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Wir sind was wir sind (Blu-ray Disc)


Hier können Sie lesen, wie andere Kunden den Artikel fanden - vielleicht hilft das bei Ihrer Entscheidung - Wenn Sie den Film schon kennen, können Sie hier Ihre Meinung darüber loswerden und somit anderen Kunden Tipps geben...


Beklemmender, kunstvoller Film über eine Kannibalenfamilie
Der plötzliche Tod des Familienoberhauptes einer mexikanischen Kannibalenfamilie wirft dunkle Schatten über die weitere Existenz der Ehefrau und ihren drei Kindern, war es doch der Vater, der (vornehmlich Prostituierte als) Nahrung besorgt hatte.
Das Los, Nahrung für die Familie zu beschaffen, fällt schließlich auf den ältesten Sohn, der bei den Außenseitern der Gesellschaft, wie zum Beispiel Straßenkindern, Huren und Homosexuellen sein Glück versucht. Doch er muss feststellen, dass die Nahrungsbeschaffung gar nicht so einfach ist. Die Lage der Familie wird immer prekärer.

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Aufmerksam auf diesen Film wurde ich durch das Remake desselben von Jim Mickle, der mich mit seinem Film “Vampre Nation” ziemlich beeindruckt hat.
Mickle hatte den Originalfilm von Grau gesehen und war so beeindruckt, dass er beschloss, eine Neuinterpretation zu drehen. Nun wollte ich natürlich erst einmal den Originalfilm sehen. Ich ging ohne Erwartungen an “Wir sind was wir sind” heran und wurde über alle Maße überrascht.

Es erwartete mich kein Splatter-Film im üblichen Sinne, sondern eher ein bedrückendes und atmosphärisch stimmiges Kammerspiel. Grau entwirft das Porträt einer Außenseiter-Familie, die mit ihrem Schicksal, Kannibalen zu sein, jede Menge Probleme hat, aber gelernt hat, damit umzugehen.
Im Vordergrund des Films steht die Menschlichkeit der Protagonisten, die ihrem inneren Drang, ihre Spezies zu verspeisen, nicht widerstehen können.

In eindringlichen Bildern und Szenarien entwirft Grau eine beklemmende Atmosphäre, die einen gefangen nimmt und mitreisst, bis zu einem gut durchdachten Höhepunkt.

“Wir sind was wir sind” gleicht einem Experiment, denn für den echten Horrorfan spritzt viel zu wenig Blut und es ist viel zu wenig an Gedärmen und dergleichen zu sehen. Für den anspruchsvollen Filmkenner könnten aber genau diese wenigen Szenen, die zu sehen sind, schon zu viel sein, so dass der Film die Frage aufwirft: Horrorfilm oder anspruchsvolle, sozialkritische Unterhaltung? Für mich war dieser Film eine große Überraschung mit hervorragenden Schauspielern, die leider keiner kennt. Jorge Michel Grau hat einen wunderbaren, atmosphärischen Debütfilm abgeliefert.

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Fazit: Beklemmender, kunstvoller Film über eine Kannibalenfamilie in Mexiko City. Für den ein oder anderen könnte es ein Problem darstellen, dass sich der Film nicht zwischen echtem Splatterhorror und sozialkritischem Kammerspiel entscheiden kann. Für den experimentierfreudigen Zuseher hingegen erweist sich genau diese absurde Mischung als kleine Perle.

© 2014 Wolfgang Brunner / filmbesprechungen.wordpress.com
Geschrieben von kingtheoden am 14.07.2014 um 13:28 Uhr

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