 Wolfgang Brunner
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:20 Uhr
Imaginaerum by Nightwish (Blu-ray Disc)
Atemberaubend und emotional
Der Komponist Tom leidet unter schwerer Demenz. Seine Tochter sitzt am Krankenbett und fürchtet sich vor seinem bevorstehenden Tod. Während der Komponist sein Leben in komatösen Träumen als Zehnjähriger verarbeitet, versucht die Tochter einen Weg zu finden, um noch ein letztes Mal mit ihrem Vater in Kontakt zu treten.

*

Als großer “Nightwish”-Fan der ersten Stunde war ich natürlich gespannt, wie die “Verfilmung” ihrer neuen CD “Imaginaerum” sein wird. Auch wenn ich eine gewisse Erwartungshaltung hatte, wurde diese von dem Film sogar noch bei Weitem übertroffen.

Mit einer Mischung aus Filmen von Tim Burton und David Lynch (in diesem Fall hat der Hinweis auf der Blue RayHülle defintiv Recht) wird hier eine emotionale Achterbahnfahrt serviert, die einem wahrlich den Atem verschlägt. Wie hier auf die Themen Leben, Tod, Sterben und Liebe eingegangen wird, ist schier unglaublich. Mit einer Wucht wird man in die Gedanken des demenzkranken Vaters geschleudert und versinkt in den Lebenserfahrungen und -gefühlen, als wären es die eigenen.

Regietechnisch eine Meisterleistung, schafft dann auch noch der Gastauftritt der “Nightwish”-Musiker einen weiteren Höhepunkt in diesem unvergesslichen Trip durch die menschliche Seele.

Ich selbst beschäftge mich seit über zwei Jahrzehnten mit den Themen Sterben und Leben nach dem Tod. Ich muss sagen, dass das Einfühlungsvermögen in den Charakter des Sterbenden in diesem Film so gelungen ist, dass es einen zum Weinen bringt.
Selten beschäftigte mich ein Film so nachhaltig wie “Imaginaerum”.

Das Leben, die Liebe, das Sterben (die Angst davor und die Erkenntnis, was für eine unglaubliche Erfahrung es höchstwahrscheinlich werden wird) – all dies vereint “Imaginaerum” in einen feseelnden Film mit einer perfekten Musikuntermalung.

*

Fazit: Für Fans von “Nightwish” ohnehin ein Muss, aber auch für den anspruchsvollen Filmseher bestens geeignet. Atemberaubend und emotional beschert “Imaginaerum” eine Reise in die Seele eines sterbenden Menschen, wie man sie besser nicht darstellen kann. Volle Punktzahl!

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:32 Uhr
Flight (Blu-ray Disc)
Oskarreife Schauspielerleistung von Denzel Washington
Captain Whip Whitaker ist Pilot – und Alkoholiker!
Als einer seiner Linienflüge abzustürzen droht, schafft es Whitaker, die Maschine in einem atemberaubenden, nicht zu glaubenden Manöver wieder unter Kontrolle zu bringen und notzulanden. Viele Menschenleben werden gerettet und Whitaker wird als Held gefeiert. Bis dann ein Untersuchungsausschuss in Whitakers Leben herumwühlt und so einiges zu Tage fördert, das seinen Ruf als Held zerstören könnte.

*

Robert Zemeckis als Regisseur und Denzel Washington als Hauptdarsteller, da musste eigentlich ein guter Film dabei herauskommen. Und in der Tat: “Flight” ist außergewöhnlich spannend und schauspielerisch auf höchstem Niveau.

Auch wenn der dramatische (und durchaus sehenswerte) Absturz der Maschine beziehungsweise die daraus resultierende Rettungsaktion des Piloten im Nachhinein unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen wirkt, im Film funktioniert sie auf jeden Fall. Man hält den Atem an und fiebert mit. Ob das Ganze technisch in der Realität überhaupt möglich wäre, vergisst man in jenen Momenten.
Aber der Absturz der Maschine und deren Rettung ist schließlich nur der Auslöser für einen bestechenden Film über einen Mann, der bereits alles verloren zu haben schien und dennoch weiterkämpft.

Denzel Washington läuft während des Films zur Höchstform auf. Es pasiert nicht sehr oft, dass man einem Schauspieler den Spaß und die Freude am Dreh derart ansieht. Washington spielt seine Rolle so gut, dass man oft vergisst, dass es nur ein (Schau-)Spiel ist. Überzeugend zeigt er uns, wie es ist, dem Alkohol verfallen zu sein und dagegen anzukämpfen.

Es gibt die ein oder andere Szene, die nicht glaubwürdig wirkt (was aber nicht an Washington, sondern eher am Drehbuch liegt), über die man aber gerne hinwegsieht, wenn man an das Gesamtwerk denkt.

“Flight” ist einer jener Filme, die einem alleine schon aufgrund der hohen Schauspielkunst des Hauptdarstellers im Gedächtnis haften bleiben. Hier wird ein menschliches Drama geboten, das fesselt und unterhält. Was will man von einem Film mehr?

*

Fazit: Oskarreife Schauspielerleistung von Denzel Washington in einem beeindruckenden Drama von Robert Zemeckis, das leider an ein paar wenigen Drehbuchschwächen leidet, die man aber allzu gerne übersieht. Absolut empfehlenswert!

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 14.07.2014 um 13:35 Uhr
The Frankenstein Theory - Uncut Edition (Blu-ray Disc)
Absolut enttäuschender Found-Footage-Film
Eine Gruppe von Forschern macht sich auf den Weg zum nördlichen Polarkreis, um der Theorie des Professors John Venkenheim nachzugehen. Der ist nämlich der festen Überzeugung, dass Mary W. Shelleys Roman “Frankenstein” auf Tatsachen beruht und das Monster wirklich existiert. Als die Gruppe ihr Ziel erreicht, stellen sie tatsächlich fest, dass sie in der Einöde des Polarkreises nicht alleine sind.

*

Mit The Frankenstein Theory kommt ein weiterer Found-Footage-Film auf den Markt, der laut Cover “eine längst überfällige Überraschung in einem Genre voller Enttäuschungen” ist. Na ja, ich für meinen Teil würde sagen, dass eher The Frankenstein Theory eine Enttäuschung in einem längst abgenudelten Genre ist. klar gibt es immer wieder Filme in dieser Machart, die zu begeistern wissen. The Frankenstein Theory ist allerdings keiner davon.

Die Ausgangssituation klingt erst einmal vielversprechend, auch wenn Kris Lemche in der Rolle eines Professors unglaubwürdig wirkt. Anfangs kommt auch eine relativ gute Stimmung auf, die aber im Verlauf der weiteren Handlung immer mehr zunichte gemacht wird.
Oft kommen Passagen vor, die direkt aus The Blair Witch Project zu stammen scheinen. Was Neues im Found-Footage-Bereich, wie es zum Beispiel The Chernobyl Diaries geschafft hat, bietet The Frankenstein Theory beim besten Willen nicht.
Über siebzig Minuten wird man von leerem Geschwafel und (zugegebenermaßen wunderschönen) Naturaufnahmen hingehalten, um dann am Ende einen kurzen Blick auf das “böse Monster” werfen zu können. Von einem “begeisterten Monster-Design”, wie uns der Hüllentext weismachen will, ist im Grunde genommen überhaupt nichts zu sehen.
Die Naturaufnahmen sind das Einzige, das mir an diesem Film wirklich gefallen hat, denn die sind wirklich sehenswert.

Warum auf dem Cover der Vermerk “Uncut Edition” steht, bleibt mir ein Rätsel, denn … was hätte man da rausschneiden sollen? Blutspuren im Schnee? Der Uncut-Hinweis ist also mehr als lächerlich und erscheint mir als reine Geschäftemacherei, um bei unwissenden Horrorfreaks den Anschein zu erwecken, man würde einen ungeschnittenen Horrorfilm serviert bekommen.

*

Fazit: Absolut enttäuschender Found-Footage-Film, der einzig durch seine sehenswerten Landschaftsaufnahmen punkten kann. Der Plot ist dem von The Blair Witch Project ziemlich ähnlich und wurde nur vom Wald in den Polarkreis verlegt. Für mich war der Film leider pure Zeitverschwendung.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben am 17.07.2014 um 00:24 Uhr
Grand Piano - Symphonie der Angst (Blu-ray Disc)
Wildes Katz- und Mausspiel
Starpianist Tom Selznick tritt nach 5 Jahren Pause wieder auf! Zu Ehren seines verstorbenen Lehrers will er das von ihm komponierte “Unspielbare Stück ” aufführen, das bislang von noch keinem Pianisten fehlerfrei gespielt werden konnte.
Während Selznick mit dem Konzert beginnt, findet er zwischen den Notenblättern Krakeleien eines Unbekannten, der ihm mit dem Tod droht, sollte er eine falsche Note in dem Stück spielen. Auch Selznicks Frau, eine bekannte Schauspielerin, die im Publikum sitzt, gerät in Gefahr. Der Pianist spielt um ihrer beiden Leben.

*

Alfred Hitchcok hätte an diesem Film bestimmt seine Freude gehabt. Und wenn man über ein paar kleine Fehlerchen hinwegsehen kann, die im wirklichen Leben so niemals passieren würden, dann hat man als Zuschauer auch seine helle Freude an Grand Piano.

Kurzweilig und spannend entführt der Film in eine Konzertaufführung der besonderen Art. Die Atmosphäre, die Eugenio Mira mit seinen Bildern einfängt, ist schon sehr fesselnd. Hinzu kommt dann auch das fantastische Schauspiel von Elijah Wood, Kerry Bishé und dem sehr sympathischen Don McManus als Dirigent. John Cusacks Part gerät eher in den Hintergrund, denn man hört eigentlich nur immer seine Stimme, bis er die letzten 15 Minuten dann doch noch zu sehen ist. Aber nichtsdestotrotz macht er seine Arbeit enorm gut.
Elijah Wood, der bereits mit dem hammermäßigen Maniac sein Frodo-Image hinter sich ließ, schafft dies auch mit der Rolle des Pianisten Selznick. Wood kann schauspielern, aber das wussten seine Fans bereits seit Der Eissturm oder Forever Young.

Die Spannung wird in Grand Piano durchgehend gehalten, was wirklich sehr beeindruckend ist. Aber auch die musikalische Seite, die geboten wird, ist nicht zu verachten und hinterläßt Eindruck.
Das Finale erinnert dann wirklich sehr an Hitchcock, was aber aus meiner Sicht durchaus beabsichtigt und vollkommen legitim ist. Der Vergleich mit den beiden Filmen Nicht auflegen! und Panic Room ist gerechtfertigt, obwohl mich Grand Piano eher an den Erstgenannten erinnerte.
Von den angegebenen 90 Minuten Lauflänge dauert der Film allerdings nur 80, bevor der Abspann zu laufen beginnt.

*

Fazit: Sehr spannender und intelligenter Thriller, der einen von der ersten Minute an in Atem hält. Die Schauspieler wissen allesamt zu begeistern und reißen einen mit. Aus musikalischer Sicht gesehen ist der Film ebenfalls nicht zu verachten. Kurzweilig und hervorragend in Szene gesetzt, bietet Grand Piano ein wildes Katz- und Mausspiel, auch wenn Eugenio Mira das Thriller-Genre nicht neu definiert.

© 2014 Wolfgang Brunner
Geschrieben am 30.07.2014 um 23:21 Uhr


© 1999 - 2024 Jakob GmbH. Alle Rechte vorbehalten.