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Der Schimmelreiter als Hörbuch

Produktionsjahr 2002
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Der Schimmelreiter
In seinem 67. Lebensjahr, Anfang 1885, begann sich Theodor Storm mit einem „mächtigen Deichsagenstoff“, mit einer „gewaltigen Deichsage“ zu beschäftigen, von der er schon als Kind gelesen hatte. Storm wußte, daß er sich an eine schwierige Aufgabe heranmachte („es gilt vorher noch viele Studien“, und diese würden „sehr weitläufig sein“). Daher hatte er vor „der Deichnovelle einige Furcht“. Dennoch machte er sich an die Arbeit, holte Erkundigungen ein über die Geschichte des Deichbaus und über die Deichbaumeister, zog alte Chroniken zu Rate, nahm Müllenhoffs Sammlung „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg“ (Kiel 1845) wieder vor—an der er selber einmal mitgearbeitet hatte—und las dort: „Wenn ein Damm…halten solle, müsse was Lebigs da hineingeworfen und verdämmt werden“, fand dort auch die Sage „Das vergrabene Kind“. Die Geschichte vom Schimmelreiter aber, die er als Kind gelesen hatte—„das Wochenblatt, worin er abgedruckt war“ –, konnte er nicht wiederfinden; er erinnerte sich nur daran, daß sie nicht in Schleswig-Holstein gespielt habe, aber „als Deichsage seinem ganzen Charakter nach hierher“ passe. (Diese Geschichte fand der Literaturwissenschaftler Karl Hoppe erst 1949 in den „Lesefrüchten vom Felde der neuesten Literatur des In- und Auslands“, Band 2, Hamburg 1838, herausgegeben von J.J.C. Pappe; dies war ein Nachdruck der Geschichte „Der gespenstige Reiter. Ein Reiseabenteuer“, die in der in Danzig erschienenen Zeitschrift „Danziger Sturmboot“ Nr. 45 vom 14.04.1838 zu lesen war.)

Im Juli 1886 begann Storm mit der Niederschrift, die dann—anderer Arbeiten wegen oder aus Krankheitsgründen— immer wieder unterbrochen werden mußte. Die Schwierigkeit sah Storm darin, „einen Deichspuk in eine würdige Novelle zu verwandeln, die mit den Beinen auf der Erde steht“, „ohne den Charakter des Unheimlichen zu verwischen“. Am 09.02.1888 hieß es endlich: „Heute vormittag 11 Uhr den ,Schimmelreiter’ beendet.“

Das Geschehen spielt im 18. Jahrhundert, und zwar „irgendwo hinter den Deichen in der nordfriesischen Marsch“. Storm verwendet dabei die Form einer Rahmenerzählung, er selbst als Verfasser bleibt dabei scheinbar außen vor. Ein alter Mann erinnert sich an die Lektüre einer Zeitschrift in seiner Jugendzeit—der erste Erzähler; ein reisender Reiter sieht eine dunkle Gestalt auf einem hochbeinigen Schimmel an sich vorbeireiten, ohne daß ihm ein Laut zu Ohren gekommen wäre—der zweite Erzähler; ein Schulmeister erzählt die Geschichte vom Schimmelreiter—der dritte Erzähler; am Ende der Erzählung reitet der zweite Erzähler weiter und schließt damit einen Rahmen; der erste Erzähler wird nicht weiter erwähnt.

Der zweite Erzähler ist ergriffen von einem für ihn realen, grauenhaften, aber unerklärbaren Erlebnis. Der dritte Erzähler, der Schulmeister, versucht alles rational zu erklären—was ihm allerdings nicht immer gelingt—und wird während seiner Schilderung mehrfach durch eine drohende Sturmflut unterbrochen. Es ergeben sich daraus verschiedene Zeitebenen, die von Storm so unauffällig kunstvoll ineinander verwoben sind, daß es dem Leser wie notwendig, einfach und klar vor Augen steht. Die verschiedenen Zeitschichten sind: erster Erzähler—1888; zweiter Erzähler—1830; 3. Erzähler—1830, dessen Erzählung vom Schimmelreiter spielt um 1750, wird jedoch mehrfach unterbrochen durch die 1830, also in der Gegenwart von Erzähler 2 und 3, drohende Sturmflut.

Der Protagonist der Erzählung, Hauke Haien, von hagerer Gestalt, mit „langem Friesengesicht“ und grauen Augen, wird dargestellt als ein kluger, technisch begabter, fleißiger, verantwortungsvoller Mann, zugleich aber als ehrgeizig, durch seine Überlegenheit arrogant wirkend, machtbewußt und von einer Idee—dem neuen Deich—besessen. Gegen den Widerstand von Trägheit und Aberglauben kämpft er mit Härte, ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen sein Ziel verfolgend, einsam und freudlos. Unheimliche Vorboten kündigen Unheil an: die Krankheit seiner Frau, die Geburt einer schwachsinnigen Tochter, eine eigene Krankheit und die Entdeckung einer schadhaften Stelle im alten Deich. Als infolge einer Sturmflut der alte Deich bricht, Frau und Kind ertrinken und sich Hauke als schuldig an dem Unheil erkennen muß, stürzt er sich mit seinem Schimmel in den Abgrund.

Die Novelle—„,Novelle’ braucht es nicht genannt zu werden; etwa: ,eine Deichgeschichte’ oder ,Eine Geschichte aus der Marsch’“—erschien zuerst in „Deutsche Rundschau“ 55 (April 1888), die erste Buchausgabe im selben Jahr. Die Reaktion der Freunde und der Öffentlichkeit war positiv. Erich Schmidt meinte 1888 in seinem „Jubelbrief“ an Storm unter anderem: „Ich staune über die Wucht und Größe, die sie als Siebziger für den ,Schimmelreiter’ aufbieten konnten…“



Disc 1:
Der Schimmelreiter

1. Was ich zu berichten beabsichtige, ist mir vor reichlich einem halben Jahrhundert 00:07:45
2. Als ich eintrat, sah ich etwa ein Dutzend Manner an einem Tische 00:06:48
3. Der Junge war tags darauf zum Boden gelaufen und hatte auch bald 00:06:47
4. Auch als zu Ende Oktobers die Deicharbeit vorbei war, blieb der Gang 00:04:04
5. Er lief nach Hause; aber an einem der nachsten Abende war er wiederum 00:05:15
6. Nun aber war's einmal im Fruhjahr, und Hauke lag nach seiner Gewohnheit 00:09:22
7. Eine Weile spater, als der alte Haien in dem engen Stublein auf und ab schritt 00:04:46
8. Das langgestreckte Haus des Deichgrafen war durch seine hohe Werfte 00:02:41
9. Am andern Tage trat Tede Haien mit seinem Sohn in das geraumige Zimmer 00:06:06
10. Und Hauke hatte so unrecht nicht gehabt; die Welt, oder was ihm die Welt 00:10:23
11. Dergleichen wiederholte sich an manchem Abend. Hauke hatte scharfe Augen 00:05:19
12. Es war im Januar von Haukes drittem Dienstjahre, als ein Winterfest gehalten 00:07:25


Disc 2:
Der Schimmelreiter

1. Auf der weiten Weideflache, die sich zu Osten an der Landseite des Deiches 00:06:48
2. Die Sonne war endlich schon hinter den Deich hinabgesunken 00:10:26
3. Hauke hatte sich auf ein Ding besonnen, dessen passende Verwendung zwar 00:05:44
4. Durch Elkes Zutun war Hauke von dem alten Deichgrafen seines Dienstes 00:06:25
5. Der Erzahler hielt inne und blickte um sich. Ein Mowenschrei war gegen das Fenster 00:09:03
6. Elkes Vorahnung war in Erfullung gegangen; eines Morgens nach Ostern hatte man 00:05:39
7. Stumm, das Auge auf ihre Gaste, ging Elke mit den Magden an den Tischen herum 00:07:58
8. Es war um mehrere Jahre spater: in dem kleinen Hause Tede Haiens wohnte jetzt 00:07:16
9. "Das lasst sich dammen!" sprach Hauke bei sich selber, nachdem er diesem Spiele 00:07:19
10. Und es war Arbeit genug fur beide, die schwerste Last aber fiel jetzt auf 00:11:04


Disc 3:
Der Schimmelreiter

1. Um dieselbe Zeit des folgenden Abends sass der Knecht auf dem grossen Steine 00:08:18
2. Elke seufzte unwillkurlich: "Also doch" sagte sie sorgenvoll 00:07:17
3. Einige Abende spater standen Knecht und Junge miteinander vor der Stalltur 00:06:33
4. Als die Versammelten hierauf nicht sogleich zu antworten bereit waren, erhob sich 00:06:20
5. Als nach einigen Wochen die Deichlinie abgesteckt und der grosste Teil der Sturzkarren 00:04:52
6. Endlich, als schon die Pfingstglocken durch das Land lauteten, hatte die Arbeit 00:04:49
7. So war der Sommer und der Herbst vergangen; noch bis gegen Ende November 00:07:53
8. Am dritten Abende nach diesem Tage sprach ein frommer Redner 00:06:15
9. Als es in den Oktober hineinging, stand an der Westseite die neue Schleuse schon fest 00:09:09
10. Und am andern Tage wurde der letzte Spatenstich am neuen Deich getan 00:05:19


Disc 4:
Der Schimmelreiter

1. Fortan lebte er einsam seinen Pflichten als Hofwirt wie als Deichgraf 00:07:19
2. Fielen zufallig Haukes oder Elkes Augen auf dies wunderliche Vierblatt 00:08:08
3. So lebten die Menschen auf dem Deichgrafshofe still beisammen 00:07:29
4. Nach Neujahr war wieder einmal die Sorge in das Haus getreten; ein Marschfieber 00:08:25
5. Eine unruhige Nacht folgte diesem Tage; Hauke walzte sich schlaflos in seinen Kissen 00:05:22
6. "Das Jahr, von dem ich Ihnen erzahle", sagte nach einer Weile mein Gastfreund 00:06:50
7. Es war vor Allerheiligen, im Oktober. Tag uber hatte es stark aus Sudwest gesturmt 00:04:51
8. Hauke hullte sich in seinen Mantel, und Elke nahm ein Tuch und wickelte es ihm sorgsam 00:05:34
9. Eine furchtbare Boe kam brullend vom Meer heruber, und ihr entgegen sturmten Ross 00:05:21
10. Da plotzlich erhob sich ein Schrei aus dem ubrigen Haufen, ein Schrei, wie ihn nur 00:08:38
11. Der Erzahler schwieg; ich griff nach dem gefullten Glase, das seit lange vor mir stand 00:04:04


Genre: Classic Fiction

Period: Romantic

Sprecher:
Autor:
Laufzeit:
293 Minuten
Audio-CDs:
4
Artikelnummer:
315491
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