American History X auf DVD ausleihen

Gerade in der jüngsten Zeit hat dieser Film eine Vorbildfunktion. So schildert er doch den Wandel des von Edward Norton gespielten Derek durch den langen Aufenthalt im Gefängnis. Die Abkehr von der erschreckend klar dargestellten rechten Gewalt in Zusammenhang mit der Angst um seinen Bruder, der in Dereks Fußstapfen trat, lässt den Film etwas ganz besonderes werden. Neben den schockierenden Szenen bietet der Film aber auch sehr viel Tiefe und Anspruch. Passend zu dem ernsten Thema kommt der Film ohne Happy End aus.

Geschrieben von vflreferee am 17.03.2005 um 17:18 Uhr

Ich traue mich selten den Begriff "Meisterwerk" zu verwenden, aber hier ist er meiner Meinung nach zurecht angebracht. Kaum ein anderer Streifen hat mich nachdenklicher gemacht, als dieser. "American History X" zeigt uns zwei verschiedene Lebensabschnitte eines ehemaligen Neonazi, dessen Einstellung sich im Gefängnis völlig umkrempelte. Nach seiner Entlassung muss Derek Vinyard feststellen, dass sein kleiner Bruder Danny in den gleichen Nazisumpf geraten ist.
Was ich im Vorfeld wirklich nicht so erwartet hätte, sind die Argumente, die Derek hier als Neonazi bringt. Dabei muss man diese natürlich sehr in Frage stellen, aber die Tatsache, dass Argumente kommen, hat mich überrascht. Viele Nazis heut zu Tage sind nämlich nur Mitläufer, die jemanden nur zusammenschlagen wollen, aber von der eigentlichen Thematik mit ihren geschichtlichen Hintergründen keine Ahnung haben. Derek ist nicht dumm, im Gegenteil er ist sogar intelligent, aber der Tod seines Vaters veränderte sein Leben und die Wut und der Hass hat an diesem Tag Wurzeln geschlagen.

Eins sollte man auch nicht falsch verstehen. Der Film will nicht nur zeigen, wie gefährlich der Nationalsozialismus war und heute immer noch ist, sondern vielmehr zeigt er, wozu Hass führen kann. Das kann Rassenhass sein, dann sollte man aber bedenken, dass es ihn nicht nur auf einer Seite gibt. Auch wenn die Botschaft des doch tragischen Schlusses nicht leicht zu interpretieren ist, so verdeutlicht er auf jeden Fall die Tatsache, dass es Rassismus auf beiden Seiten gibt. Über weitere Absichten des Schlusses könnte man wirklich nur spekulieren, aber eigentlich ist es beabsichtigt, dass sich jeder selber seine Gedanken darüber machen soll.
Vielleicht fällt dem einen oder anderen auch auf, dass man mit diesem Film auch das Rechtssystem kritisiert. Dies zeigt zum Beispiel die Szene im Knast, in der Derek erfährt, dass der eine Schwarze für den Diebstahl eines Fernsehers 6 Jahre bekommen hat, wogegen Derek selber für seine Tat nur zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Fazit: "American History X" ist in meinen Augen ein Meisterwerk, dass sich nicht scheut, den Zuschauer mit teils schockierenden Szenen zu konfrontieren.
Die teilweise in stilistischen schwarz/ weiß gehaltenen Bilder stoßen zugegeben an die Grenzen der Provokation und sollten daher, genau wie die Botschaft des Filmes, nicht falsch verstanden werden.

Geschrieben von badbroth am 09.01.2005 um 15:43 Uhr

Dieser Film ist einer von jener Sorte, die einen Menschen nachdenken lässt. Ich schließe mich den Kritiken an und ziehe meinen Hut vor diesem Meisterwerk der Filmkunst. Endlich mal ein (guter) Film, der sich traut, das doch schon sehr Heikle Thema Rassismus anzusprechen. Der Film ist sehr tiefsinnig und traurig, da man weiß, dass es solche Menschen wirklich gibt und genau diese Ansichten vertreten, es aber andererseit nicht glauben WILL. Dieser Film sollte Pflicht an allen deutschen Schulen werden, womit ich nicht sagen will, dass sich dieses Thema allein auf Deutschland bezieht!!
Kurz gesagt: Die Leistung der Schauspieler im Film ist einfach phänomenal, die Geschichte ist bewegent und schlüssig und die Filmmusik ist passend.
Meiner Meinung nach 7 Sterne!!

Geschrieben von tkutter am 22.11.2006 um 18:42 Uhr