Kommentare zum Artikel

,Dem Himmel so fern", der in wunderbaren Technicolor-Stil daher kommt, könnte direkt aus den 50ern stammen. Doch wurden vor 45 Jahren solche Themen totgeschwiegen. Ein Ehemann, der seine schwule Seite entdeckt, eine Ehefrau, die eine rein freundschaftliche Beziehung zu einem farbigen Gärtner unterhält, so etwas wurde kaum angedeutet.
,Dem Himmel so fern" rekonstruiert weniger die 50er selbst als vielmehr die Filme dieser Epoche. Was die Filme damals nicht auszusprechen wagten, sagt heute Todd Haynes. Mit viel Gefühl, aber auch der notwendigen Distanz geht er an ein Thema ran, das selbst heute tabuisiert wird. Mit seinen Hauptdarstellern Julianne Moore und Dennis Haysbert hat er einen Glücksgriff getan. Niemand außer Julianne Moore kann so viel sagen, ohne ein Wort zu sprechen. Klasse!

Geschrieben von M. B. am 31.03.2005 um 16:12 Uhr

Eine wunderbare Hommage an die 50er Jahre und ihre Filme, erinnert dieser Film an Klassiker wie "Die Katze auf dem heißen Blechdach" - einziger Unterschied zu Filmen aus dieser Zeit ist, dass hier die Themen wirklich an- und ausgesprochen werden, um die es geht. Julianne Moore ist einfach wunderbar, so ausdrucksstark und doch verletzlich, und wird durch die wunderbaren Aufnahmen, die tollen Bilder, die Technicolor-Farben und die prächtige und liebevolle Ausstattung nur noch unterstützt. Die Geschichte ist sehr gewissenhaft erzählt und geht gekonnt auf die Gefühle der Protagonisten ein, ohne anzuklagen oder gar zu richten. Zwar sind die übrigen Darsteller auch nicht schlecht (u.a. Dennis Haysbert, Präsident Palmer aus der TV-Serie "24"), aber Julianne Moore gehört dieser Film, und das völlig zu recht. Mit einer der schönsten und bewegensten Filme, die überhaupt in den letzten Jahren gedreht wurden - Unumwunden empfehlenswert!

Geschrieben von LevonFan am 25.06.2005 um 09:06 Uhr